E l m s t e i n   06.01.2013 

Kath. Kirchengemeinde
Geld gesammelt für notleidende Kinder im Libanon
Sternsingeraktion in Elmstein

Die Sternsinger/innen mit ihren Betreuer/innen bei der Aussendungsfeier im Hof des katholischen Kindergartens

Die Kinder und Jugendlichen aus Elmstein, Iggelbach, Appenthal, Schafhof und Speyerbrunn nutzten die ersten Tage des Jahres für die diesjährige Sternsingeraktion. Start war am Mittwoch, 2. Januar nach einer kleinen Aussendungsfeier durch die Pfarrer Stefan Schatull und Gerhard Burgard im Hof des katholischen Kindergartens. Danach strömten die Gruppen aus, um allen Bürger/innen den Segen fürs neue Jahr zu überbringen. Viele Male und an mehreren Tagen sangen sie ihr Lied „Stern über Bethlehem“, sagten ihr Segensgebet fürs neue Jahr auf und schrieben die Buchstaben 20*C+B+M*13 an die Türen und Wände.

Die Sternsingeraktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „ Segen bringen, Segen sein“ und ermöglicht Not leidenden Kindern und Jugendlichen in vielen Ländern der Welt neue lebensverbessernde Perspektiven. In diesem Jahr sammeln die Elmsteiner und Speyerbrunner Sternsinger zum ersten Mal nicht für die Landwirtsschaftsschule in Capinzal/Brasilien, da diese aus der Bezuschussung von Misereor herausgenommen wurde. Die Landwirtsschaftsschule von Pfarrer Pirmin Spiegel, die durch vielfältige Aktivitäten und Aktionen über Jahre hinweg von der Pfarreiengemeinschaft Elmstein, Esthal, Speyerbrunn unterstützt wurde ist nun soweit gediehen, dass sie auf eigenen Füßen stehen und wirtschaftlich für sich alleine sorgen kann. Diese Nachricht stimmt glücklich, sieht man doch dass das gespendete Geld bei den Richtigen angekommen ist und nicht wie schon so oft aus  den Medien vernommen, bei anderen Projekten im Bürokratensumpf versickert ist.


Die Verantwortlichen der Sternsingeraktion suchten nun im Vorfeld nach einem anderen, von Misereror und dem Kindermissionswerk der Sternsinger, geförderten Projekt und haben sich nach Rücksprache mit dem Kindermissionswerk für Nothilfe für syrische Flüchtlingskinder und ihre Familien im Libanon entschieden. Dieses Projekt entstand infolge der Eskalation und den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Rebellengruppen in Syrien. Immer mehr syrische Familien suchen in den Nachbarländern Schutz. Im Libanon hat die Flüchtlingshilfe der Vereinten Nationen mittlerweile über 94.600 syrische Flüchtlinge registriert, ca. 34.200 weitere haben sich zur Registrierung gemeldet. Der Flüchtlingsdienst der Jesuiten geht darüber hinaus von rund 120.000 nicht registrierten Flüchtlingen aus. Die Hälfte aller kommen in Gastfamilien unter, die anderen mieten Wohnungen, die jedoch immer knapper werden, häufig in schlechtem Zustand sind und zu überteuerten Preisen angeboten werden. Der Rest lebt in Zelten oder Sammelunterkünften. Im Jahr 2011 haben die Jesuiten in Gemeinschaft mit freiwilligen Helfern ein spontan initiiertes Nothilfeprogramm im Stadtgebiet von Beirut und der Bekaa-Ebene übernommen, um die Interventionen besser zu strukturieren und auszubauen. Zielgruppe sind insbesondere nicht registrierte Flüchtlingsfamilien, für die es noch schwieriger ist, an Hilfen zu kommen. Im Rahmen von Hausbesuchen bei Familien werden die jeweiligen Bedürfnisse, insbesondere der Kinder, ermittelt. Die Nothilfe besteht in der Bereitstellung von Hilfsgütern wie Decken, Winterkleidung, Nahrungsmittelpaketen, medizinischer Hilfe sowie Beihilfen zur Miete. Für zweihundert besonders gefährdete Kinder werden innerhalb des Projektzeitraums mit Hilfe von freiwilligen Aktivitäten wie Spielen, Basteln und Singen angeboten, damit sich die Kinder ausdrücken und wenigstens von Zeit zu Zeit unbeschwerte Momente erleben können. Dabei werden Kinder, die akute Anzeichen von Traumatisierung zeigen, identifiziert, die dann in Einzelsitzungen therapeutische Hilfe erfahren.

Die Verantwortlichen hoffen, dass auch bei diesem Projekt das Geld gut ankommt und bedanken sich bei allen, die in irgendeiner Weise an der Sternsingeraktion beteiligt waren, ganz besonders bei den Kindern und Jugendlichen ohne die die Aktion nicht zustande käme, ihren Betreuer/innen, sowie den Spendern und Spenderinnen.


Sternsingergruppe aus Iggelbach

 

von Yvonne Fass