Jeden ersten Dienstag im Monat findet im Esthaler Bürgerhaus ein Bürgercafé statt. Organisiert wird der Treff vom Trägerverein „Du bist Esthal“. Am Dienstag, den 4. Juli fand das Angebot zum fünften Mal statt. Rund 75 Bürger aus der Gemeinde und den Annexen waren gekommen um einen Nachmittag in gemütlicher Runde zu verbringen. Über den guten Besuch freuten sich das Helferteam und die beiden Organisatoren Gabi Kaiser und Harald König.
Diesmal erhielt das Bürgercafé-Team Verstärkung von drei Jugendlichen: Joshua Munzinger aus Lambrecht, Jasmin von der Weiden und Lisa Eisenhauer, beide aus Esthal. Sie bereiten sich zur Zeit auf ihre Firmung vor. In den Kateschesen wurde ihnen vorgeschlagen sich freiwillig für einen Tag sozial zu engagieren. Dazu wurden den Jugendlichen einige Angebote vorgelegt, darunter die Mithilfe im Esthaler Bürgercafé. Eine tolle Sache, findet nicht nur das Helferteam, auch die Besucher des Bürgercafès waren begeistert und sehr angetan von dem freiwilligem Engagement.
Nach Kaffee und Kuchen gab es im ersten Teil des Rahmenprogrammes einen interessanten Vortrag von Martin Franke, Pflegeberater vom Pflegestützpunkt Lambrecht zum Thema „Pflegegrade“. Seit 2017 wird die Pflegebedürftigkeit in fünf Grade eingeteilt. Die Pflegegrade lösen die bis 2016 gültigen Pflegestufen ab. Martin Franke erklärte den Besuchern wie die Begutachtung der Pflegebedürftigkeit abläuft. Ob jemand die Voraussetzungen für die Leistungen der Pflegekasse erfüllt hat, beurteilen nicht die Pflegekassen selbst, sondern Gutachter des Medizinischen Dienstes der Kranken- und Pflegekassen (MDK). Die Gutachter sind speziell ausgebildete Pflegekräfte und Ärzte und kommen nach Hause oder auch ins Pflegeheim, um sich ein Bild von dem Ausmaß der Pflegebedürftigkeit zu machen. Franke beleuchte auch die finanziellen Aspekte im Fall der Pflege.
Wie eine Schulstunde in der Schule „anno dazumal“ abgelaufen ist, zeigte Werner Klein aus Erfenstein in sehr anschaulicher und unterhaltsamer Weise. „Alle aufstehen – Guten Morgen Schüler!“ Zu Beginn des Unterrichts wurde ein Gebet gesprochen. Es herrschten die knallharten Regeln von früher. Die Besucher mussten ihre Hände auf den Tisch legen. Es erfolgte eine Reinlichkeitskontrolle und ob alle züchtig angezogen sind. Dann hieß es, gerade zu sitzen, nicht herum zappeln und stets den Blick auf den Lehrer zu richten. Wer eine Frage beantworten sollte, musste aufstehen und in vollständigen Sätzen laut und gut artikuliert sprechen. Insgesamt galt: Niemand darf irgendetwas ohne Erlaubnis des Lehrers tun.
Im Verlauf der kurzweiligen Unterrichtsstunde lernten die Besucher auch einige Buchstaben der Deutschen Schrift (Sütterlin). Alle schrieben als Vorübung mit ihrem Stift das kleine “i“ in die Luft: „Rauf, runter, rauf, Pünktchen oben drauf!“ Und zur Auflockerung noch einmal auf gut Pfälzisch: „Nuff, nunner, nuff, Dippelsche owwe druff!“ Nach einem Schlag mit dem Rohrstock auf den Tisch durfte dann in Schreibhaltung mit der Übung begonnen werden. Ein doppelter Schlag beendete diesen Abschnitt. Für besonders gelungene Schreibergebnisse verteilte Oberlehrer Klein sogenannte Fleißkärtchen.
Am Ende der Schulstunde wurde ein Schlussgebet aus dem Jahr 1882 gesprochen.
Für den musikalischen Teil des Nachmittages sorgte Eugen Blum und stimmte alte Volkslieder zum Mitsingen auf seinem Keyboard an.
Nach dem dreistündigen kurzweiligen Beisammensein gingen die Besucher abermals sichtlich zufrieden nach Hause.
Ein kostenloser Abhol- und Heimbringfahrservice stand wieder für die Besucher bereit.
Das nächste Bürgercafé findet am 01. August statt. Dazu ergeht jetzt schon herzliche Einladung. Im Rahmenprogramm wird Dr. Alois Jerges einen Vortrag über das Thema „Eckpfeiler für ein gesundes Leben“ halten. Danach wird die Firma Rehatechnik Kochner Elektromobile vorstellen und die Möglichkeit von Probefahrten auf dem Schulhof anbieten.
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