E l m s t e i n   04.04.2016  

 
Restaurierung des „Möllberger Häuschen“

        

        
Zum Vergrößern auf Foto klicken

Eine Herzensangelegenheit von Konrad Leising ist der Erhalt des „Möllberger Häuschen“, eines der Wahrzeichen von Elmstein. Deshalb sah er besorgt auf den Zerfall und setzte alle Hebel in Bewegung um Diesen aufzuhalten. Mit Freunden und Mitgliedern der SWG (Soziale Wählergemeinschaft) ging er in den mittleren Märztagen an die Arbeit, damit rechtzeitig zum Frühlingsbeginn der Aussichtspavillon mit seiner herrlichen Sicht über das Dorf und zur Burgruine, wieder begehbar für Einheimische und Touristen ist.

Im Jahre 1901 errichtete der Verschönerungsverein auf Anregung des damals in Elmstein ansässigen Arztes Dr. Mann das „Möllberger Häuschen“, auf dem mächtigen Felsen des Möllberges. Nach Überquerung der Brücke des Speyerbachs im Feldpfad und Überwindung einiger Wegekurven erreicht man noch heute den Pavillon, der einen sagenhaften Blick über das gesamte Elmstein freigibt. Um ein Zuwuchern zu verhindern übernahm die Gemeinde das Zurückschneiden der Bäume und Sträucher und witterungsbedingt war es auch immer notwendig das Holz auszutauschen. Den letzten Rückschnitt versahen im Jahr 2014 die SWG, die auch eine neue Bank und einen Vespertisch errichteten.

Sorgenvoll standen sie aber dem Verfall des „Möllberger Häuschens“  gegenüber. Besonders die Westseite war so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass nur noch eine Sperrung zum Schutz der Wanderer in Frage kam. Konrad Leising und Erwin Haag übernahmen dann Anfang 2015 die Bestandaufnahme und stellten fest, dass ein Pfosten sowie die untere Polte abgefault und ausgebrochen waren. Konrad Leising setzte sich daraufhin mit Bezirksförster Wolfgang Keck in Verbindung, der bereit war beim Forstamt Johanniskreuz um Mittel zur Finanzierung und um Arbeiter zur Instandsetzung anzufragen. Wochen und Monate gingen daraufhin ins Land, ohne dass sich etwas tat. Viele Telefonate von Konrad Leising blieben erfolglos bis es am Ende hieß, dass das Forstamt kein Geld und auch keine Arbeiter zur Verfügung stellen könne. Jedoch wäre man damit einverstanden, dass die SWG diese Aufgaben übernehmen. Die SWG zeigte sich daraufhin bereit für die Kosten aufzukommen und Konrad Leising fragte auch bei seinen Freunden an, ob sie ihm bei der Restaurierung helfen würden. In den ersten Tagen des neuen Jahres wurde nun alles vermessen und das bestellte Holz von Erwin Haag, Peter Weisenstein und Konrad Leising mit dem Traktor zum „Möllberger Häuschen“ gezogen. Diese waren es auch die zusammen mit Klaus Zimmermann die Douglasien schälten und Sprießen, Kanthölzer, Dielen sowie Gerüstblöcke besorgten. In der dritten Märzwoche kamen dann die Helfer Reiner Bleh, Willi Kuhn, Peter Schenk, Emil Schenk und Willi Haag hinzu, die die morschen Holzteile erneuerten, Ziegeln auswechselten, neue Firstziegel einspeisten und Bretter anschraubten. Wolfgang Keck versprach Bänke zu besorgen, die von den fleißigen Arbeitern auch noch eingebaut werden.

Am ersten Arbeitstag überraschte Karin Leising die Männer mit einer zünftigen Brotzeit. Bei „Fläschknepp mit Meerrettich“ vergasen die Helfer sogar die Temperaturen um den Gefrierpunkt, die die Arbeiten erschwerten. Nach Beendigung der aufwendigen Aktion am zweiten Tag wurde dann mit allen Helfern in der Gaststätte „Zur schwarzen Katz“ gefeiert um am dritten und  letzten Tag wurden die nicht gebrauchten Utensilien und Werkzeuge per Traktor wieder abtransportiert.

Eine lohnens- und lobenswerte Aktion, die die Helfer hier vollbrachten. Das „Möllberger Häuschen“ ohne Hilfe dem Zerfall preisgegeben erstrahlt nun in neuem Glanz und ist wieder frei und gefahrlos begehbar. Der Blick über das Tal zum Nulltarif sowohl für Bürger/innen als auch für Gäste eine wahre Augenweide. Dies ist der Sozialen Wählergemeinschaft einen ganz großen Dank wert. Besonders an die Helfer, aber auch an Bezirksförster Wolfgang Keck, für das Schlagen des Holzes.

 

von Yvonne Faß
Fotos Konrad Leising