E l m s t e i n 13.05.2011


Musik und Wald bestimmten das Leben
des Speyerbrunner Bürgers

Erich Obeldobel vollendet sein 80.Lebensjahr am 22.Mai 2011


Erich Obeldodel an einem seiner geliebten Instrumente dem Harmonium in der Wohnstube.
An der Wand ein Bild der Speyerbrunner Kirche wo er außer dem Arbeitsplatz im Wald die meisten Stunden verbrachte.

    

Immer noch wohnt Erich Obeldobel in dem Anwesen Johanniskreuzer Straße 20 in Speyerbrunn, in dem er am 22. Mai 1931 das Licht der Welt erblickte. Wie alle Kinder dieser Holzhaueransiedlung aus dem Jahre 1765, besuchte er die 1853 erbaute Zwerg-Volksschule mit einer Unterstufe (drei Klassen) und einer Oberstufe (vier Klassen), von 1938 bis 1945. Infolge der Kriegswirren des zweiten Weltkrieges und dem totalen Unterrichtsausfall 1945 hatte Erich keine Möglichkeit eine weiterführende Schule (Berufsschule) zu besuchen. Der Tradition seiner Vorfahren folgend nahm er eine Arbeitsstelle im Wald an. Diese fand er beim Forstamt Süd Elmstein im Iggelbacher Revier. Bis er in den 50ger Jahren mit Motorrad und später Auto mobil wurde, hatte Erich Obeldobel lange Fußwege zu den Arbeitstellen zurückzulegen. Aber er blieb, trotz mancher Verlockungen, dem Wald treu bis er 1992 krankheitshalber die Arbeit aufgeben musste. 25 Jahre seiner über 45 jährigen Dienstzeit im Forst war er als Haumeister tätig gewesen.

Schon in seiner Schulzeit fiel Erich durch seine Musikalität auf. 1944 erteilte ihm die Speyerbrunner Lehrerin Klara Grünewald Klavierunterricht. Er sah sich imstande das Gelernte auf die Orgel umzusetzen. Als es bei der Christmette 1944 in der Kirche in Speyerbrunn um einen Organisten ging, musste er trotz Herzklopfens spielen und die musikalische Ausgestaltung mit Weihnachtschorälen war ein Erfolg. Vor seinem Dienst an der Orgel und auch beim Dirigieren des Kirchenchores von Speyerbrunn, hatte er schon lange Jahre die Kirche als Messdiener kennen gelernt.

Musik an der Orgel, im Bläserchor, Unterhaltungsmusik mit Akkordeon bei weltlichen Festivitäten im Ort, dirigieren von Chören war in den weiteren Jahren sein Betätigungsfeld. Als Bischof Wendel am 5.Oktober 1952 die Kirche „zum Herzen Mariä“ in Elmstein einweihte, fragte man bei den Bläsern von Speyerbrunn zur Mitwirkung beim Festgottesdienst an. 1960 nach Fertigstellung der Kapelle in Johanniskreuz hatte der Organist Obeldobel von Speyerbrunn eine weitere Spielstelle an einer Orgel zu versorgen. Auch daraus wurden bis 2000 40 Jahre.

Der Männergesangverein Iggelbach überredete Erich Obeldobel 1958 den Chor zu dirigieren, was er über 40 Jahre treu befolgte. 1985 war der MGV in Sängernöten, da wurden unter der Ägide von Obeldobel Frauen mit in den Chor genommen und dieser hieß fortan VMGV Iggelbach. Erich Obeldobel wurde 1990 zum Ehrenchorleiter vom VMGV Iggelbach ernannt und im Jahre 1991 erhielt er vom Deutschen Sängerbund die goldene Chorleiternadel. 1989 verlieh ihm die Verbandsgemeinde Lambrecht für seine kulturelles Arbeiten die Verdienstmedaille. Im Verwaltungsrat der katholischen Kirchengemeinde Elmstein Speyerbrunn arbeitet er seit über 45 Jahren mit. Das brachte viele Verpflichtungen bei den kirchlichen Gebäuden und Kirchen in Johanniskreuz und Speyerbrunn. Bei diesen Betätigungen: Kirchen schmücken, Außengelände instand halten usw. konnte er auch der Unterstützung durch seine Frau Martha gewiss sein.

Einen weiteren Dienst versieht Erich Obeldobel seit langen Jahren an den Harmoniums in den Aussegnungshallen der Gemeinde, wenn ein katholischer Mitbürger/in zu Grabe getragen wird. Auch bei katholischen Trauungen ist er an der Orgel zuständig. Nach dem Pfarrer Maurer seinen Dienst in Speyerbrunn nicht mehr versehen konnte, war die Kirche und das Pfarrhaus verwaist. Erich Obeldobel betrieb im Auftrag der katholischen Kirchengemeinde den Verkauf der Immobilie (Pfarrhaus). Für seine Verdienste in Johanniskreuz bei der „Urlauberkapelle“ und der Organisation der Katholikentage verlieh ihm der Speyerer Bischof Schlembach 2002 die Pirminiusplakette, die höchste Auszeichnung die das Bistum zu vergeben hat.

Im Ortsgemeinderat, Verbandsgemeinderat, sowie der CDU (45 Jahre) war sein Rat auch immer gefragt. Zu seinem 80. Geburtstag am Sonntag, den 22. Mai 2011 herzliche Gratulation und die besten Wünsche für seine Gesundheit. Dem werden sich zahlreiche Gratulanten aus dem Verbandsgemeindebereich anschließen.

von Fridolin Heintz