E l m s t e i n | 22.07.2012 |
Pfälzerwald Verein OG Elmstein
„Sonnen-Wolken-mix und trocken“ beschrieb die Sonntagsausgabe der Zeitung die Wetteraussichten für den Sonntag. Entsprechend waren die Wanderer guten Muts und trafen sich an der Bushaltestelle um an der angebotenen Tour teilzunehmen. Bis zur Mitteleiche wurde die Buslinie Johanniskreuz genutzt. Die Mitteleiche ist nicht der Baum in der Mitte des Weges bis zum Eschkopf, sondern ein Baum der nach Forstmeister Joseph Mittel, der von 1898 bis 1906 Leiter des Forstamtes Süd Elmstein war, benannt wurde. Dieser soll die inzwischen sehr stattliche über 100 Jahre alte prächtige Eiche damals gepflanzt haben. Was wir uns heute nicht leisteten, war der Aufstieg zum Schindhübel an den Schindhübelturm. Das ist einer weiteren Wanderung vorbehalten betonte der Wanderführer. Der Vorsitzende begrüßte die heute doch zahlenmäßig etwas stärkere Wandergruppe und freute sich besonders, dass mit der Teilnahme des sechsjährigen Zwillingspaares Nico und Tim wieder einmal Jugend Notiz vom Wandern nahm. Richtung Nordwest entlang der Markierung gelb-rot wurde bis zur Brandbuche gewandert unterwegs vorbei an der Ruine des Forsthauses „Jagdhaus“ die Forstmeister Günther Aull ausgraben und mit einer Beschriftungstafel versehen ließ. Auf ihr sind Daten des ehemaligen Anwesens verewigt. Demnach war schon Kurfürst Johann Casimir 1576, ebenso sein Nachfolger Friedrich IV. 1592 hier auf der Hirsch- und Auerhahnjagd. Von 1749 gibt es die erste Bestandsbeschreibung des „Jagdhauses am Speckhenrichweg“. 1785 ist der Grundriss des Haupt- und Nebengebäudes in einer Bestandsaufnahme des Elmsteiner Gewäldes vorhanden. Förster Kaspar Osterheld hat derzeit den Bezirk. Ihm folgt 1822 Förster Jakob Mantel. 1833 verlässt Förster Friedrich Hoffmann das Gebäude und zieht nach Iggelbach. Das Anwesen wird abgebrochen. Bei der Brandbuche, wo nur noch der Name an das Ereignis erinnert, wählt die Wandergruppe den unmarkierten Fuhrweg zum Holzeck. Durch herrliche Wälder vorwiegend mit schattenspendendem Buchenbestand geht es auf gemütlichem Weg vorbei am munter sprudelnden Stählerbrunnen. Bei einer Lichtung über dem Klaffeneck kommt die Gruppe an eine Wildwiese an deren Rand das Ziel für die Mittagsrast, die Klaffentalhütte erreicht ist. Die beiden Jungs haben den Hund „Lady“ von Waldemar entdeckt. Nachdem sie den führen dürfen, ist bei ihnen jegliche Müdigkeit verflogen. Ihnen ist keine Strecke mehr zu lang, wo der Hund hin will da sind auch sie. Nach der ausgiebigen Rast an dem wunderschönen Fleckchen der Hütte geht es vorbei an der enttäuschenden Sitzgruppe Mirabellenbank hinab zum Schafhof. Unglaublich wie schnell die Natur hier das Holz von Tisch und Bänken zerstört. Aber dafür gibt es auf dem Schafhof nochmals eine freudige Überraschung. Das Wanderführerehepaar Helga und Willi Müller hatte sich vorgenommen die Wandergruppe zum Abschluss mit Kaffee und Kuchen zu verwöhnen, was ihnen dann auch großartig gelang. Für die interessante Tour, das schöne Wetter dazu und besonders die überraschende Schlussbewirtung deshalb einen herzlichen Dank.
von Fridolin Heintz |