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Einweihung „Barrierefreies Besucherinformationszentrum „Flößerei und Trift“ im Elmsteiner Tal“

VG Lambrecht

Es ist ein guter Tag nicht nur für die Ortsgemeinde Elmstein, sondern auch ein guter Tag für die gesamte Verbandsgemeinde Lambrecht, so der Verbandsbürgermeister Manfred Kirr bei der  kleinen Feierstunde zur offiziellen Bestimmung  des neuen barrierefreien Besucherinformationszentrums „Flößerei und Trift“ im Elmsteiner Tal im alten Bahnhof Elmstein.

Das neue Besucherinformationszentrum, am Platz des alten Elmsteiner Bahnhofes, ist ein nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt von Landkreis Bad Dürkheim, der Stadt Neustadt an der Weinstraße und der Verbandsgemeinde Lambrecht(Pfalz). Es wurde mit großzügiger Förderung durch den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raum (ELER) im Rahmen des rheinlandpfälzischen Entwicklungsprogramms „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft, Ernährung (EULLE) und mitfinanziert durch Bund und Land im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) neu errichtet.

Das neue Gebäude wurde im Stil des alten Bahnhofes gebaut, jedoch drei Meter länger. Im neuen Bahnhof gibt es Platz für neue Serviceräume und es befindet sich die Anlaufstelle der Touristinformation, die täglich geöffnet hat. Die Mitarbeiter des Kuckucksbähnel haben einen eigenen Raum erhalten und die neue Toilettenanlage steht auch den Nutzern des nah gelegenen Wohnmobilstellplatzes zur Verfügung. Durch den Tourismus-Verein Elmstein  wurde der Außenbereich aufgehübscht. Der Verein beteiligte sich auch an den Installationskosten für eine Stromversorgung im Außenbereich des Bahnhofes.

Zur Einweihung kamen die geladenen Gäste standesgemäß mit dem Kuckucksbähnel von Neustadt angereist.

„Dass es zu der heutigen Einweihung des Besucherinformationszentrums kommen konnte“, so Verbandsbürgermeister Manfred Kirr in seinen Begrüßungsworten, „verdanken wir weiterdenkenden Personen, wie Werner Lautensack, Peter Seelmann, Dietmar Kurz, Horst Kayser, Lothar Volz und Werner Schreiner, die vor Jahrzehnten  die sozusagen Geburtshelfer für die Museumseisenbahn „Kuckucksbähnel“ waren. Es hätte damals beinahe auf der Bahntrasse einen Radweg gegeben“.

Das alte Elmsteiner Bahnhofsgebäude war in die Jahre gekommen. Bereits unter seinem Vorgänger Herbert Bertram, erinnert sich Kirr,  wurde immer wieder der Sanierungsstau besprochen. Das Dach undicht und erneuerungsbedürftig, keine Heizung im Gebäude, keine barrierefreie Toilette, die Toilettenanlage selbst zu klein und nicht mehr zeitgemäß und vieles weitere mehr.

Kirr sprach von einem Glücksfall, dass die VG Lambrecht  Mitglied der Lokalen Aktionsgruppe Pfälzerwald plus (LAG) ist. Von der Lokalen Aktionsgruppe werden vereinfacht ausgedrückt, bei entsprechender Antragstellung nachhaltige Maßnahmen in der Region zur Förderung mit EU- und Landesmitteln vorgeschlagen. Der Vorteil dabei ist, dass die Vorschläge, soweit eine gewisse Punktzahl erreicht wurde und finanzielle Mittel vorhanden sind, dann auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit genehmigt werden.

Einen besonderen Dank sprach Kirr der ehemaligen Mitarbeiterin Maria Bergold aus. Sie war es, die mit der Geschäftsstelle der LAG in engen Kontakt stand. Ein wichtiger Faktor bei der Antragstellung war die Nachhaltigkeit. Hier konnte gepunktet werden, denn hier konnte vieles aufgeführt werden:  die Barrierefreiheit, interkommunale Zusammenarbeit (VG-Stadt-Kreis), im Zusammenhang stehend mit anderen Landesprojekten wie die Legelbachtrift- usw.. Maria Bergold  hat damit erreicht, dass das Besucherinformationszentrum beim ersten Förderaufruf der LAG die mit Abstand höchste Punktzahl erreichte und die gesamten EU-Fördermittel in Höhe von knapp 230.000 Euro, die für den ersten Förderaufruf zur Verfügung standen, gebunden hat. Kirr dankte auch Monika Satory von der Geschäftsstelle der LAG, die auf weiteres Drängen mitgeholfen hat, dass noch zur Verfügung stehenden Landesmitteln bis zur Höchstfördergrenze von 250.000 Euro aufgestockt wurde.

