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Der Natur mit Respekt begegnen

Kontrollen im Naturschutzgebiet „Drachenfels“ im Dürkheimer Wald

Kein Feuer machen, nicht übernachten, auf den Wegen bleiben: Im Wald und besonders im Naturschutzgebiet gelten Regeln, um Rücksicht auf Tier- und Pflanzenwelt zu nehmen. Ob sich Besucherinnen und Besucher an diese Vorschriften halten, haben Forstamt, Kreisverwaltung (Untere Naturschutzbehörde und Kommunaler Vollzugsdienst) und Polizeiinspektion im Naturschutzgebiet „Drachenfels“ im Dürkheimer Wald kontrolliert. Die gemeinsamen Präventivkontrollen fanden im Juli und August in den Abendstunden statt und sollen künftig regelmäßig wiederholt werden. Denn nicht alle Kontrollierten zeigten Verständnis für die Regelungen.

Eine Jugendgruppe wurde ermahnt, weil sie abseits regulärer Wege unterwegs war: Im Naturschutzgebiet ist es wichtig, auf den ausgewiesenen Wanderwegen zu bleiben. „Leider sind durch den gestiegenen Besucherdruck im Zuge der Corona-Beschränkungen mehrere wilde Trampel-Pfade entstanden, die auf den ersten Blick nach regulären Wanderpfaden aussehen. Hier sollte man aufpassen. Das Verlassen des regulären Wanderweges beeinträchtigt durch die Beunruhigung und Trittschäden die geschützte Tier- und Pflanzenwelt“, sagt Katharina Glaser von der Unteren Naturschutzbehörde. „Leider werden auch durch die Behörden errichtete Sperren ignoriert und wieder weggeräumt.“ Dabei gibt es einen regulären Wanderweg, der durch das Naturschutzgebiet „Drachenfels“ führt. Dieser ist durch das Drachensymbol „Auf der Spur des Drachen“ gekennzeichnet.

Ein weiteres Augenmerk der Kontrollen lag auf Feuer- und Grillstellen. „Bei einem Rundgang im Juli haben wir eine noch glühende Feuerstelle entdeckt, aber die Verursacher hatten sich bereits von der Örtlichkeit entfernt“, so Glaser. Forstamt und Untere Naturschutzbehörde warnen eindringlich vor offenem Feuer im Naturschutzgebiet „Drachenfels“ und im gesamten Wald. Glaser: „Auch wenn dieser Sommer regenreicher als die vergangenen Sommer war, die Waldbrandgefahr ist hoch. Eine außer Kontrolle geratene Feuerstelle kann schnell große Waldbrände auslösen.“ Insbesondere das Naturschutzgebiet „Drachenfels“ ist für Löscharbeiten schwer zu erreichen. Im Übrigen können auch achtlos weggeworfene Zigaretten große Feuer auslösen. „Aus diesem Grund ist Rauchen im gesamten Wald verboten.“

Immer wieder sind im Naturschutzgebiet auch Campierer und Lagerer anzutreffen, welche die Nacht im Wald verbringen möchten. „Die betroffenen Personen argumentieren meist, sie würden sich nachts ruhig verhalten und die Natur damit nicht stören. Aber Wildtiere sind sehr sensibel gegenüber menschlichen Gerüchen und Geräuschen. Da der Pfälzerwald tagsüber bereits stark frequentiert ist, sollte die Natur nachts ungestört bleiben.“ Das Gebiet rund um den Drachenfelsen ist außerdem Teil der europäischen Schutzgebietskulisse Flora-Fauna-Habitat (Natura2000) für nachtaktive Zielarten wie Fledermäuse. Bei einer Kontrolle im August wurde eine Person angetroffen, die offensichtlich übernachten wollte und wenig Verständnis zeigte, wieso dies nicht erlaubt sei. Dennoch verließ sie nach mehrfacher Aufforderung das Gelände, sodass von einem Bußgeld abgesehen werden konnte.

Denn: Die genannten Sachverhalte (Verlassen der Wege, Feuer machen, Lagern und Zelten) sind nach der Rechtsverordnung über das Naturschutzgebiet „Drachenfels“ verboten und stellen Ordnungswidrigkeiten dar, die mit Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro geahndet werden können. Weiterhin ist auch das Radfahren aufgrund der schmalen Wanderpfade im Naturschutzgebiet nicht gestattet. Radfahrer werden gebeten, ihre Fahrräder am breiten Forstweg unterhalb des Schutzgebietes abzustellen und das Naturschutzgebiet über den regulären Wanderweg zu Fuß zu erkunden.

„Wir alle genießen eine Auszeit im Wald. Wenn wir aber den Pfälzerwald als Erholungsraum für uns Menschen erhalten möchten, dann brauchen wir auch den Rückzugsraum für Pflanzen und Tiere und müssen auf deren Bedürfnisse Rücksicht nehmen“, sagt Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann, der für die Untere Naturschutzbehörde zuständig ist. „Wenn wir alle respektvoll mit dem Wald umgehen, können wir gemeinsam zum Naturschutz in unserer unmittelbaren Nachbarschaft beitragen.“

Gemeinsame Kontrollen von Forstamt und Polizeiinspektion haben bereits im vergangenen Jahr stattgefunden und sind gemeinsam mit der Kreisverwaltung auch für die Zukunft geplant.

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