Im Zeichen der Hanse, so das Motto der 39. Mehrtagesreise der „Alten Herren“ des FC Wacker Weidenthal an die Ostsee. Dazu eine Prise Abenteuer und eine Menge mittelalterliche Bauwerke. Langeweile konnte also bei diesem Ausflug keine aufkommen, zumal das Wetter bestens mitspielte.
Über 250 Jahre, bis 1903, gehörten Wismar und die Insel Poel zu Schweden. Heute sind sie beliebte Urlaubsziele an der Wismarbucht. Wasserkunst, Patrizierhäuser und Rathaus stehen rund um den riesigen Marktplatz in Wismars Zentrum. Für viele Fans der SOKO Wismar steht aber das Tor zum Hof der Heilig-Geist-Kirche im Mittelpunkt. Durch den Eingang der fiktiven Polizeiwache fahren regelmäßig die Streifenwagen hinein und heraus. Ein sehr beliebter Anziehungspunkt für die vielen Freunde der SOKO. So darf dieser Fotostopp natürlich im Programm der Wackeraner auch nicht fehlen. Nach der Stadtführung gibt ein leckeres Fischbrötchen dem Ganzen dann noch den richtigen Geschmack. Dazu passend ein gut gekühltes Wismarer Mummer-Bier im Brauhaus am Lohberg im alten Hafen.
Das Ostseebad Poel ist Mecklenburgs größte Insel und liegt zuerst in der Wismarbucht, danach im geografischen Dreieck der Hansestädte Lübeck, Wismar und Rostock. Die Insel bietet alles für einen gelungenen Urlaub. Lange Sandstrände und die See laden zum Sonnen und Baden ein. Die abwechslungsreiche Küste bietet viele Möglichkeiten zu ausgedehnten Wanderungen oder Radtouren. Seit 100 Jahren besuchen Kurgäste und Urlauber aus nah und fern diesen Ort der Erholung und Entspannung. Und nun auch eine Pfälzer Reisegruppe aus Weidenthal.
Sandstrände, Steilküsten und viel Wald geben der Hansestadt Rostock mit ihrer weit verbreiteten Backsteingotik einen kontrastreichen Rahmen. Dazu runden Kunst und Kultur das Touristenangebot wunderbar ab. Seit über hundert Jahren dampft eine kleine Schmalspurbahn – der legendäre „Molli“ – durch die Straßen der Stadt. Wer sehen und gesehen werden will, promeniert in Warnemünde am Alten Strom mit seinen typischen Veranda-Häuschen entlang. Über dem Wasser hängt der Duft von frisch Geräuchertem, denn mancher Kutter wurde zur Räucherei umgerüstet. Vom grünen Leuchtturm aus hat man einen tollen Blick auf den gut besuchten Sandstrand und die ein- und ausfahrenden Schiffe. Als zusätzlicher Reiseleiter war ein guter alter Bekannter mit dabei. Ulli Vogel, noch vor der Wende mit seiner Familie in den Westen geflüchtet und heute in Rostock lebend, lies es sich der ehemalige Weidenthaler nicht nehmen, alte Weggefährten zu treffen und mit ihnen einen schönen Tag zu verbringen. Da wurden viele schöne Erinnerungen wach.
Auf dem Rückweg wurde noch auf Empfehlung des Busfahrers ein kleiner Abstecher nach Bad Doberan gemacht. Berühmt wurde der Ort durch seine gotische Klosterkirche, heute bekannt als Doberaner Münster. „Die Perle der norddeutschen Backsteingotik“ ist eine im späten 13. Jahrhundert erbaute hochgotische Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters und wurde von Kriegswirren und Bilderstürmen weitgehend verschont. In keiner anderen Zisterzienserkirche europaweit blieb eine reichere mittelalterliche Ausstattung erhalten. Der Besuch dieser protestantischen Kirche zählte sicher zu den Höhepunkten des Vereinsausfluges.
Am dritten Tag stand ein kleines Abenteuer auf dem Programm der Weidenthaler Reisefreunde. Bei einem Segeltörn mit der „Wissemara“ durch die Wismarbucht konnten intensive Eindrücke und das Zusammenspiel mit der sich ständig verändernden Natur erlebt und gesammelt werden. Mit der Mannschaft am Alltagsleben an Bord der Poeler Kogge teilzuhaben, das war schon etwas Besonderes. Aktiv dabei sein beim Segel setzen oder Segel einholen, so was macht man ja nicht alle Tage. Die Poele Kogge „Wissemara“ gehört gegenwärtig zu den größten Nachbauten einer mittelalterlichen Kogge. Der Name Kogge ist unmittelbar mit dem Mythos Hanse verbunden. Gebaut und betrieben wird das 31,5 m lange und 8,5 m breite Schiff von einem Förderverein. Nach der Seefahrt war dann noch ein längerer Landgang in Wismar angesagt.
Schon von weitem sind im flachen Schleswig-Holstein die sieben hoch aufragenden Backsteintürme der von Trave und Wakenitz umflossenen Altstadtinsel Lübecks zu sehen. Unverkennbar zeigt das historische Stadtbild auch mit der prächtigen Fassade des Rathauses und den stolzen Bürgerhäusern, dass Lübeck dank seiner günstigen Lage und seines Kaufmannsfleißes zur Zeit der Hanse eine der reichsten und mächtigsten Städte Europas war. Immer noch besitzt die Stadt mit rund 210.000 Einwohnern den bedeutendsten deutschen Ostseehafen und profitiert von dem sich rasch entwickelnden Wirtschaftsraum der Ostsee.
Neben den sieben Kirchen gehören vor allem das Buddenbrockhaus, das Lübecker Rathaus und das berühmte Holstentor zu den Hauptsehenswürdigkeiten der altehrwürdigen Hansestadt. Die Wackeraner nutzten die Annehmlichkeiten einer einstündigen Schiffsrundfahrt um die Altstadt, um die meisten Baudenkmäler ohne Hektik und Stress kennenzulernen. An Bord der ehemaligen Hamburger Hafenbarkasse „Adolf Stühff“ lernte man die schöne Altstadtinsel aus ungewöhnlichen Perspektiven kennen. Auf den Gewässern der Trave, durch die kleinen Stadthäfen bis in den Hafen hinein, weiter über den Elbe-Lübeck-Kanal und dem romantischen Lachswehrgraben, vorbei am Domviertel und dem Malerwinkel, ging die informative und außergewöhnlich reizvolle Fahrt. Anschließend wurde mit dem Einkauf von Lübecker Marzipan-Spezialitäten die To-do-Liste weiter abgearbeitet.
Eine wunderschöne Reise an die Ostsee ging dann leider viel zu schnell zu Ende. Doch es gibt Hoffnung, im kommenden Jahr wird es die 40. Mehrtagesfahrt der Weidenthaler Senioren-Kicker geben. Die Jubiläumsfahrt geht vom 29. Mai bis zum 4. Juni 2023 nach Wernigerode in den Harz. Und darauf können sich Reisefreunde der „Alt-AH“ nebst Freunden schon jetzt sehr freuen.
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