Die Gesamtmaßnahme für den Neubau war mit 360.000 Euro veranschlagt. Der Kostenrahmen wird nach heutigem Kenntnisstand einigermaßen eingehalten werden. Zuwendungen werden gewährt in Höhe von 250.000 Euro, davon EU-Mittel (Leader plus) in Höhe von ca. 230.000 und Landesmittel in Höhe von etwas mehr als 20.000 Euro. Den Rest haben die drei Eigentümer zu zahlen. Die Stadt Neustadt zahlt ein Drittel, aber max. 30.000 Euro, der Landkreis ein Drittel max. 43.500 Euro, der Rest verbleibt bei der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz).

Ziel war  von Anfang an, den Charakter des Elmsteiner Bahnhofgebäudes zu bewahren, denn es macht ja keinen Sinn am Zielbahnhof einer Museumseisenbahn einen modernen Klotz hinzustellen.

Einige Kleinigkeiten fehlen noch, diese werden aber in den nächsten Tagen erledigt werden. Auch werden neben dem Bahnhofsgebäude an der Bahnhofstraße eine überdachte Informationstafel aufgestellt, an der zum einen Plakate und zum anderen Prospekte Platz finden werden.

Ein ganz großes Dankeschön richtete Kirr an die beiden Handwerker Christian Schöfer und Rolf Frey. Diese haben die Inneneinrichtung gezimmert. Beide Schreibtische und die Schränke sind zum Beispiel von Rolf Frey gefertigte flexible Unikate, damit das Besucherinformationszentrum durch mehr Einsatzmöglichkeiten auch seinen Namen verdient.

Ein Besucherinformationszentrum ohne einigermaßen intaktes Umfeld wäre kein gutes Bild für Elmstein. Hier dankte Kirr dem Verein für Tourismus mit seinen Arbeitsgruppen, die sich zum Ziel gesetzt haben, in den nächsten Wochen und Monaten das Bahnhofsumfeld zu einem einladenden Entree umzuwandeln. Gleichermaßen hilft der Verein mit, dass an den Kuckucksbähnel-Fahrtagen der Bahnhof immer mit kompetentem Personal besetzt ist.

Manfred Kirr dankte auch Ralf Rudolph und seinem Team, die die Gäste mit dem Kuckucksbähnel von Neustadt nach Elmstein chauffierten.

Und nicht zuletzt dankte Kirr den für den Tourismus zuständigen Team, bestehend aus Pia Neumann und Heike Zinsmeister, aber auch seiner Sekretärin Sonja Zimmermann, die im touristischen Bereich immer mehr mithilft, damit man den größer werdenden Anforderungen gerecht werden kann.

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld überbrachte die herzlichsten Grüße und Glückwünsche des Landkreises Bad Dürkheim. Die Fahrt mit dem Kuckuckbähnel war für ihn etwas Entschleunigendes. Hier kann man Pfälzer Lebenskultur erleben, sich in alte Zeiten zurückversetzen. Das macht das Kuckucksbähnel so wertvoll. Insgesamt erleben dies alljährlich 30.000 Passagiere.

„Für uns als Kreis, als Kreistag war es eine leichte und klare Entscheidung, uns an diesem Projekt finanziell zu beteiligen“, so der Landrat. Wichtig war für ihn dabei, dass am Fahrziel in Elmstein etwas sein muss, das Erlebnischarakter hat.  So ist das neue Bahnhofsgebäude mit dem Besucherinformationszentrum ein wichtiger touristischer Baustein.

Ihlenfeld sieht das neue Gebäude als gelungen. Es sieht auf den ersten Blick aus wie das frühere Bahnhof, jedoch mit einer besseren Ausstattung. Das neue Gebäude hat somit seinen Charme behalten.

Elmstein hat noch viele weitere touristische Aushängeschilder. Landrat Ihlenfeld erwähnte in seinen Ausführungen vor allem  die „Alte Samenklenge“ und die „Wappenschmiede“.

Sein abschließender Dank galt besonders allen Ehrenamtlichen, die sich in Elmstein und rund um das Kuckucksbähnel engagieren.

 

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