E l m s t e i n   07.06.2016  

Jakobus Forum Elmstein
Vortrag – Das religiös-kirchliche Leben in der Diözese Speyer zur Zeit des Kirchenbaus in Elmstein (1765)


Friedel Reichard überreicht das Weinpräsent zum Dank

Im Jahre 1765 wurde die kleine katholische Kirche Mariä Heimsuchung in Elmstein gebaut. Wie es sich zu der Zeit mit dem religiös-kirchlichen Leben in Elmstein aber auch in der Diözese Speyer verhielt, beleuchtete Prof. Dr. Hans Ammerich in seinem Vortrag, zu dem das Jakobus Forum Elmstein in Zusammenarbeit mit der katholischen Erwachsenenbildung Speyer, am Dienstag, den 7. Juni einlud.

Der langjährige Direktor des Bistums Archivs in Speyer erklärte dabei die kirchlichen Verhältnisse seit der Fundamentlegung des Bistums im 10. Jahrhundert, das religiöse Leben im Zeichen des Tridentinums, die geografischen Strukturen des Hochstifts und des Bistums, sowie den Umstand der zum Bau der kleinen Kirche führte. Er zeigte auf, wie die lutherischen, katholischen und reformierten Christen zusammenlebten. Einige seiner Ausführungen bezogen sich aber auch auf das Amt des damaligen Speyerer Bischofs der die geistliche und weltliche Herrschaft verband.
Hans Ammerich war es dabei wichtig zu zeigen, dass Elmstein im 16. Jahrhundert in einem  Spannungsfeld zwischen bischöflicher Jurisdiktion und weltlicher Macht der Kurfürsten von der Pfalz lebte. Der Ort war der Reformation unterworfen, zunächst der lutherischen und dann später der Reformierten. Es war für die damalige Bevölkerung eine sehr schwere Zeit, die sich erst Ausgangs des 17. Jahrhunderts unter Kurfürst Johann Wilhelm änderte und verbesserte. Im 18. Jahrhundert setzte sich dieser positiv eingeschlagene Weg fort. Das Kurpfälzische Haus war den Bischöfen und Priestern sehr gewogen. Johann Wilhelm gewährte den Jesuiten die Möglichkeit Gottesdienste abzuhalten. Dies war für Elmstein von Vorteil, da Jakob Geisweiler diesen Dienst versah und es verstand die Bürgerinnen und Bürger für den katholischen Glauben zu begeistern sowie mit Spendengeldern den Bau der Kirche voranzutreiben. Nach dem Tod von Geisweiler half die großzügige Spende der Eheleute Rothuth, den Kirchenbau fertig zu stellen und eine eigene Pfarrei zu errichten.
Die Vorsitzenden des Jakobus Forums Rita Schelder und Friedel Reichard überreichten Prof. Dr. Ammerich ein Weinpräsent und bedankten sich für den sehr gelungenen und informativen Vortrag.

 

von Yvonne Faß