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Elmsteiner Krippenpfad 2017

Elmstein

Schon traditionell geworden ist der Krippenpfad in Elmstein. Dazu lädt, im Rhythmus von zwei Jahren, das Krippenpfad-Team ein, sich in der Vorweihnachtszeit zu treffen und in heimeliger Atmosphäre Krippen anzuschauen und sich so auf die bevorstehende Geburt Jesu vorzubereiten. Überwiegend kommerzfrei gelingt es dabei den Verantwortlichen immer wieder aufs Neue den schönen Brauch, der hauptsächlich im alpenländischen Brauch üblich ist, durchzuführen. Dazu öffnen Privatpersonen und Intuitionen ihre Höfe und Räume und laden ein, verschiedene Arten von Krippen sowie verschiedene weihnachtliche Szenen zu betrachten. Ob aus Ton, aus Keramik, aus Holz, aus Papier, aus Rupfen, als Scherenschnitt – gemalt, gebastelt – alle Variationen sind dabei vertreten. Darüber hinaus ziehen gewählte Themen sich wie ein roter Faden durch die Stationen und geben Einblicke in verschiedene Bräuche und Sitten. Eine gestaltete Rallye begeistert die Kinder und Jugendlichen und bindet sie ein, sich wie die Erwachsenen auf das Weihnachtsfest vorzubereiten.

Am Freitag, den 15. Dezember war es nun für dieses Jahr soweit und unter dem Motto: Pilgern – „Die Seele auf Reisen“ konnte an 12 Stationen Wissenswertes über und um das Pilgern erfahren werden. Und wenn man sich nun fragt „Was hat den Pilgern mit Weihnachten zu tun?“ dann erinnert man sich an die drei Heiligen Könige, die sich aufmachten um zu Maria und Josef zu pilgern, um den neugeborenen Heiland in der Wiege zu sehen. Ihre Reise zu Gott verbindet sie noch heute mit allen Pilgern der Welt. Und wenn man bedenkt, dass Elmstein an der Nordroute des Pfälzer Jakobsweges liegt, dann kann man sich vorstellen, dass dieses Motto sich hervorragend in den Krippenpfad integrierte.

