Als im Jahr 2011 die Weidenthaler Fasnacht unter dem Motto: „Es g´hehrt mol widder Fasnacht gemacht“ neu belebt wurde, ahnte keiner der Organisatoren des neu gegründeten Kuratoriums der Weidenthaler Vereine, dass sich daraus solch eine Erfolgsgeschichte entwickeln würde. Damals wie heute führten mit Alexander Held und Ursel Baumann zwei Urgesteine des närrischen Treibens durch das Programm. Zwischenzeitlich hat sich am erfolgreichen Konzept dieser bodenständigen und unterhaltsamen Dorffasnacht nicht viel geändert. Künstler kamen und Künstler gingen, doch vom Ursprung her hat sich kaum was getan. Seit nun auch schon vier Jahren sorgt die Show- und Tanzband Magic für hochkarätige Fasnachts- und Partymusik. Die Sembacher Gruppe sorgte auch dieses Jahr wieder für allerbeste Unterhaltung und Stimmung im Saal.
Im verflixten 7. Jahr gehen statistisch gesehen die meisten Ehen in die Brüche. Nicht so die Weidenthaler Fasnacht, die ihre kleine Krise bereits im Vorjahr meisterte: „Grad jetzt wo´s richtig Spass macht… dess AUS ferr unser Fasnacht ?!“. Heute ist das unter dem neuen Kuratoriums-Vorsitzenden Gerhard Mayer schon wieder Geschichte.
Nach dem Einmarsch der Großen Garde begrüßte das Moderatoren-Team Alex Held und Ursel Baumann die Narren in der fast bis auf den letzten Platz gefüllten und toll herausgeputzten Weidenthaler Sporthalle.
Mann der ersten Stunde und auch dieses Jahr wieder mit von der Partie, Protokoller Valentin Niederberger, dessen Wahlspruch: „Ich saa jo nix, ich mähn jo bloß !“ zum Kult geworden ist. Vor dem tiefsinnigen Witz und Humor des Protokollers ist niemand sicher. Auch nicht Amerikas neuer Präsident Donald Trump. Seine Vorfahren stammen ja bekanntlich aus dem pfälzischen Kallstadt. Ehrenbürger wurde er dort zwar nicht, aber immerhin haben sie einen bekannten Wanderweg nach ihm umbenannt. Der Jakobsweg von Speyer zum Kloster Hornbach heißt ab sofort „Trampelpfad“. Das versammelte närrische Volk war begeistert.
Für den nächsten Beitrag wurde dann gleich die erste Rakete gestartet. Die Purzelgarde des Weidenthaler Turnvereins begeisterte mit ihrem Pinguin-Tanz die Menge. Die Minis watschelten über die Bühne wie es die Originale nicht besser könnten. Folgende Pinguine rockten die Bühne: Melis Aydemir, Amelia Bailey, Sophie Bott, Hanna und Linus Dechange, Amelie Dengel, Ina Gerhard, Johanna und Luisa Glogau, Leonie Hoffeld, Sarah Hohmann, Lilith Kempter, Mariella Kobel, Johanna Kühl, Sina Laubscher, Eric Mazaud, Melina Meyer, Isabell Monath, Lia Motzel, Fabienne Neubert, Sophia Riegelmann, Emelie Schmidt, Luisa Schöneberger und Max Zeisset. Einstudiert wurde der lustige Beitrag von Isabel Krauß und Nicole Zeisset.
Nicht nur rein optisch stellte sich mit Tobias Holz ein wahres Pfund dem Publikum vor. „Ich wäß, ich bin e bissel fett !“ Was ihm im etwas zu engen Feinripp auch durchaus anzusehen war. In seinem 24-Stunden-Tag denkt er 36 Stunden an Essen und Trinken. Beim „Hähnche-Song“ wurde er von Sohn Julius begleitet. Für seinen gelungenen Auftritt konnte er sich einen Sonderapplaus abholen.
