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Indienreise mit Kaplan Anthony Anchuri

Lambrecht

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Das können die Teilnehmer der Indienreise unter Leitung von Kaplan Anthony Anchuri bestätigen.
Die siebzehnköpfige Gruppe startete am 7. Januar von Frankfurt aus über Dubai nach Delhi, der  Hauptstadt Indiens.

Der Höhepunkt des dreitägigen Aufenthaltes in der Millionenstadt war neben Tempel- und Moscheebesuchen zweifelsohne der Besuch des im 220 km entfernt gelegenen Taj Mahals, der sich am Südufer vom Fluss Yamuna am Stadtrand von Agra erhebt. Außer kulturellen Höhepunkten hat Delhi auch noch ein zweites Gesicht. Das Gesicht der Armut! In einer Stärke, die wir Europäer nicht kennen. Man kann diese Armut kaum beschreiben, man muss sie sehen und vor allem fühlen. Diese Menschen am Abgrund der Gesellschaft verdienen unsere Aufmerksamkeit. Zu bewundern ist ihre Gelassenheit, mit der sie ihr Schicksal als selbstverständlich hinnehmen.

Weiter ging die Reise nach Goa, dem Bade- und Urlaubsparadies am arabischen Meer. Hier konnten wir es uns am feinen Sandstrand von der Kultur erholen und vor allem die frisch gepressten Säfte genießen.

Weitere Stationen waren Hyderabad und Vijayawada, von wo uns die Reise nach Kogantivaripalem, der Heimat unseres Kaplans Anthony Anchuri führte. Was wir hier erlebt haben, kann man kaum in Worte fassen. Gerührt waren die Teilnehmer von dem herzlichen Empfang am Ortseingang mit Musik, Blumen und einem Feuerwerk. Danach ging es zum Elternhaus des Kaplans, wo wir herzlich empfangen und gastfreundlich bewirtet wurden, sogar die Pellkartoffeln haben wir uns schmecken lassen. Der 14.Januar ist das indische Erntedankfest und wir durften an dem Umzug durchs Dorf teil nehmen. Die Frauen mit einem Sari bekleidet, die Männer trugen den Dhoti, das traditionelle Beinkleid der indischen Männer.

Die Mariengrotte, die Kaplan Anthony bauen ließ und die er selbst finanziert hat, liegt direkt neben dem Feld, auf dem er vor knapp 10 Jahren seine Priesterweihe mit seinem ganzen Dorf feiern durfte. Die Mutter Gottes und der Hl. Antonius fanden darin ihren Platz. Pfarrer Burgard und Father Karunaka Thumma segneten die Grotte. Für uns ein besonderes Erlebnis, bei der Einweihung dabei zu sein, da die Grotte erst kurz vor unserem Besuch fertiggestellt wurde. Da es in Kogantivaripalem keine eigene Kirche gibt, können dort Andachten gehalten werden. Danach erhielten Kinder ein Schulheft und die von den Reiseteilnehmern mitgebrachten Kugelschreiber.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des von Kaplan Anthony zusammen mit seinem Freund, Kaplan Uttam Kumar, geplanten Bau eines Altenheims für bedürftige alte Menschen. Nach der Segnung des bereits gekauften Grundstücks durch Pfarrer Burgard durfte jeder Teilnehmer eine Kokosnuss an einem Stein aufschlagen und das Kokoswasser auf das Land verteilen. Dies wurde begleitet von einem Gebet und guten Gedanken für das Gelingen des Projekts. Der Bau des Mutter-Teresa-Heims sowie die warme Mahlzeit, die die Mutter des Kaplans jeden Tag für bedürftige alte Menschen kocht, werden aus Spenden von Deutschland finanziert. Die Reiseteilnehmer konnten sich davon überzeugen, dass die Spenden zu 100 % ankommen. Alle Aktivitäten sind ehrenamtlich. Den Abschluss fand die Reise im Bundesland Kerala. Gewürz- und Teeplantagen wurden besucht, eine Fahrt mit dem Hausboot unternommen und auf Elefanten konnten die Teilnehmer reiten.

Viel zu schnell vergingen die Tage und mit vielen schönen Erinnerungen kehrten die Teilnehmer heim. Gemäß dem Spruch von Mutter Teresa „Das einzige, was Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen,“ soll für uns alle Ansporn sein, mitzuhelfen, dass so bald wie möglich mit dem Bau des Altenheims begonnen werden kann.

Reisegruppe vor dem Taj Mahal

 

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