Begonnen wurde der Krippenpfad bei Familie Bücher- Fritz, die in ihrer Garage eine handgetöpferte Krippe ausstellte. Des Weiteren erhielten hier die Kinder und Jugendlichen einen Pilgerstab und eine Muschel – die wichtigsten Utensilien eines jeden Pilgers. So ausgerüstet starteten sie zur Rallye, bei der ein Lösungswort gefunden werden musste. Die Buchstaben dazu waren in Muscheln zu finden, die in den Krippen ausgelegt waren. Felix und Niklas Fritz unterhielten zusammen mit befreundeten Klassenkameraden mit weihnachtlichen Weisen auf ihren Trompeten. Weiter ging es ins Haus gegenüber, wo Familie Puchalski eine große Krippenlandschaft in ihrem Wintergarten aufgebaut hatte. In romantischer Atmosphäre konnte man sich hier am Lagerfeuer aufwärmen. Bei Familie Grünewald war neben einer recht modernen Krippe Planet Erde zu Gast und ein Schlaflager aus Stroh lud zum Ausruhen ein. Dies zeigte, dass man beim „pilgern“ nicht nur auf Sterne-Hotels trifft, sondern zumeist über jede noch so armselige Schlafgelegenheit froh ist. Die Kinder im Stroh freuten sich jedoch hauptsächlich darin zu toben und die Kästchen mit kleinen Überraschungen zu suchen, die im Stroh versteckt waren. In der Schankstraße gab es ebenfalls zwei Stationen zu besuchen. So öffnete Familie Baum und der katholische Kindergarten St. Hildegard ihre Türen. Neben einer Krippenszenerie aus Holz lud Familie Baum zu Glühwein ein und in der Herberge der Wurzelzwerge gab es schmackhafte Gerichte zur Stärkung. In deren wunderschönen Krippenlandschaft plättscherte zwischen zahlreichen Figuren sogar munter ein Bach. Im Bürgermeisteramt ging es weiter, wo Pia Neumann zu Gunsten des Projektes „Hand des Menschen“ für den Bau eines Waisenhauses in Trichy, Indien farbenfrohe Sterne aus Papier fertigte und verkaufte. Der Weg nahm nun seinen Verlauf im Feldpfad. Hier erleuchteten zahlreiche Kerzen die nächsten Stationen in der Bücherei und in der Schule. In der Bücherei beantwortete Roland Staiger gestellte Fragen rund ums Pilgern und gab Auskünfte über seine Erfahrungen auf dem Pilgerweg. In der Schule erwartete die kleinen Krippenpfadbesucher ein großes Bastelangebot. Wer schon mal auf dem Pilgerweg nach Spanien war, der weiß dass bei besonderen Festgottesdiensten oder auf Bestellung in der Kathedrale von Santiago de Compostela der berühmte Botafumeiro durch das Querschiff geschwenkt wird. Dabei handelt es sich um ein etwa 1,60 m großes Weihrauchfass, das an einem etwa 66 m langen Seil von der Decke hängt. Dieses wird nach dem Hochamt von acht Männern in Bewegung gesetzt und bis hoch unter die Decke geschwungen. Außer seiner üblichen Funktion in der Liturgiefeier diente der Botafumeiro früher aber auch dazu, den Geruch der Pilger zu neutralisieren, welche nach ihrer Pilgerreise auf dem Jakobsweg eine ganze Nacht wachend und betend in der Kathedrale verbrachten. In der katholischen Kirche Mariä Heimsuchung wurde daran erinnert und ein großes Gefäß zierte dazu sinnbildlich den Altar. Ebenso empfing den Besucher der typische Weihrauchgeruch und gregorianische Gesänge luden zum Verweilen ein. Die nächste Station bildete die Gaststätte „Zur schwarzen Katz“. Leider musste hier die Heilige Familie ohne den Esel auskommen, denn der wurde der Besitzerin Irmgard Haag am Nikolaustag gestohlen. Eine Bitte hier gilt dem Dieb, den Esel doch wieder zurückzustellen, da die Figur keinen kostbaren Wert hat – für die Besitzerin jedoch ein liebgewonnenes Erbstück ist. Pan Gallego ist eine gebackene Spezialität aus Galizien und wird auch das Pilgerbrot genannt. Dies konnte in der Bäckerei Bassler in Station 10 erworben werden. In der evangelischen Kirche waren zwei Krippen zu finden. Dazu las Pfarrer Stephan Schatull besinnliche Geschichten. Die letzte Station war im Museum „Alte Samenklenge“ zu finden. Hier gab es Glaswindlichter von Sandra Catherine Breiter zu bestaunen und Elisabeth Horbach führte in die uralte Tradition des Pflanzen Räucherns ein. Zum Abschluss des Pfades fand man sich im Hof der „Alten Samenklenge“ ein und stärkte sich an den verschiedenen Leckereien, die die Waldjugend anbot. Dazu erklangen weihnachtliche Weisen vom Musikverein Elmstein, der vor der katholischen Kirche Herz Märiä aufspielte und so seine Klänge über ganz Elmstein verteilte sowie vom Chor „Altes Liedgut“. Darüber hinaus fand hier die Bekanntgabe der Gewinner statt, die die Rallye gewonnen haben. Der dritte Preis war dabei dotiert mit einem Gutschein für die Minigolf und Pit-Pat-Anlage, der Zweite mit einer Fahrkarte für das Kuckucksbähnel und der Erste mit einem Herrnhuther Stern.

Es war wieder viel Arbeit im Vorfeld für die Verantwortlichen, die ehrenamtlich alle Vorbereitungen getroffen haben. Im Endresultat aber eine Veranstaltung, die sich sehen lassen kann. Nur positive Resonanz in der Bevölkerung und von den Besuchern, die zum Teil weit anreisten. Liebevoll gestaltet und mit einer Atmosphäre ausgestattet, die gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit diese gewisse Stimmung verursacht, die von allen doch so gewünscht wird. Das Organisationsteam Annette Aull, Barbara Wüst und Familie Ott bedanken sich bei allen Mitwirkenden ganz herzlich für das vielseitige Engagement. Aber auch ihnen gebührt ein großes Dankeschön für dieses tolle Event.

 

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