Mit zwei bestens vorgetragenen Auftritten sorgte die Kleine Garde des Turnvereins, dass einem um die Zukunft der Weidenthaler Fasnacht nicht Bange sein muss. Mit einem Garde- und einem fetzigen Showtanz zeigten sie ihr bereits großes Können. Es wirkten mit: Laeticia Bawel, Fabienne Dressler, Lara Gerhard, Emely Hänsel, Noelle Mayer, Mika Mertel, Marlene Metzger, Chiara Ortes, Julia Schöneberger, Sophia Schöneberger, Pia Steinmetz, Vanessa Trautmann und Marei Wenzel. Trainiert wurde der Garde-Nachwuchs von Nicole Heidt und Isabel Krauß.
Von allerlei Problemen zu Hause wusste wieder einmal Hendrik Heß zu berichten. Der Kinderbütt so langsam entwachsen war sein mehrfaches Fazit: „Nimmie lang, dann bin ich fort !“. Doch am Ende überlegt er es sich noch und bleibt dann doch lieber im Kreise seiner Familie. Wieder einmal eine humorvolle Bütt des jungen Fasnachters.
Was eine richtig gute Fasnacht ausmacht, zeigten die beiden Funkenmariechen Laeticia Bawel und Hannah Roos. Ein an akrobatischen Höhepunkten reicher Tanz sorgte für Begeisterung in der Narrhalla. Die zweite Rakete des Abends war verdienter Lohn einer ausgezeichneten Darbietung, einstudiert von Silke Roos.
Sonja Clemens, ein Urgestein der Weidenthaler Fastnacht, hatte als Luise Salamander viel Interessantes aus ihrem Eheleben mit Gatte Gottfried zu berichten. Dies sei mehr eine botanische Freundschaft: „De Gottfried raacht nur nooch em Sex, kummt uff e vertel Packung im Johr !“ Da ist der Herren-String-Tanga für ihr 150 kg-Schwergewicht eher ein untergeordnetes Problem: „26 Euro un nix dro !“. Auch wieder ein gelungener Vortrag der Vorsitzenden des Weidenthaler Gesangvereins, wo sie auch die ersten Schritte in ihrem Fasnachterleben zurücklegte.
Die „Freien Männer von Weidenthal“ haben sich halbiert. Waren im letzten Jahr noch vier gestandene Herren auf der Bühne, sind es aktuell nur noch zwei Barden, die mit Wort und Lied die aktuellen Geschichten im Walddorf glossierten. In Anspielung auf das Vorgehen beim neuen Kinderspielplatz und das schnelle Internet, beides Anliegen des Weidenthaler Ortsbeigeordneten, regten sie an, dass in Sachen Internet besser auch die Kinder Vorschläge ausgearbeitet und dann am Altennachmittag den Senioren zur Abstimmung vorgelegt hätten. Aber auch der Ortsbürgermeister kam einige Male sein Fett weg: „Bernhard, du muscht dich dringend mol rasiere, so kann mer doch känn Ort regiere !“. Fazit all ihrer Überlegungen: „Hot känn Wert, mer treten 2019 bei de negschde Wahle im Ort selwer oh !“ Ein Vortrag, der im Kern so manche Wahrheiten verbreitet hat. Verdienter Lohn für Tim Kobel und Andreas Dechange, die dritte Rakete des Abends.
Die optischen Höhepunkte einer an Abwechslung reichen Veranstaltung boten unbestritten die Mädels der Garde, die mit Gardetanz und Showtanz glänzten. Ausgefallen dabei eine Vorführung hinter Gittern, im Jail. Für diesen Showtanz startete verdient die fünfte Rakete in den Abendhimmel.
Folgende Tänzerinnen waren dabei: Nicole Arne, Lisa Florschütz, Lisa Fuder, Melissa Gruber, Alanis Held, Allison Held, Tina Javurek, Julia Knoll, Caroline Metzger, Nadine Peric, Jessica und Sarah Reichelt, Angela Rödel, Lena Schurder und Paula Steinmetz. Choreographie und einstudiert wurden die Tänze von Isabel Krauß (Gardetanz) sowie Alanis und Allison Held (Showtanz).
