E l m s t e i n   08.04.2016  


3. Mittelaltermarkt in Elmstein

        
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Wenn Ritter mit Schild und Schwert sowie holde Mägde in edler Tracht in der Parkanlage am Bahnhof wandeln, dann ist man zu Gast beim Mittelalterspektakel in Elmstein. Schon im dritten Jahr schlug man dazu von Donnerstag, den 5. Mai bis Sonntag, den 8. Mai weiße Baumwollzelte auf und gewährte Einblicke in die längst vergangene Lebensform. Zum ersten Mal waren dabei Tina Moser und Sascha Kirschenknapp, Inhaber des Mittelalterstandes Knotix und Neupächter der Minigolf- und Pit-Patanlage, die Organisatoren.

Ein kleiner Wegzoll machte es möglich, dass man in das Treiben der Ritter, Mägde, Bauern und Händler eintauchen konnte. Fremdartig und heimelig zugleich empfing dieses Völkchen dann die Besucher und zeigte Bräuche und Überlieferungen, die man nur aus den Mittelalterfilmen kennt. Über offenen Feuerstellen wurde gebrutzelt und in den dampfenden Kesseln waberte die Suppe vor sich hin. Drum herum saßen die Gewandeten und die Kinder spielten in der Sonne. Die weißen Zelte standen offen und gaben den Blick frei auf herausgeputzte Lagerstätten. Neben diesem Lagerleben zeigten verschiedene Stände das historische Handwerkerdasein.

Im „Scriptorium“ zum Beispiel lehrte Werner Müller das Schreiben in Gotik. Neben Papier beschriftete er auch Schiefer, Metall, Holz und Leder - ganz nach Wunsch. Der Leder- und Horngravierer gab dazu Einblicke in die Kunst des Gravierens sowie in die Herstellung von kunstvollen Lederteilen. Beim Kräuterdruiden hieß es Nase auf und die vielen Düfte der Kräutermischungen und Tees auf sich wirken lassen. Verkosten ließen sich die Marmeladen, Essige und Öle genauso wie der hausgemachte Met an den Nachbarständen. Die Organisatoren „Yasha und Tira“ haben sich auf die Herstellung von keltischem Schmuck spezialisiert. Ihr Stand bietet Schmuck, der in althergebrachte Herstellungsweise gefertigt ist. Beim Gewandhändler nebenan gab es Tuniken, Hosen und weite Roben und beim Bürstenmacher Besen aus feinem Rosshaar. Besonderer Anziehungspunkt war die Keltenschmiede und der Stand mit handgefertigten Schwertern und Rüstzeug. Wer sich die Zukunft voraussagen lassen wollte, war bei Kiandra richtig.

Darüber hinaus kamen die Kinder voll auf ihre Kosten. Diese konnten sich im Bogenschießen üben, sich schminken lassen, holzschnitzen oder am alten Spinnrad spinnen. Eine weitere Attraktion war ein Wikingerschiff und ein handbetriebenes Kinder Karussell aus Tschechien, mit Ledersitzen und Kurbel. Stars des Marktes waren allerdings ein großes Trampeltier und ein kleines Pony, welche unermüdlich die Kinder durch den Park führten.

Aber auch Kurioses war zu sehen. So schlich sich unter all das Mittelaltervolk eine Fauna. Das Fabelwesen, gilt als Gott der Natur und des Waldes, der Beschützer der Bauern und Hirten, ihres Viehs und ihrer Äcker. In Elmstein verkörperte diese Gestalt mit Pferdehufen, Hörnern und langen Ohren Sandra Jatsch. Dem „Hang“ einem metallischen Instrument, erfunden in der Schweiz, entlockte sie anmutige und beruhigende Töne. Darüber hinaus war auch kulinarisch einiges geboten. Neben leckerem Spießbraten, den Peter Löffler zubereitete, gab es beim „Galgenschmaus“ herzhaften Mutzbraten aus Thüringen sowie an weiteren Ständen Schupfnudeln und irisches Bier.

Sascha Kirschenknapp gab sich optimistisch, dass es den Markt auch im nächsten Jahr wieder geben wird. Er hofft, dass sich dann noch mehr Händler und Aussteller bereit erklären mitzumachen.

 

von Yvonne Faß