Beim Tag des Wandern (14.Mai) zeigen die Mitgliedsvereine des Deutschen Wanderverbandes die vielfältigen Facetten des Wanderns. So auch die Lambrechter Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins (PWV). An diesem Jahrestag der Gründung des Deutschen Wanderverbandes wurde von der Ortsgruppe zwar auch ein Wanderangebot gemacht, aber der Grund für das gewählte Ziel war ein anderer.
Die Ortsgruppe wanderte von Lambrecht zu ihrem Waldhaus Lambertskreuz, um dort offiziell die Notfallversorgung von Mountainbikern, Reitern, Waldarbeitern und Wanderern zu stärken. In einer gemeinsamen Aktion von Forstverwaltung, Pfälzerwaldverein, ADAC Luftrettung, ADAC Stiftung und Pächter des Waldhauses wurde ein Notfall-Landeplatz für den Rettungshubschrauber hergerichtet und ein Automatisierter externer Defibrillator (AED) angeschafft und jetzt offiziell übergeben.
Der erste Vorsitzende der PWV-Ortsgruppe, Gunther Weber beschrieb in seiner Festrede die chronologische Entwicklung dieses Notfall-Konzeptes. In den Anfangszeiten gab es ein Funktelefon mit schlechter Verbindung, welches für Hilfe sorgen konnte. Vor etwa 15 Jahren konnte die Hütte an das öffentliche Telefonnetz angeschlossen werden und damit zumindest sicher Verbindung mit der Rettungsleitstelle aufgenommen werden. 2011 erhielt das Waldhaus nach einer gut zweijährigen Umbauzeit und Kosten von rund 700.000 Euro seine heutige moderne Gestalt, d.h. auch mit zweitem Rettungsweg für den Notfall.
Das verbleibende Sicherheitsproblem ist die weite Anfahrt für Rettungskräfte von der nächsten Straße und die Beschaffenheit der Waldwege. Zumindest für die ärztliche Erstversorgung wurde jetzt Abhilfe geschaffen. Nachdem letztes Jahr der 2. Vorsitzende Rainer Heckmann mit der Idee eines Notfall-Landeplatzes auf die Forstverwaltung und die ADAC Luftrettung zuging und dort offene Türen einrannte, vergingen nur wenige Monate bis der Platz sein jetziges Aussehen hatte und zum Tag des Wanderns offiziell in Dienst gestellt werden konnte.
Weil bei Herz-Kreislaufproblemen die ersten Minuten entscheidend für das Überleben sind wurde bei der ADAC Stiftung ein Antrag für einen AED gestellt, um die Erstversorgung zu optimieren, denn auch der Rettungshubschrauber braucht seine Zeit bis zum Lambertskreuz. Dieser AED konnte jetzt auch mit übergeben werden und Pächter Andre Distel und sein Team werden entsprechend geschult. Das Gerät ist aber von Haus aus von jedermann bedienbar, denn es hat eine Sprachführung und entsprechende Anleitungen liegen auch im Lambertskreuz aus.
Forstamtsleiter Frank Stipp freute sich über das zusätzlich Plus an Sicherheit für seine Mitarbeiter und konnte die wenigen gefällten Bäume für diesen Platz verschmerzen. Norbert Spohn, Stationsleiter Christoph 5 von der ADAC Luftrettung war begeistert von dieser Idee der Ortsgruppe denn sie bietet seinem Team die Möglichkeit besser im Pfälzerwald zu helfen, wo solche Plätze Mangelware sind. Thomas Heinrich von der ADAC-Stiftung überreichte den AED und hatte einen Dummy dabei, an dem die interessierten Teilnehmer die Herzdruckmassage üben konnten. Bernd Wallner, Hauptgeschäftsführer des Pfälzerwald-Vereins lobte die Ortsgruppe für ihre Aktivitäten rund um das Wandern und für die Entwicklung ihres Waldhauses.
Anschließend verteilte der Fachwart für Öffentlichkeitsarbeit der Ortsgruppe, Ewald Metzger, noch Gutscheinhefte und Samentütchen für Wildblumen an die anwesenden Gäste des Waldhauses. Diese organisierte der Wanderverband zu seinem Jahrestag und möchte damit einen Beitrag leisten gegen das Insektensterben und auf seine Helfer hinter den Kulissen hinweisen, welche mit ihrem Sponsoring den Verband unterstützen.
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