Anschließend stand mit Petra Buschmann eine Gastrednerin der „Neidenfelser Burgnarren“ in de Bütt. Sie sorgte mit der Schilderung ihrer Probleme bezüglich Telefonrechnung und T-Online für viele Lacher im Saal. Dass da pfälzische und englische Ausdrucksweisen nicht immer in einer Richtung ausgelegt werden können wurde dabei mehr als deutlich. Zum Beispiel, dass „Äbbel un Ei zusamme net in e Pott basse“ (Apple iPod). Ein richtig gut gelungener Vortrag der Burgnärrin aus dem Nachbarort.
Für Lacher sorgte auch das Männerballett des Weidenthaler Fußball-Clubs. Eine schweißtreibende Angelegenheit war das schon, was da elf richtige Kerls von der Wehr auf die Bühne brachten. Bei der Zugabe noch begleitet von ihren Trainerinnen Katja und Laura Kampmann sowie Barbara Milloth. Kraft und Akrobatik waren gefordert und nicht nur Feuerwehrleute in der Halle waren begeistert. Bei dem mit der vierten Rakete belohnten Auftritt waren folgende Männer an der Spritze: Andreas Laubscher, Simon Leidner, Christopher Milloth, André, Bruno, Jürgen, Robert und Marcel Nabinger, Florian Schulz, Michael Storck und Daniel Bundenthal.
Danach gaben Tobi (Tobias Holz) und Valentin (Valentin Niederberger) in ihrem Zwiegespräch als Bürgermeister und Gemeindebote wahre Geschichten aus dem Weidenthaler Bürgermeisteramt zum Besten. Im Stile von „Hannes und der Bürgermeister“ hatten sie viel zu berichten. Hauptakteure dabei Bürgermeister Groborz selbst, aber auch Frau Stöckel vom Liegenschaftsamt und Herr Wenzel von der Finanzverwaltung. Der Betriebsausflug des Gemeinderates sorgte dabei für reichlich Gesprächsstoff. Natürlich durfte die Schnapsflasche im Schreibtisch des Bürgermeisters und das obligatorische „Ich höre mich nicht nein sagen !“ des Gemeindeboten bei diesem lustigen Zwiegespräch auch nicht fehlen.
Die „Zugezogenen Tanten“ des Weidenthaler Gesangvereins berichteten mehr als „Singende Tanten“ von allerlei diversen Alltagsproblemen, wie zum Beispiel den Wechseljahren. Grundaussage ihres Beitrages: „Mer machen lieber Fasnacht ohne Männer, denn Fasnacht is weiblich !“ Das soll so schon im Duden stehen. Mit Andreas Gabaliers Hit „Hulapalu“ sorgten sie nochmals für Hochstimmung im Saal. Die Tanten bestehen aus Nadine Heß, Karla Nabinger, Anette Ohnesorg, Regina Zaepernick und Sonja Clemens.
Den Schlusspunkt zu einer richtig gut gelungenen Weidenthaler Fasnachtssitzung setzte einmal mehr Anni Wagner-Bläse vom bekannten Pfälzer Duo Anni & Moni. Mit ihrem Stimmungsmedley sorgte Anni für ein Feuerwerk der guten Laune auf der Bühne. Beim Erfolgstitel „Wie Feuer und Eis“ brachte das Duo „Anni und Toni“ (Chrissi Milloth) den Saal zum Kochen.
Zum großen Finale waren alle Mitwirkenden auf der Bühne und nahmen nochmals den verdienten Applaus des Publikums entgegen. Mit dem Weidenthaler Fasnachtslied: „Fasnacht hier in Weidenthal…“ endete eine tolle närrische Sitzung, durch die das Moderatoren-Team Alex Held und Ursel Baumann bestens gelaunt und unterhaltsam führten. Alex Held und Gerhard Meyer, Vorsitzender des Kuratoriums der Weidenthaler Vereine, bedankten sich auch noch gerne bei den mehr als 150 Helfern und Mitwirkenden, die zum großartigen Gelingen des Abends beigetragen haben. Der Arbeitskreis Fasnacht im Kuratorium hat wieder einmal eine hervorragende Arbeit abgeliefert. Fazit einer rundum gelungenen Veranstaltung: „Und nächstes Jahr geht´s froh und heiter mit der Weidenthaler Fasnacht weiter !“
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