E l m s t e i n   20.01.2012  


Elmsteiner Schmiede benötigt finanzielle Zuwendungen
in jeglicher Höhe

Vor ca. 35 Jahren erlosch das Schmiedefeuer, das der geschäftsmäßigen Nutzung der Elmsteiner Wappenschmiede diente. Der letzte Schmied, Heinrich Haag (1901-1980) kam um 1976 in die Jahre in denen seine Kräfte abnahmen, und da war er nur noch gelegentlich bereit kleinere Gefälligkeitsarbeiten anzunehmen.

Sein  Sohn Willi Haag sah in der Schmiede allein für sich keine Lebensgrundlage. Er erlernte den Beruf eines Bauschlossers und gründete auch einen eigenen Betrieb für Bauschlosserarbeiten. Die Schmiede erhielt er nebenbei und befasste sich mit der Stromerzeugung durch Wasserkraft.

Gelegentlich hat er auch das Schmiedefeuer entzündet, aber mehr aus nostalgischem Grund als zum Broterwerb. 1990 vermietete er Wohnung und Schmiede der Gemeinde.

Die Forstbehörde und Gönner errichteten in der ehemaligen Wohnung von Haag ein Museum mit Relikten aus der Waldarbeit ein. 16 Jahre lang wurde durch eine Interessengruppe und die Touristikinformation Öffnungszeiten und Führungen teils mit gutem Erfolg angeboten.

Die Einrichtung und der Umzug des Museums in die alten Samenklenge 2006 die um 2004 vom Forst abgekauft wurde, setzte die Räume in der ehemaligen Haag`schen Wohnung und des nachfolgenden Museums frei. Die Wohnung und Schmiede mittlerweile von der Gemeinde käuflich erworben, harren nun einer sinnvollen  Nutzung.

Die Schmiede ist standortgebunden, kann also nicht verlegt werden. Um sie in ihrem jetzigen Zustand zu erhalten,  schon bedenklichen Zustand zu erhalten sind auf jeden Fall gelegentliche Betriebsstunden  (Schmiedefeuer) vonnöten.


Heinrich Haag im Jahre 1976

Ein interessierter Liebhaber historischer Schmieden aus Ludwigshafen, der die Elmsteiner Wappenschmiede noch unter Heinrich Haag kennen lernte, ergriff im Sommer 2011 die Initiative und versuchte Interessierte um sich zu sammeln um einen  Förderverein zur Instandsetzung und zum Erhalt dieser zu gründen. Bei einem von ihm initiierten  offenen Tag der Schmiede gab es gar Kaffee und Kuchen angeboten von seiner Frau. Es kam in der Folge auch zu Sondierungsgesprächen in der Gemeinde über einen Förderverein bei denen Benno Münch Ludwigshafen sich am 17.November 2011 für den Vorsitz gewinnen ließ. Bei der Gemeinde Elmstein wurde auf Antrag eine Genehmigung über Verhandlungen für einen Verein erreicht.

Die „zertifizierten“ Dorfführer  Richard Siebein und Bernd Elsner nehmen sich der Öffnungstermine der Schmiede mit „Vorführungen“ und „Erklärungen“ an. So gab es inzwischen  vier Öffnungstermine mit einer beachtlichen Besucherakzeptanz. Der Großteil der Besucher sind keine Einwohner aus Elmstein. Kommt man mit den Gästen ins Gespräch so stellt man fest, dass es meistens Interessierte mit einem erheblichen Grund- und Vorwissen um das Schmiedehandwerk sind. Einfach salopp ausgedrückt „Fans“ dieses uralten Handwerks. Was bei der Schmiede  gebraucht wird, sagte der Bürgermeister Thomas Kratz am Neujahresempfang der Gemeinde zum Schluss. „Die Gemeinde hat leider kein Geld  um dieses Anwesen zu renovieren, hier ist mal wieder  ehrenamtliches Engagement gefragt“. Freunde und Gönner dieses „Elmsteiner Juwels“ hört die Botschaft.     

von Fridolin Heintz