E l m s t e i n   21.12.2013 

 
Elmsteiner Krippenpfad 2013

        

        

        

     
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In manchen Orten im Alpenraum ist es üblich,  dass man sich in der Adventszeit, zum „Kripperl schauen“ trifft. Dabei werden verschiedene Krippen, meist in Scheunen und Höfen ausgestellt und von Besuchern ausgiebig betrachtet und bestaunt. Diese schöne Tradition, welche in unseren Gegenden nicht bekannt,  griffen vor weinigen Jahren einige Bürger von Elmstein auf und gestalteten den Elmsteiner Krippenpfad. In Wohnzimmern, privaten Höfen sowie an öffentlichen Plätzen kann man nun alle zwei Jahre große und kleine Krippen betrachten und sich so auf die Geburt Jesu vorbereiten.

Am Samstag, den 21. Dezember war es soweit und pünktlich zu den Klängen der K&K Blechbläser, die bekannte Weihnachtslieder vom Kirchberg aus, über das Dorf erschallen ließen, öffneten die Aussteller ihre Türen. Begonnen wurde in der Bahnhofstraße bei der ersten großen Krippe. Hier erhielten die Kinder und Jugendlichen auch ihre Instruktionen zur Durchführung einer Rallye. Bei dieser Aktion mussten zu verschiedenen Länderflaggen die jeweiligen Geschenkeboten und der Weihnachtsgruß des Landes zugeordnet werden. Diese Informationen und noch viel mehr Wissenswertes über Weihnachtstraditionen in anderen Ländern der Welt, erfuhr man an den nächsten Stationen. Auf Tafeln wurde in kindgerechter, verständlicher Sprache die Feier der Weihnachtsfeste erklärt und verschiedentlich durften auch landestypische Köstlichkeiten probiert werden. So standen der italienische Pannettone, eine Mailänder Kuchenspezialität und die Niederländischen Pfeffernüsse zum Verzehr bereit.

Auf dem Dorfplatz erwarteten die Besucher die Aktion Socke. An einer Leine wurden Socken aufgehängt, die wie von Geisterhand mit kleinen Geschenken gefüllt wurden. Bei der Apotheke konnten Gewürzbälle aus Mandarinen und Nelken gebastelt werden und in der Schule entstanden Weihnachtsbäumchen aus Zapfen und Weihnachtscracker. An Station 4 war Planet Erde zu Gast und zeigte die Welt als Projektion auf einer überdimensionalen Scheibe. Karin Bröder, Leiterin der Bücherei erklärte anschaulich die Ankunft des Weihnachtsboten „Sinterklaas“, den Schutzpatron der Seefahrer in den Niederlanden und im Museum „Alte Samenklenge“ konnte man der Heilpflanzenfachfrau Heidrun Johner-Allmoslöchner über die Schultern schauen. Sie referierte gekonnt über die Geschenke der Heiligen Drei Könige Weihrauch, Gold und Myrrhe. Aber auch andere Kräuter hatte sie dabei, über dessen Einsatz und Wirkung sie bereitwillig Auskunft gab. Auch waren an dieser Station Geschichten mit Weihnachtserinnerungen aufgelegt, die von Elmsteiner Bürgern aufgeschrieben wurden. Lustige, besinnliche und chaotische Erlebnisse zur Weihnachtszeit waren hier zu lesen. Ein besonderes Highlight fand in der evangelischen und in der kleinen katholischen Kirche statt. Pfarrer Stephan Schatull hatte zwei Präsentationen vorbereitet, die mittels Beamer, Bilder von der ökumenischen Israelfahrt zeigten, die Bürger der beiden Konfessionen im Oktober unternahmen. In der evangelischen Kirche waren Darstellungen von den Hirtenfeldern zusehen, in der katholischen Kirche Collagen von der Geburtskirche in Betlehem. An beiden Stationen war der protestantische Kirchenchor zu Gast und gab weihnachtliche Weisen wieder. Aber auch das gesellige Beisammensein kam nicht zu kurz. Im Innenhof der Familie Baum konnte man sich mit Kartoffelsuppe stärken und die Waldjugend bot leckere Waffeln an. Auch wurden hier die Besucher animiert zu tanzen, in Anlehnung an das Luciafest am 13. Dezember in Schweden. Die Jungbläser des protestantischen Posaunenchors Elmstein musizierten an verschiedenen Stellen im Dorf und der katholische Kindergarten bot Marmeladen, Gelees und Weihnachtsdekorationen zum Verkauf an. Und mittendrin sah man immer mal wieder eine Kutsche mit zwei Pferden. Sie sammelte im Hof der Grundschule Personen auf, um sie zum kleinen Weihnachtsmarkt zu bringen, der im Eselsstall in der Friedhofstraße stattfand.

An allen Stationen wurde den Besuchern etwas geboten. Aber neben all den vielen Attraktionen durften die vielen, vielen Krippen nicht vergessen werden, die aufgestellt waren. Aus Ton, aus Keramik, aus Holz, aus Papier, aus Rupfen, gemalt, gebastelt – alle Variationen waren vertreten. Sogar als Schattenspiel in einem Garten und als überdimensionale Projektion an der Häuserwand waren sie zu finden.

Für ein paar Stunden verwandelte sich Elmstein zu einem Weihnachtsdorf. Die  besondere Atmosphäre war überall zu finden. Und auch die Häuser, die nicht direkt eingebunden waren, erstrahlten in festlichem Glanz - Lichter und Kerzen überall. Spontane Einladungen zu kostenlosem Glühwein und Punsch keine Seltenheit. Und überall dem steht das Ehrenamt. Der gesamte Krippenpfad wurde ehrenamtlich von Bürgern und Intuitionen des Dorfes organisiert und durchgeführt. Der Erlös ist für die Grundschule sowie die Jugendorganisation der Waldjugend bestimmt. Bleibt zu hoffen, dass dieses aufwendige aber auch wunderschöne Ereignis in zwei Jahren wieder seine Neuauflage findet.

 

von Yvonne Faß