Auch in diesem Jahr machte sich eine Gruppe Mountainbiker aus Frankenstein, Weidenthal und der näheren Umgebung vom 5. – 10. Juli auf um einen weiteren Teil der Dolomiten zu erkunden. Unter anderem am Start waren Tanja und Ralf Schwindinger, Heribert Stuckert, Richard Gerstheimer, Harry und Reiner Brunner, Manuel Frank, Adele und Heinrich Eichert.
Wir genießen jeden Tag ein Super-Panorama, ohne die sonst dafür nötigen Höhenmeter völlig aus eigener Kraft treten zu müssen. Möglich machen das diverse Seilbahn-Transfers, trotzdem mussten täglich zwischen 1.000 und 1.400 Höhenmeter mit dem Bike überwunden werden.
Die Lärchenwälder auf dem Salten, Meran 2000, das Rittner Horn, Seiser Alm und als Finale Rosengarten und Karer See sind nur fünf Highlights auf der Strecke.
Wir starten in Riffian bei Meran, treten 400 Höhenmeter hoch zur Bergstation und erreichen dann die spektakuläre Panoramaregion. Der 2700 Meter hohe Große Ifinger ist zum Greifen nah. Auch Plattingerspitze, Großer Mittager und im Hintergrund der Hirzer begeistern. Noch hält sich die Menge der Wanderer in Grenzen, die wie wir hier täglich die Aussicht genießen wollen.
Schnell kommen wir mit unseren Bikes weiter. Ein herrlicher, teils technischer Höhenweg führt uns zum Kreuzjoch. Wieder genießen wir einen herrlichen Höhenweg mit sensationellem Panorama und bestem MTB-Untergrund. Eine lange Abfahrt führt uns hinunter ans Tagesziel im Sarntal.
Am nächsten Tag nehmen wir das Rittner Horn ins Visier. Zunächst sausen wir aber leicht bergab durchs morgendliche Sarntal. Saftig grüne Wiesen und das glasklare Wasser der Talfer begeistern uns. Doch der Spass wärt nicht lange. Das Rittner Horn will erklommen sein. Auf einem einsamen Asphaltsträßchen gewinnen wir Höhenmeter für Höhenmeter. Immer tiefer wird der Blick ins Tal. Wir passieren einsame Weiler und kleine Kirchlein. Kaum zu glauben, dass in
hier noch Häuser stehen. Weiter geht es durch eine Bilderbuch-Landschaft bis zur Talstation der Ritten Bahn, die bestens auf Mountainbiker vorbereitet ist. Die Kondition stärkeren kurbeln die letzten 500 Höhenmeter ohne Unterstützung hoch. Wenige Minuten später sind wir auf fast 2100 Metern Höhe und genießen das einzigartige Panorama. Vor uns breiten sich alle Gipfel der Dolomiten aus. Die Höhenwege rund um das Rittner Horn begeistern alle und sind wie für das Mountainbike geschaffen. Wir passieren den Sattelberg und begeben uns langsam in den Sinkflug. Von hier geht es 1600 Höhenmeter nur noch bergab. Auf der Abfahrt bleibt also genug Zeit, um die Aussicht zu genießen. Auf einem sanft abfallendem Wurzeltrail der Extraklasse und später auf Asphalt erreichen wir Klausen.
Der nächste Tag beginnt mit 1.000 Höhenmetern am Stück. Durch Wälder und einsame Ortschaften, keinen Wandern oder Bikern begegnend, erreichen wir St. Ullrich. Die Seilbahn bringt uns zur Seiser Alm. Hier ist wieder mehr los. Eine kurze Panoramarunde auf der höchsten Alm Europas schließt sich an und wieder werden viele Höhenmeter auf der Fahrt nach St. Konstantin, teils auf anspruchsvollen Trails, teils auf der Straße vernichtet.
Wieder mit Seilbahnunterstützung geht es am vierten Tag zur Seiser Alm. Der Schlern mit seiner markanten Santnerspitze ist das perfekte Fotomotiv. Aber auch viele andere Alpengipfel sind von dieser Panoramakanzel sichtbar. Der Blick reicht von der Fanes bis zum Ortler, von der Paganella bis zu den Zillertalern. Die Massive von Langkofel und Plattkofel liegen direkt vor unserer Nase. Die 200 Höhenmeter hoch zum Duron Sattel sind leider extrem steil. Doch Schieben ist vor dieser Kulisse keine Strafe. Hinter den Roßzähnen können wir die Tierser Alpe sehen.
