Traditionelle Elemente der rheinischen Fastnacht gepaart mit dem heißen Feuer vom Karneval in Rio sowie Blasmusik der Alemannen, waren Garanten für die grandiose Prunksitzung, zu der der Karnevalsverein „Die Dorfnarren“ e. V., Appenthal, am Samstag, den 25. Januar in die Aula der Heinrich-Weintz-Schule einlud. Fünf Stunden kurzweiliges, abwechslungsreiches Programm begeisterten die Gäste in der ausverkauften Narhalla. Spaßgeladene Büttenreden, begeisterte Tänzerinnen und Tänzer sowie schlag- und blaskräftige Musiker*innen sorgten für die gute Stimmung, die bis spät in die Nacht andauerte.
Mit leichter Verspätung zählte der Countdown die Sekunden herunter bis sich der Lindwurm aus Gardetänzerinnen und den beiden Vorständen Daniel Kratz und Dennis Kölsch den Zugang auf die Bühne bahnten. Getreu dem diesjährigen Motto „Mit‘m Fasnachtszug ihr liewe Leit, durch die 5. Jahreszeit“ ging es gleich zügig weiter mit der Ansprache von Daniel Kratz, der auch die Moderation des Abends übernahm. Bevor dieser jedoch die Ehrengäste aus Politik und befreundeten Karnevalsvereinen begrüßte, sorgten die kleinsten Tänzer*innen der Bambinigarde (Amy Dönig, Marie Zweiling, Fiona Kölsch, Mara Klöpfer, Mila Baßler, Sophia Höhmann, Johanna Keßler, Mateo Klöpfer, Naya Hermann, Sofiya Türkan, Elena Saib, Leni Gandert, Leni Münch, Marie Leising, Ronja Kaiser, Mia Höfer, Elina Kratz) für gute Unterhaltung. Dieser Tanz wurde einstudiert von Anna-Lena Hartmann und Julia Klöpfer, die sich ebenso verantwortlich zeigten für alle Tänze der Jugendgarde, der Prinzengarde, der Damen-Schautanzgruppe sowie der vier Tanzmariechen.
Nach dem Tanz der Bambinis, folgte die aus Dirmstein angereiste 10-Jährige Leonie Kemmler, die aus ihrem Tagebuch und den diversen Anlagen vorlas. Was sie von ihren Erlebnissen mit ihrer Familie zu berichten wusste, brachte ihr viele Lacher ein. Kein Einziger im Saal glaubte ihr, anhand der sehr guten Leistung, dass es ihre erste Bütt vor großem Haus war. Danach tanzte die Jugendgarde (Zarah Dunker, Celina Schiffner, Johanna Zweiling, Emily Feuchter, Milena Klöpfer, Emely Kölsch, Emma Leising, Lara Theobald, Tamara Theobald, Julia Kropp) ihren Gardetanz, gefolgt von den beiden kleinsten Tanzmariechen Milena und Mara Klöpfer. Von den Fastnachtsfreunden aus Duttweiler begrüßten die Dorfnarren im Anschluss Birgit Thümling, die als „Zensi von der Alm“ auftrat. Die talentierte Büttenrednerin bewies dabei in ihrer Paraderolle mit neuvermähltem Mann Sepp, der Nachbarin Vroni und der aufladbaren Melkmaschine wieder ein gutes Gespür für große Unterhaltung.
Im Schautanz der Bambinis war der kleine Engel Marie „I’m so lonely“, bis viele kleine Engelchen den Weg zu ihr fanden. Herzallerliebst anzusehen waren dabei die Kleinsten im Alter von zwei bis sechs Jahren in ihren weißen Engelskostümen. Großartige Leistungen im karnevalistischen Tanzsport zeigte anschließend Emely Kölsch als weiteres Tanzmariechen und die Prinzengarde (Simona Faß, Hannah Müller, Julia Kröhl, Mia Heintz, Nele Ackel) mit ihrem Gardetanz.
