Freiwillige Feuerwehr in der VG Lambrecht  28.06.2015  

Freiwillige Feuerwehr in der VG Lambrecht (Pfalz)

Leiterworkshop und Monatsübung der Feuerwehr Elmstein
Offizielle Pressemitteilung Feuerwehr Presseteam der VG Lambrecht

           
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Am vergangenen Samstag, den 28.06.2015 fand bei der Feuerwehr Elmstein ein Workshop zum Thema „tragbare Leitern“ statt. Der Ausbildungstag startete um 09:00 Uhr mit einem Theorie-Part. Einige Mitglieder der Schnelleinsatzgruppe des DRK OV Lambrecht (Pfalz) interessierten sich für die Arbeit der Feuerwehr auf diesem speziellen Themengebiet, sodass diese zu Gast in Elmstein waren um an dem Workshop teilzunehmen.

In dem theoretischen Ausbildungsteil wurden die verschiedenen Leiterarten und deren Einsatzgrundsätze vermittelt. Im Anschluss wurde das theoretisch erlernte in die Praxis umgesetzt.

Zuerst wurde die Vornahme der Leiter von dem Feuerwehrfahrzeug nach der FwDV 10 geübt. Hier gibt es genaue Abläufe, wer die Leiter wie zu entnehmen hat. Anschließend wurde das Anstellen und Ausrichten der Leiter geübt. Hierbei sind die Rettungshöhen der Leitern sowie der richtige Anstellwinkel von großer Bedeutung. Nach mehrmaliger Entnahme und Aufstellen der Leiter, wurden die Übungsteilnehmer zu einer realen Einsatzübung alarmiert. Ein Szenario, welches den Einsatzkräften tagtäglich wiederfahren kann. In einem Mehrfamilienhaus kam es auf einem Balkon zu einem medizinischen Notfall, bei welchem der Rettungsdienst die Feuerwehr zur Unterstützung anforderte. Die Örtlichkeit befand sich im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses. An der rückwärtigen Hausseite war ein kleiner Balkon angebracht, welcher aufgrund der zu engen örtlichen Gegebenheiten nicht von der Drehleiter erreicht werden konnte. Aufgabe der Feuerwehr war es, eine Leiter an diesem Balkon in Stellung zu bringen und eine Personenrettung über tragbare Leitern durchzuführen.

Nach einer kurzen Übungsnachbesprechung wurde der erste Teil des Workshops mit einem gemeinsamen Mittagessen beendet. Nach der Mittagspause lernten die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst ein für viele neues Einsatzspektrum der Leiter kennen. Man kann die Leitern im Feuerwehrdienst weiträumiger einsetzen, als man vermutet.

Es wurde gelehrt, wie man zum Beispiel mit Hilfe zweier Steckleiterteile der Feuerwehr eine Person aus einem Schacht oder einer aus Grube retten kann. Hierbei wird mit den Leiterteilen ein sogenannter „Leiterbock“ zusammengesteckt und eine Rettungsleine durch eine Vorrichtung geführt. Diese Leine kann über eine „lose Rolle“ umgeleitet werden, um den Kraftaufwand zu verringern, der zur Rettung der Person von Nöten ist. Im Regelfall wird die zu rettende Person auf ein Spineboard oder eine Schleifkorbtrage verbracht, an der Rettungsleine befestigt und an dieser aus dem Schacht oder Grube gezogen. Diese Art der Personenrettung ist sehr Patientenschonend, da die Wirbelsäule der Person nicht beansprucht wird.

Im Anschluss an dieses Einsatzszenario, bei welchem sich die zu rettende Person in der Tiefe befindet, wurde eine Vorgehensweise gezeigt, bei welcher man eine Person retten kann, die sich in der Höhe befindet. Hierbei wird der sogenannte Leiterhebel eingesetzt. Zuerst wird die Leiter an das Objekt angestellt um die Höhe zu überwinden und die in Not geratene Person zu erreichen. Im Anschluss wird die Person medizinisch erstversorgt und in einer Schleifkorbtrage befestigt. Die Trage wird mittels Bandschlingen an dem Leiterkopf fixiert und gesichert. Mittels zweier Rettungsleinen wird die Trage an den Fußenden eingebunden. Eine Steuerung des Abfallwinkels beim Ablassen der Person auf der Trage über die Leiter wird dadurch ermöglicht und die Person kann in waagerechter Position gerettet werden. Mit diesem Übungsszenario endete der Leiterworkshop für die Einsatzkräfte gegen 15:30 Uhr.

Der Ausbildungstag war für alle Beteiligte einer Bereicherung. An diesem Nachmittag wurden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und DRK gegen 16:00 Uhr zur Monatsübung alarmiert. Bei dieser Übung galt es das vorher erlernte, unter realen Einsatzbedingungen in die Praxis umzusetzen. Von der Leitstelle wurde ein verunfallter Jäger auf einem Hochsitz gemeldet. Dieser würde sich in der Nähe des Rettungspunktes an der „Mirabellenbank“ im Elmsteiner Wald befinden. Durch die Einsatzkräfte wurde der angegebene Rettungspunkt lokalisiert und angefahren. Dort angekommen wurde die übliche Vorgehensweise „Forst“ angewandt. Diese Vorgehensweise ist möglich, wenn noch telefonischer Kontakt zwischen dem Verunfalltem und der Rettungsleitstelle besteht.

Es wird hierbei eine Tonfolge Martinshorn abgespielt, welche der Verunfallte einer Himmelsrichtung zuordnen soll. Dadurch wird es den Einsatzkräften ermöglicht, die verunfallte Person zu lokalisieren. Der verunfallte Jäger wurde demnach auf einem Hochsitz aufgefunden. Eine sofortige medizinische Erstversorgung durch das DRK wurde eingeleitet. Währenddessen verschaffte sich der Einsatzleiter ein Lagebild, um die Rettung der Person einleiten zu können. Es wurde nach Rücksprache mit dem DRK eine zügige Rettung der Person mittels Schleifkorbtrage veranlasst. Die Rettung gestaltete sich dahingehend, dass die Person in der Schleifkorbtrage fixiert wurde und dann mittels zweier Rettungsleinen, welche am Leiterkopf des Hochsitzes umgeleitet wurden, langsam an der Leiter abgelassen werde konnte. Mit festem Boden unter den Füßen wurde der verunfallte Jäger dem Rettungsdienst übergeben und die Übung war mit Abschluss dieser Maßnahme beendet.

Nach einer weiteren Übungsnachbesprechung und dem Herstellen der Einsatzbereitschaft war damit der Tag für die Einsatzkräfte beendet.

 

von Feuerwehr Presseteam der VG Lambrecht