E l m s t e i n   15.11.2013  

Heinrich-Weintz-Schule
10. Bundesweite Vorlesetag in Elmstein

Am Freitag, den 15. November fand bundesweit der 10. Bundesweite Vorlesetag statt. Rund 80.000 Vorleserinnen und Vorleser zeigten an den unterschiedlichsten Plätzen, ehrenamtlich Kindern wie schön Vorlesen ist.

Im Jahre 2004 initiierte die Stiftung Lesen gemeinsam mit der Wochenzeitung DIE ZEIT den Bundesweiten Vorlesetag zum ersten Mal. Seitdem findet er jährlich im November seine Neuauflage. Seit 2011 beteiligt sich auch die Deutsche Bahn AG an diesem Konzept und  mittlerweile gilt diese Aktion als das größte Vorlesefest Deutschlands. Unter den Vorlesern sind auch viele Prominente, die mit Begeisterung den Kindern vorlesen und so das Ziel vor Augen haben diese Leidenschaft an die Kinder weiterzugeben, selbst zu lesen, andere zu motivieren es ihnen gleich zu tun, Eltern, Großeltern und Geschwister zum Vorlesen zu animieren.

In Studien wurde herausgefunden dass 30 Prozent der Familien mit Kindern im Vorlesealter von zwei bis acht Jahren selten oder gar nicht vorgelesen. Dies gilt weiterhin besonders für Haushalte aus bildungsfernen Schichten. Ebenso lesen Väter ihren Kindern deutlich seltener vor als Mütter. Und gerade im Vorschul- und Grundschulalter ist es besonders wichtig, dass vorgelesen wird. Das Vorlesen vermittelt Basiskompetenzen, die für das spätere Leben entscheidend sein können. Vorlesekinder lesen später leichter selber und entwickeln einen größeren Sprachschatz.

Zum wiederholten Male beteiligte sich auch die Heinrich-Weintz-Schule in Elmstein an diesem Aktionstag. Dazu wurden sechs Vorlesepaten eingeladen, die in den Klassensälen vorlasen. Die Räume wurden mit Kissen und Decken ausgestattet und so eine kuschelige, heimelige Atmosphäre geschaffen. Im Vorfeld durften sich die Kinder aus der ersten und zweiten Klasse Bücher aus den Kategorien Märchen, Fußball- und Vampirgeschichten aussuchen. Die Kinder aus den Klassen drei und vier, wählten unter  Angst-, Agenten und Abenteuergeschichten. Welche Bücher zum Vorlesen kamen, wussten die Kinder nicht. Es war aber alles Lesestoff, der neugierig machte und in der schuleigenen Bücherei zum Ausleihen bereitstand. Auch wurden  keine kompletten Bücher vorgelesen, sondern die Vorlesepaten suchten sich geeignete Abschnitte aus. Maximal 20 Minuten für eine Geschichte, also maximal 40 Minuten Gesamtvorlesezeit, um die Kinder nicht zu überfordern. Linda Turner las für die Klassen eins und zwei aus „Der gestiefelte Kater“, ebenso Heinz Schönfeld aus „Theo und der Fußballzirkus“ und Kerstin Müller aus dem „Vamperl“. Für die Klassen drei und vier las Bernd Fink aus „Angstmän“, Thomas L. Kratz aus „Undercover City – Der Unsichtbare im Wald“ und Karin Bröder aus „Ronja Räubertochter“.

Carmen Nowotny, Rektorin der Schule erklärte, dass es der Schule wichtig war Lesepaten von außerhalb zu gewinnen, um ganz bewusst das Besondere dieses Tages zu unterstreichen. Den Kindern zu zeigen, dass sich Personen, die sie aus dem Dorfgeschehen kennen, Zeit nehmen um ihnen vorzulesen. Zum Thema Märchen wurde ganz bewusst „Der gestiefelte Kater“ gewählt, da sich die Klassen eins und zwei diese Geschichte in der Vorweihnachtszeit im Saalbau in Neustadt anschauen. Die Klassen drei und vier fahren nach Mannheim und besuchen im Nationaltheater „Ronja Räubertochter“.

In den Köpfen der Kinder ist nach diesem Vorlesetag ein Bild entstanden, wie die Figuren in den Büchern agieren, vielleicht auch wie die Geschichten ausgehen könnten. Vorlesen und lesen ist nicht nur wichtig für die Entwicklung des Sprachschatzes, sondern fördert auch die Phantasie. Wünschenswert ist es, dass die Kinder noch viele solche Aktionstage erfahren dürfen, aber auch zu Hause vorgelesen bekommen.

 

von Yvonne Faß