Ihr Ruf eilte ihr voraus und als zickige Person war sie bis ins tiefste Elmsteiner Tal verschrien, die „Isemer Prinzessin Conchita mit Wurst I., alias Fabian Wilhelm vom KV Böhler Hängsching. Aber die Herzen der Elmsteiner eroberte sie mit ihren derben Witzen und frechen Gags über und um ihren Ehemann Fabius, im Flug. Sogar so sehr, dass man sie gar nicht mehr von der Bühne ließ und sie den Abend als Sitzungspräsidentin beenden musste. Der Schautanz der Jugendgarde entführte danach in den Dschungel, wo Kannibalen auf den kleinen Entdecker warteten und ihn in den Suppentopf warfen. Aber auch diese Story ging gut aus und der große Applaus für diese Topleistung war mehr als verdient. Als letztes Tanzmariechen stürmte nun Mia Heintz die Bühne. Großartig ihre Leistung mit den vielen Spagaten, Überschlägen und Pirouetten. Zum ersten Mal still wurde es im Saal beim Sketsch von Rosa (Florian Schneiderheinze) und Roswidda (Daniel Kratz) die pantomimisch eine feine Dame und einen Bauerntrampel verkörperten. Hier traf Creme auf Rama, Spiegel auf Topfdeckel und Puder auf Mehl. Eine hervorragende Leistung der ein tosender Applaus sicher war. WC mit Grabstätte vertauschten danach die Prinzengarde (verstärkt mit Luisa Baßler) im Land des Pharao. Dieser aufgeschreckt von den hektischen, urlaubenden Damen wurde er im Kampf besiegt und somit der Fluch gebrochen. Auch diese großartige Leistung fand viel Zuspruch.
„Wer war schon einmal beim Karneval in Rio?“ Mit Sicherheit noch nicht allzu viele. Die Gäste der Fastnacht in Elmstein haben aber schon mal einen kleinen Vorgeschmack bekommen, was da in den Sambaschulen abgeht. Zwei Tänzerinnen in Original Samba-Kostümen und ein Samba-Tänzer von der Viva Brasil Dance Show aus Kaiserslautern heizten richtig ein und animierten zum Mitmachen. Zwei Stimmungsgaranten sind die schrulligen Damen „Gertrud un die Bawett“, (Frank Grün und Carolin Riedel) vom Fasnachtskomittee „Die Lambrechter Gäsbeck“, die über ihre Ausflüge resümierten. Aber entrüstet über ihren Besuch in der Dessous-Abteilung stellte Bawett fest: „Früher konnte man mit einer Unterhose noch ein ganzes Fahrrad putzen, heute reicht‘s nicht mal mehr für die Klingel“. Die Damen-Schautanzgruppe (Laura Kölsch, Simona Faß, Julia Kröhl, Angela Leising, Jana Theobald, Julia Klöpfer, Anna-Lena Hartmann, Loredana Haag, Hannah Müller, Kerstin Kratz) entführte mit ihrem Tanz anschließend in die 20-iger Jahre und boten Tanzspaß aus Burlesque und Charleston. In die komplett entgegengesetzte Richtung ging es beim Tanz des legendären Männerballets „EA-Dancer“. Sie agierten im Jahr 2034 als die Welt von Atom verseucht und die Apokalypse greifbar war. Ein akrobatischer Tanz mit Elementen aus HipHop und Contemporary, der einmal mehr bewies, welches Potential in den tanzenden Männern ( Dennis Kölsch (Sprecher), Niklas Edl, Jannik Kaiser, Joshua Lacy, Pascal Wolf, Jan Schneider, Daniel Kratz, Robin Ackel, Christian Ackel, Florian Schneiderheinze, Kevin Frick) steckt, die weit über die Landesgrenzen von Rheinland-Pfalz bekannt sind. Trainiert wurde die Gruppe von Ricarda Hartmann und Julia Schöneberger. Zum Schluss der Veranstaltung wurde es richtig laut. Die „Odama Katzbachgugga e. V. aus Östringen mit ihrem imposanten Schlagwerk heizten richtig ein und gestalteten ein wahnsinniges Finale.
Trotz einiger Ausfälle und unvorhersehbaren Umgestaltungen ist es den Dorfnarren wieder einmal gelungen eine tolle Vorstellung auf die Beine zu stellen und mit Eigengewächsen und gebuchten Akteuren, die richtige Mischung für gute Unterhaltung zu finden. Auf diesem Weg möchten sich deshalb die Dorfnarren ganz herzlich bei allen Mitwirkenden hinter und vor der Kulisse bedanken. Ein Dank geht dabei auch an Manuel Knoll, der zusammen mit Jannik Kaiser für die Tontechnik zuständig war. Die Dorfnarren laden alle kleinen Fastnachtsbegeisterten ein, am Dienstag, den 25. Februar ab 14.33 Uhr im Naturfreundehaus in Appenthal, zum Kinderfasching.
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