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St. Kilian – Deutschlands größte Whisky-Distillery

Weidenthaler Whiskyfreunde auf Fortbildungstour

Weidenthal

Wieder einmal waren die Weidenthaler Whiskyfreunde auf einer Fortbildungsreise in Sachen „Wasser des Lebens“ unterwegs. Mit dabei ein paar weitere Whisky-Interessierte, unter anderem auch Ralf Hauer von der Bad Dürkheimer Destillerie „Saillt Mór“.

Gut gelaunt und voller Vorfreude starteten die insgesamt 15 Teilnehmer/innen zur Excursion in Richtung Odenwald und Spessart. Die 750 Einwohner zählende Gemeinde Rüdenau, im Landkreis Miltenberg am Main gelegen, bietet mit ihren sauberen Quellen und der klaren Luft beste Voraussetzungen zur Produktion von Whiskys mit außergewöhnlicher Qualität. Begrüßt von Master-Distiller Mario Rudolf starteten die Pfälzer Whiskfreunde zu einer sehr informativen Führung durch Deutschlands größte Brennerei. Vom Aufbau her sicher sehr an Destillerien aus Schottland und Irland erinnernd. Und das hat auch seinen guten Grund.

Andreas Thümmler, der Gründer und Inhaber der heutigen St. Kilian Destillerie, der Master Distiller David F. Hynes aus Dublin und der Braumeister Mario Rudolf taten sich 2012 in dem kleinen unterfränkischen Dorf zusammen. David ist einer der erfolgreichsten Master Distiller in Irland und lehrte die beiden Whiskyliebhaber und -sammler in den darauffolgenden Jahren die hohe Kunst der Whiskydestillation. Unter der Anleitung des irischen Spezialisten und mit Hilfe von Mario, der sich als Brauer mit den Zutaten bestens auskannte, entstand die Anlage mit Originalausrüstungen aus Schottland und Irland. Im Gedenken an den heiligen Kilian, der den Gerstenbrand im 8. Jahrhundert aus Irland nach Würzburg brachte, verliehen sie ihrer Brennerei den Namen St.Kilian.

Die Brennerei nahm ihren Betrieb mit einer Wash-Still und einer Spirit-Still auf. Zu Beginn lag die jährliche Produktionsmenge bei 200.000 Litern. Es sind aber Kapazitäten für bis zu 800.000 Liter vorhanden. Anfang 2016 konnte der erste Spirit durch die Pot Stills von St. Kilian laufen. Der Whisky wird zweifach destilliert. Die Macher möchten einen Rohbrand erzeugen, den man sofort verkosten kann, der also auch mit 63,5 % genießbar ist.

Bisher konnten nur New Makes in den Handel kommen, da die Spirituose noch nicht das für Whisky vorgeschriebene Mindestalter von drei Jahre erreicht hat. Doch diese noch nicht Whiskys haben es wahrlich in sich und sind von echten Whiskys kaum zu unterscheiden. So wurde zum Beispiel der 43 %ige „White Dog“ bei den „World Whiskies Awards 2018“ zum „World´s Best White Dog“ gekürt. Und wer nun meint, es müsste unbedingt auch ein echter dreijähriger Whisky sein, der kann sich auf den 12. Mai freuen. Dann wird nämlich beim Tag der offenen Tür der erste Whisky von St. Kilian vorgestellt, der sich auch so nennen darf. Doch ein Wermutstropfen hat die Sache. Die auf 760 Flaschen limitierte Erstabfüllung ist bereits ausverkauft. 760 Flaschen, da bei der Destillation des Whiskys die Gemeinde Rüdenau genau so viele Einwohner hatte.

Den Weidenthaler Whiskyfreunden war dies egal, waren doch die verkosteten New Makes auch so von ganz hervorragender Qualität. Die St. Kilian Destillerie hat sicher nicht nur in Sachen Größe in Deutschland die Nase vorne, wovon man sich gerne vor Ort auch überzeugte.

Wurde bei der Anreise noch im malerischen Michelstadt eine prima Zwischenrast eingelegt, fand der sehr gelungene Tag am Abend im historischen Miltenberg auch noch einen würdigen Abschluss.

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