Es ist ein gutes Apfeljahr. Die Früchte hängen reif an den Obstbäumen, darunter liegt viel Fallobst. Die Apfelmenge war nach dem trockenen Sommer so nicht zu erwarten. Meine Apfelernte war dementsprechend überraschend gut. Mit viereinhalb Zentner Streuobstäpfel mache ich mich am Samstagmorgen auf den Weg zur Mosterei des Obst und Gartenbauvereins in Weidenthal. Den Apfelpresstermin habe ich frühzeitig mit Vorstandsmitglied Waldemar Laubscher ausgemacht.
Ein gut eingespieltes Team erwartet mich auch schon. Die Äpfel lade ich aus und übergebe sie Hannes Wieser und Waldemar Laubscher. Sie schreddern die Äpfel zu Apfelschnitzel. Hier erfahre ich, dass die Wanne bei der Häckselmaschine rund eineinhalb Zentner Apfelschnitzel fasst, soviel wie bei einem Pressvorgang benötigt wird. Ich rechne gleich aus, dass für meine Äpfel dreimal geschreddert und dreimal gepresst werden muss.
Neugierig schauen Lasse und Janne mit ihrer Mama den Geschehnissen in der Mosterei zu und jagen den Äpfeln nach, die beim Einfüllen in den Korb daneben gehen. Natürlich wird auch einmal ein leckerer Apfel verspeist.
Vom Vorsitzenden Ralf Kretner erfahre ich zwischenzeitlich, dass an den drei vorgesehenen Mostterminen rund 800 Liter Apfelsaft aus rund 26 Zentnern Äpfel gepresst werden.
Die Herstellung des Apfelsaftes besteht aus 3 Arbeitsschritten, erklärt Ralf Kretner. Zunächst werden die Äpfel gehäckselt. Im nächsten Arbeitsschritt werden die Apfelschnitzel in Tücher eingepackt und diese unter der Saftpresse aufgestapelt. Da haben Dr. Thomas Kreckel und Hans Jürgen Schwarz ein gutes Händchen. Durch den hohen Druck der Presse fließen aus einem Zentner Äpfel gut 30 Liter Saft. Ich rechne wieder. Das geben 140 Liter Apfelsaft – Wow!.
Den leckeren Apfelsaft probieren Lasse und Janne natürlich gleich und sind begeistert.
Der frisch gepresste Apfelsaft wird auf Wunsch vor Ort weiterverarbeitet. Das übernimmt Rolf Burckhardt. Der Saft wird auf 80 Grad Celsius erhitzt, diesen Vorgang nennt man Pasteurisieren, und in die mitgebrachten sauberen Flaschen abgefüllt. Aber auch das Abfüllen zu Hause in Flaschen wird noch praktiziert. Oder so wie ich es vorhabe in „Back in Box“ gefüllt.
Bezahlt habe ich bei Ralf Kretner, der mir noch die Bitte auf den Weg mitgibt, ein großes Dankeschön den Helfern des Mostbetriebes in meinen Bericht zu schreiben, auch für Erika Burckhardt, die für die Verpflegung der Helfer zuständig ist. Das habe ich gerne gemacht. Dem Dank kann ich mich nur anschließen. Schön, dass es Menschen gibt, die sowas in ihrer Freizeit machen. Chapeau!
Gerade habe ich meine vollen Kanister im Auto verstaut, geht es auch schon weiter in der Mosterei. Sechs Zentner Äpfel warten auf die Verarbeitung. Diesmal mit Abfüllung in Flaschen.
Auf ein Wiedersehen, vielleicht schon im nächsten Jahr.
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