F r a n k e n e c k   19.04.2015  

Obst- und Gartenbauverein 1911 Frankeneck
Endgültiges Aus für Traditionsverein
Der Obst- und Gartenbauverein 1911 Frankeneck wurde aufgelöst

Nach mehreren vergeblichen Versuchen, eine neue Vorstandschaft zu bilden, mußte in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung das Ende des seit 1911 bestehenden Obst- und Gartenbauvereins Frankeneck beschlossen werden. Vorsitzender Waldemar Herter hatte in einer kurzen Rede aufgezeigt, dass die Mitgliederzahl des Vereins durch Todesfälle und Austritte schon längere Zeit rückläufig war. Waren es im Jahre 1997 noch 128 Mitglieder, sind derzeit nur noch 56 Personen als Mitglieder eingetragen.  eue Mitglieder konnten leider nicht gewonnen werden. Der noch vorhandene Mitgliederstamm befindet sich überwiegend im Seniorenalter. Aussicht auf eine "Verjüngung" war bisher nicht erkennbar und ist auch künftig nicht zu erwarten. Dagegen ergab der vorgetragenen Kassenbericht, dass der Verein finanziell auf gesunden Beinen steht.  Hans Keller informierte die Anwesenden darüber, dass die Kassenprüfung keinen Grund zu Beanstandungen ergab und beantragte deshalb die Entlastung der Vorstandschaft, die auch einstimmig erfolgte.


Ehrung von Wolfgang Langhauser und Karl Marx für 25 Jahre Mitgliedschaft

Obwohl das Vereinsschiff offensichtlich dem Untergang geweiht war, fand noch eine Ehrung langjähriger Mitglieder statt. Geehrt wurden für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit Wolfgang Langhauser und Karl Marx. In Abwesenheit aus gesundheitlichen Gründen wurden für 40jährige Vereinstreue Frau Dr. Gabriele Stocker und für 50 Jahre Mitgliedschaft August Fuchs geehrt. Die Ehrungen wurden durch Überreichung von Dankurkunden und Präsenten vollzogen.

Gemäß Tagesordnung war anschließend über die weitere Zukunft des Vereins zu entscheiden. Da auch in dieser Versammlung keine neue Vorstandschaft gebildet werden konnte, wurden von Heiner Oppermann folgende drei Möglichkeiten aufgezeigt: die Fusion mit einem anderen Verein, die Auflösung oder die Stilllegung. Über die zuletzt genannte Möglichkeit wurde lebhaft diskutiert. Da in einem solchen Fall der Verein zwar "ruhen" würde, im übrigen aber gewisse Aktivitäten wie z. B. Ehrungen an "runden" Geburtstagen und die Verwaltung der Vereinsfinanzen erforderlich wären, müßte eine Person dazu bereit sein, diese Aufgaben zu übernehmen. Um aber einem "Schrecken ohne Ende" vorzubeugen, entschied man sich für ein "Ende mit Schrecken". Vor der Abstimmung hatten noch mehrere Anwesende, darunter auch Ortsbürgermeister Jürgen Schlupp die Auflösung befürwortet, da keine Aussicht auf Besserung der Situation bestünde. Von den anwesenden neunzehn Mitgliedern stimmten sodann siebzehn für die Auflösung, zwei Mitglieder für das Fortbestehen des Vereins. Waldemar Herter erklärte sich bereit, die noch erforderlich werdende Geschäftsabwicklung zu übernehmen.

Das Vereinsvermögen wird gemäß § 2 der Satzung der Ortsgemeinde zufallen, die es für gemeinnützige  Zwecke verwenden wird. Man einigte sich darauf, daß der Gemeinderat die Einzelheiten hierzu in naher Zukunft beschließen soll. Die Versammlung wurde abschließend darüber informiert, daß noch ein kostenloses Abschiedsessen für alle Mitglieder geplant ist. Dieses soll spätestens im Frühjahr 2016 - nach Auflösung der Vereinskasse - im Bischofsstübchen des Turnvereins stattfinden. Im Anschluß ging man zum gemütlichen Teil über. Dazu gab es für alle Anwesenden kostenlos Kaffee und Kuchen, kühle Getränke sowie Servelat und Brötchen.

 

von Heiner Oppermann