Am Sattel beginnt dann eine spektakuläre Abfahrt hinunter ins Fassatal. Die Bergwelt um uns herum wechselt komplett. Wir sehen sogar den Gletscher der Marmolata. Wir sind jetzt nicht mehr in Südtirol, sondern in Italien, auch wenn die Ursprache der Einheimischen das Ladinisch ist. Ein herrlicher Talweg zieht sich überwiegend leicht bergab bis nach Pozza di Fassa. Wieder tauchen ganz andere Berge auf. Die Rückseite des Rosengartens und gegenüber die 2745 Meter hohe Cima Bocche. Bei Vigo di Fassa gehen wir dann unseren Nachmittagsanstieg an. Wir erklimmen den Karerpass. Leider lässt sich die Passstraße nicht vermeiden. Oben am Karerpass empfängt uns dann ein Superpanorama auf Rosengarten, Latemar und weit hinten sogar das Ortlermassiv. Auf der Straße bzw. dem angelegten Carezza-Trail kommen wir zum Etappenziel Welschnofen.
Am nächsten Tag gelangen wir zum sagenumwobenen Karer See. Auf Waldwegen geht es nach Obereggen. Der Rosengarten liegt hinter uns, der Latemar links. Weißhorn und Schwarzhorn vor uns und im Hintergrund thront natürlich der Schlern. Schnell verlieren wir auf Asphalt knapp 400 Höhenmeter. Ein Auf und Ab auf schönen Waldwegen bringt uns nach Deutschnofen. Ein kurzer steiler Anstieg und die Mittagspause ist zum Greifen nah. Der Wölflhof ist bei Ausflüglern beliebtes Wanderziel. Von hier führt uns ein kleines Sträßchen überwiegend bergauf in Richtung des Naturschutzgebietes Totes Moos und Rotenstein. Bozner Wanderer schätzen hier das Dolomitenpanorama und die Einsamkeit. Weit schweift der Blick übers Etschtal und den Mendelkamm. Ein paar Höhenmeter noch und wir haben oberhalb des Gasthauses Schneiderwiesen unseren höchsten Punkt erreicht. Hinter uns thronen wieder Schlern und Rosengarten. Vor uns liegt eine der längsten Abfahrten der Woche. 1200 Höhenmeter geht es jetzt bergab. Anfangs auf einer gut befestigten Schotterstrecke, dann auf einem wurzelgespicktem Wanderweg. Bei Kohlern sind wir bereits an einem beliebten Bozener Ausflugsziel. Die älteste freischwebende Seilbahn der Welt führt von hier hinunter ins Tal. Sie wurde bereits 1908 in Betrieb gesetzt. Wir queren den Hang zunächst im Wald und dann in zig Kurven immer nur bergab direkt ins Stadtzentrum von Bozen.
Die Bozner haben schon vor mehr als 100 Jahren die Vorteile der Seilbahn erkannt. Die historische Technik bringt uns in Dreiergruppen hoch nach Jenesien. Die ersten 800 Höhenmeter sind so spielend geschafft. Dann beginnt der eigentliche Anstieg. Der Saltner Rücken mit seinen herrlichen Lärchenwäldern begeistert uns. Allerdings tropfen dabei auch einige Schweißperlen aufs Oberrohr. Immer wieder tun sich interessante Blicke ins Etschtal auf. Wir kommen immer höher.
Unser höchster Punkt liegt auf knapp 1700 Meter. Von nun an geht es erstmal bergab. Über herrliche Waldwege und kleine Pfade erreichen wir die Leadner Alm. Wir sausen durch den Wald hinunter nach Hafling., der Heimat der robusten Bergpferde. Die Südtiroler Landschaft begeistert uns, serviert uns aber immer wieder auch kurze, steile Rampen. Ein letzter Anstieg und wir sind wieder in Riffian.
Am Ende standen 280 Kilometer und ca. 7.500 Höhenmetern auf den Tachos.
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