Der Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses in Esthal ist fertiggestellt und wurde am Sonntagmittag offiziell eingeweiht.
In seiner Begrüßungsansprache konnte der Esthaler Wehrführer Torsten Buschlinger zahlreiche geladene Gäste aus Politik, Feuerwehr, Kirche, Verwaltung, beteiligte Firmen und Privatpersonen willkommen heißen. Buschlinger lies in seiner Rede noch einmal den Bauverlauf in vielen Einzelheiten Revue passieren und sparte nicht an Dankesworte.
Die Ausgangssituation für den Erweiterungsbau am Esthaler Feuerwehrgerätehaus waren neue gesetzliche Rahmenbedingungen und die anstehende Ersatzbeschaffung für ein Fahrzeug der Feuerwehr Esthal. Das neue Löschfahrzeug benötigt aufgrund größerer Abmessungen mehr Stellfläche. Des Weiteren schreibt der Gesetzgeber zwischenzeitlich von der Fahrzeughalle getrennte Umkleiden vor.
2013 lagen erste Planungsentwürfe und eine Kostenschätzung für die Umbaumaßnahme vor. Die leeren Kassen der Verbandsgemeinde würde aber nur eine, auf das Minimum beschränkte bauliche Veränderung erlauben. Deshalb entschieden die Kameraden der Esthaler Feuerwehr sich aktiv am Bau zu beteiligen, um Kosten einzusparen und einen modernen, zeitgemäßen Erweiterungsbau zu ermöglichen. Sie legten ein fertiges Konzept vor, dass bei Verbandsbürgermeister Manfred Kirr und dem Verbandsgemeinderat anklang fand. Die Baukosten konnten dadurch enorm gesenkt werden. Die Materialkosten einschließlich der Dachdeckung des altes Gebäudes beliefen sich auf 70 000 Euro.
Der Spatenstich für das ehrgeizige Bauvorhaben war am 4. September 2015.
Die Arbeiten wurden fast vollständig in Eigenleistung durch die Mannschaft der Feuerwehr Esthal erbracht, was zu einer erheblichen Kostenersparnis von ca. 120.000 Euro für die kommunalen Kassen führte. An 290 Arbeitstagen wurden insgeamt 4100 Arbeitsstunden geleistet.
Die neue Halle, die an das bestehenden Feuerwehrgerätehaus angebaut wurde misst in der Breite 5,50m und in der Länge 16,50 Meter. Sie bietet ausreichend Platz für die Ausrüstung, einen separaten Umkleidebereich, einen Lagerbereich und spart darüber hinaus noch wertvolle Energie. Das neue Gebäude hinterlässt einen angenehmen Gesamteindruck und wertet den öffentlichen Bereich auf.
Während der Baumaßnahmen, erklärt Buschlinger, war die Einsatzbereitschaft zu keiner Zeit beeinträchtigt.
Für den Erweiterungsbau wurde der Weg zum Friedhof teilweise umgelegt.
Verbandsbürgermeister Manfred Kirr sprach in seinem Grußwort von tiefer Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die den Bau geplant, durchgeführt und vollendet haben. Kirr weiß, was die Frauen und Männer der Feuerwehr in der Verbandsgemeinde zu leisten imstande sind. Er erinnerte an zahlreiche bauliche Maßnahmen die von Angehörigen der Feuerwehren in Eigenleistungen erbracht wurden. Jedoch was die Esthaler Feuerwehr geleistet hat, so Kirr weiter, topt alles.
Für Manfred Kirr erfreulich, dass sich die Kosten im vorgegebenen Rahmen halten. Sie belaufen sich derzeit auf 77 000 Euro, einschließlich 5 000 Euro für Bauantrag, Baugenehmigung und Statik. Kirr rechnet vor, dass seit 2013 bis heute ein Kostenmehrbetrag von lediglich 2000 Euro entstanden ist. Ohne Eigenleistung würde ein solcher Bau mehr als 200.000 Euro kosten.
Grußworte kamen auch von Wehrleiter Frank Flockerzi. Er sprach von einer beeindruckenden Leistung, was die Esthaler Kameraden in 2 Jahren vollbracht haben. So was ist nur möglich bei einer gut funktionierenden Dorfgemeinschaft und einer guten Kameradschaft innerhalb der Feuerwehr.
Flockerzi möchte nicht die Leistung der Esthaler Wehr schmälern, möchte aber bei dieser Gelegenheit erinnern, dass auch andere Kameraden in anderen Wehren der Verbandsgemeinde Eigenleistungen an den entsprechenden Feuerwehrgerätehäusern erbringen.
Eine gute Nachricht brachte der Wehrleiter mit nach Esthal. Für die neue Halle ist bereits ein neues Löschfahrzeug bestellt. Des Weiteren ist ein neues Mannschaftstransportfahrzeug im Vorlauf, dass aber komplett vom Förderverein finanziert wird.
Die Esthaler Wehr steht personell sehr gut da, gut ist auch der Ausbildungsstand der Kameraden, ergänzt der Wehrleiter. Zusammen mit einem modernen Gerätehaus und den neuen Fahrzeugen ist man in Esthal insgesamt bestens aufgestellt.
Der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Thorsten Ritzmann musste nach all dem Lob auch einige kritische Worte äußern. Es ist toll was hier in Esthal vollbracht wurde. Dies ist keine Selbstverständlichkeit und verdient große Anerkennung und Respekt. Bundesweit eine einmalige Sache, die aber keine Schulen machen darf. Die Kameraden leisten in ihrem Ehrenamt, in ihrer Freizeit bereits viele Stunden in Einsätzen, Übungen sowie bei Aus- und Weiterbildungen. Allein die Einsätze in der Verbandsgemeinde belaufen sich auf über 400 im Jahr.
Ritzmann erinnerte, dass für die Unterbringung der Fahrzeuge und die Bereitstellung der Räumlichkeiten sowie für Anschaffungen einzig der Aufgabenträger zuständig ist.
Für Hans Georg Baltasar vom Regionalfeuerwehrverband symbolisiert das Feuerwehrgerätehaus in Esthal das Zentrum des Ortes. Für eine Gemeinde ist es ein Segen, dass es in ihr die Feuerwehr gibt. Denn eine Feuerwehr bringt sich für das Gemeinwohl einer Gemeinde ein.
In seinem Grußworte lobte Ortsbürgermeister Gernot Kuhn vor allem den großen Teamgeist der Esthaler Feuerwehrkameraden mit den Slogan „Ihr seid Esthal“.
Im Anschluss an die offiziellen Reden segneten Pfarrer Frank Wiehler und Pfarrer Franz Neumer das Feuerwehrhaus.
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