E l m s t e i n   02.07.2015 

 
Ökumenischer Seniorennachmittag

Der ökumenische Seniorennachmittag ist für die Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Elmstein eine feste liebgewonnene Tradition. Ursprünglich in der Pfarrei St. Wendelin und St. Hubertus, Speyerbrunn ins Leben gerufen, zog er weitere Kreise und wird nun in unregelmäßigen Abständen in und um Elmstein abgehalten. Begonnen wird dabei stets mit einem ökumenischen Gottesdienst, den die Pfarrer der beiden christlichen Konfessionen in wechselnden Locations gestalten. Der anschließende Teil, der mit Kaffee und Kuchen beginnt, steht unter einem besonderen Thema. So durften sich die Teilnehmer schon über eine christliche Weinprobe, buntes Faschingstreiben, Vorträge über soziales Engagement, andere Kulturen und Konfessionen freuen.

Den letzten Seniorennachmittag, am Donnerstag, den 2. Juli gestalteten die Damen der Tanzgruppe „Fröhlicher Kreis“ aus Anlass ihres 10 jährigen Bestehens sowie die Sitztanzgruppe „Schwingende Tücher“ in ihrem Proberaum in der Heinrich-Weintz-Schule. Begonnen wurde mit dem ökumenischen Gottesdienst, gestaltet von Pfarrer Stephan Schatull und Pfarrer Gerhard Burgard, der die Begrüßungsansprache hielt. Er griff dabei das Tagesevangelium auf, das hervorragend zum Jubiläum des Tanzkreises, als auch zum 250jährigen Jubiläum der Kath. Kirche Mariä Heimsuchung passte. So heißt es in der Textstelle, als die schwangere Maria ihre Verwandte Elisabeth trifft: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ In dem Augenblick, als Maria den Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in ihrem Leib. Dieser Ausdruck von Lebensfreude spiegelt sich im Ausdruck des Tanzes wieder, so Gerhard Burgard. Nach den Liedern „Lobe den Herrn“ und „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“ übernahm Pfarrer Stephan Schatull. In seiner Predigt würdigte er ebenfalls die Lebensfreude, die das Tanzen vermitteln kann. Eine Vitalität die der Tanzkreis „Fröhlicher Kreis“ unter der Leitung von Annemarie Kropp schon seit zehn Jahren bewegt, sich selbst und seinen Zuschauern eine große Freude zu bereiten. Er stellte aber auch die Frage: Was hat Kirche mit tanzen zu tun? - gerade wo an verschiedenen Tagen das Tanzen sogar untersagt ist. Was sagt die Bibel zum Tanzen? Sein Resümee zeigt auf, warum es nicht allzu viel ist. Es gibt einige freudige Tänze wie zum Beispiel den Reigentanz der Miriam, ein Freudentanz über den Weg aus der Sklaverei, aber auch den Tanz um das goldene Kalb, der Moses so erzürnte dass er die Gebotstafeln zerschmetterte. Tanzen ist der Spiegel unserer Seele, er kann erfreuen aber auch zur Ekstase führen. Im Anschluss an seine Predigt erfreute Pfarrer Stephan Schatull die Gäste mit einem besonderen Tanz, dem Hevenu Shalom Alechem, angelehnt an ein hebräisches Volkslied. Nach Kaffee und Kuchen und trotz großer Hitze luden die Damen ein zu zwei Sitztänzen. Annemarie Kropp gab einen Rückblick auf die vergangenen Jahre, ganz nach alter Tradition, in Reimform. Sie vergaß nicht ihre Tänzerinnen zu loben, auf vergangene Veranstaltungen zurückzublicken und Adelheid Kastauer zu erwähnen, die sieben Mal in Folge bei den Jahresabschlüssen eine gedichtete Zeitreise unternahm. Aussagekräftig für ihr Plädoyer „Ein Virus hat mich infiziert und dann zur Ausbildung animiert. Seniorentanz ward mir zur Lust, hilft gegen Zipperlein und Frust“. Diese Lust spiegelte sich auch im folgenden Sitztanz wieder, als alle Anwesenden zu den Klängen der Caprifischer mit den Armen und Händen symbolträchtige Figuren zeichneten. Mit zwei Geburtstagssitztänzen klang der kurzweilige Mittag aus.

 

von Yvonne Faß