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50 Jahre Lindenberger Carneval-Club

Große Jubiläumsfeier

Lindenberg

Sitzungspräsident Stefan Trautnitz (links) und die Vorsitzende Andrea Hust (rechts) lauschen gespannt den Ausführungen von Ehrenritter Hermann Risch

Mit einem Festabend und Ordensfest in der Turnhalle feierte der Lindeberger Carneval-Club „Die Lindenritter“ sein 50jähriges Bestehen. Sitzungspräsident Stefan Trautnitz und die 1. Vorsitzende Andrea Hust hießen eine Reihe von Ehrengästen und befreundete Vereine willkommen, darunter auch zahlreiche Vertreter aus der Politik. Ein besonderer Willkommensgruß galt Ehrenritter Hermann Risch, das einzige noch lebende Gründungsmitglied zusammen mit seiner Frau Ludwina. Der Jahresorden stellt zwei Gardemädchen in grün-weiß dar mit der Umschrift: „1967 – 2017: 50 Jahre Spaß und Freud, in der 5. Jahreszeit – Lindenberger Carneval-Club Die Lindenritter“.

Dank sagte die Vorsitzende allen Mitgliedern und Helfern in all den Jahren, ohne deren Mitarbeit vieles nicht möglich gewesen wäre. Dankesworte galten auch der Gemeinde und den ortsansässigen Vereinen für gewährte Unterstützung. Stolz war sie auf zwei neue Träger des Goldenen Löwen der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine für 22jährige aktive Tätigkeit, Udo Veth und Dirk Veth.

In seiner Laudatio auf den LCC versicherte Ortsbürgermeister Reiner Koch,  dass er spontan zugesagt habe, die Laudatio zu halten, obwohl er so etwas noch nie gemacht habe, und es ist ihm bestens gelungen. Sein besonderer Gruß galt Hermann Risch, zu dem er wörtlich sagte: „Lieber Hermann, du und deine Freunde, deine Nachfolger und die jetzige Generation an Narren haben uns Lindenberger und viele Gäste immer wieder zum Lachen gebracht, dafür einen herzlichen Dank an dich und deine Freunde Hans Fickert, Fritz Schmid und Jan Lessjuk, dafür dass ihr den Mut hattet diesen Verein zu gründen“.

Gegründet wurde der Lindenberger Carneval-Club  im Nebenzimmer des Gasthauses „Zum Schiff“, in dem auch lange Jahre die Sitzungen stattfanden. Somit hat der LCC seinen festen Platz in der Gemeinde gefunden. Anfänglich hatte es geheißen, der Verein würde sich nicht lange halten, doch entdeckten immer mehr Mitbürger ihre komödiantische Ader und stellten sich auf die Bretter,  die die Welt bedeuten. Es sei schon immer eine Stärke des LCC gewesen, das Programm mit Leuten aus dem Dorf zu bestreiten, auch die Kostüme und Kulissen selbst zu fertigen. Das Programm sei so gut gewesen, dass sogar drei Prunksitzungen in einer Kampagne geboten wurden. Und die Garde des LCC wurde bekannt „wie ein bunter Hund“. Dafür lobte Koch die fleißigen Helfer auch im Hintergrund und sagte wörtlich: „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass damals Legenden geboren wurden“.

Menschen zum Lachen zu bringen sei die höchste Kunst der Unterhaltung, denn wer lache ist glücklich und das ist das Schönste im Leben meinte er. Der LCC schaffe dies seit jetzt 50 Jahren immer wieder, davor ziehe seinen Hut. Auch wenn der LCC, wie im Übrigen jeder andere Verein auch, mit nicht nur zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen hatte, habe er es immer wieder geschafft, das Narrenschiff auf Kurs zu halten. Es sei den Verantwortlichen gelungen, immer wieder junge Leute für die Fasnacht zu begeistern, hat diese im Verein integriert und auch deren Vorstellungen von Fasnacht mit ins Programm aufgenommen. Der LCC schaffe es auch in diesem Jahr wieder, zwei Prunksitzungen und eine Kinderprunksitzung vor ausverkauftem Haus auf die Beine zu stellen. Aber der LCC sei nicht nur während der Fastnachtszeit aktiv.

Fest etabliert und stets gut besucht sei mittlerweile der Sommerabend im Park, der alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Fest der tausend Lichter im Park stattfindet. Was der LCC an diesem Sommerabend biete, könne sich sehen lassen, so auch die Arbeitseinsätze im Park, die den Gemeindearbeitern eine ganze Menge Arbeit abnehmen. Auch dies sei ein Zeichen dafür, dass dieser Verein lebt, zusammenhält und etwas bewirken will in der Gemeinde. „Dafür kann ich als Bürgermeister nur meinen allerherzlichsten Dank sagen“, so der Ortsbürgermeister. Bewusst habe er aus Zeitgründen darauf verzichtet, Namen zu nennen, um die Redezeit kurz zu halten. Zum anderen auch deshalb, weil es heute Abend um den Verein gehe und die Art und Weise, wie sich dieser ins Dorfleben einbringt.

Abschließend sagte der Ortsbürgermeister: „Ich wünsche mir, dass der Lindenberger Carneval Club „Die Lindenritter“ so weitermacht, junge Menschen begeistert und in seinen Reihen aufnimmt, damit das Narrenschiff weitere 50 Jahre seine Fahrt fortsetzen kann und uns die Sorgen des Alltags zumindest für ein paar Stunden vergessen lässt. Darauf ein dreifaches Iboi Ahoi“.

Ehrenritter Hermann Risch zeigte auf, was „DIE RHEINPFALZ“ mit dem LCC zu tun hat. Dort war er beruflich als Schrift- und Maschinensetzer tätig und in einer Arbeitspause habe er seine Kollegen gefragt, warum sie so müde aussehen und zur Antwort erhalten, sie hätten Fasnacht gefeiert. Da sei er zu dem Entschluss gekommen: „Ich mach en Carneval-Verein in Lindenberg, ich probiere es“. Und es hat trotz Anfangsschwierigkeiten gut geklappt. Er war es auch, der mit größeren gekauften Stoffmengen in weiß und grün die Vereinsfarben festlegte, aus seiner Feder stammt auch der Karnevalsruf „Iboi ahoi“. Zum Programm gehörten auch karnevalistische Darbietungen wie ein Gardetanz aller Garden sowie eine Büttenrede von Jannik Grimm als Rettungssanitäter.

EHRUNGEN
Ein Grußwort der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karneval-Vereine nutzte deren Vertreter Georg Füsterer, um Andrea Hust mit dem großen Verdienstorden auszuzeichnen, die erstmals 2004 auf den närrischen Brettern stand. Mittlerweile ist sie die 1. Vorsitzende des Vereins. Die Urkunde lautet: „In Anerkennung der Verdienste um die Fasnacht in Badisch-Pfälzischen Landen wird Andrea Hust der große Verdienstorden der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalvereine verliehen“. Sie hatte auch den Antrag gestellt für eine Fahnenschleife des Bund Deutscher Karneval, die in diesem Rahmen auch an den Lindenberger Carneval-Club übergeben wurde.

von Bruno Koppenhöfer

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