Margarete Marie schreibt in ihrem Blog „WhiskyundFrauen“ über Whiskys die ihre gefallen und über Menschen die sie begeistern. Darüber hinaus ist sie eine sehr gefragte Autorin, u.a. für Deutschlands größtes Whisky-Fachmagazin „Der Whisky-Botschafter“. Whisky-Tastings macht sie dagegen eher selten. Und so war es denn vielleicht nur dem zähen Werben des Weidenthaler Whisky-Club Chairmans McHerbie (Herbert Laubscher) zu verdanken, dass auch hier der Grundsatz „Keine Regel ohne Ausnahme“ Anwendung finden sollte und diese so außergewöhnliche Whisky-Frau den Weg in die Pfalz fand. Zum Glück, wie später die Teilnehmer am „Roller-Coaster“-Tasting allesamt bestätigen sollten.
Margarete Marie hatte zu einer Reise durch die schottische Whisky-Geschichte eingeladen, so wie sie tatsächlich passiert ist, und nicht, wie das Marketing es gerne hätte. Die Geschichte des schottischen Whiskys gleicht einer Rollercoaster-Fahrt, die mit ihren Höhen und Tiefen zu einem abenteuerlichen Ritt wird. Am Beispiel von 8 Brennereien und dazu passend ausgewählten Whiskys erfuhren die Teilnehmer die wahren Geschichten über den schottischen Whisky, Geschichten, die den Weidenthaler Whisky-Freunden so noch niemand erzählt hat. Vorwiegende Themen waren dabei die Lost Whisky-Destillerien und die privaten Brennhäuser der Jacobites.
Die Jakobiten oder Jakobiter (von englisch Jacobites, abgeleitet von Jakob II. und VII. von England und Schottland) wurden die englischen, schottischen und irischen Anhänger der im Asyl lebenden Thronprätendenten aus dem Hause Stuart genannt (vor allem 1688-1766). Die wechselvolle Geschichte zwischen den Engländern und den Schotten stand denn auch im Mittelpunkt dieses so speziellen Tastings. Sie gipfelte in der Schlacht von Culloden am 16. April 1746, wo die Regierungstruppen die aufständischen Jakobiten vernichtend geschlagen hatten.
Wohl noch nie seit Bestehen des Whisky-Clubs wurden bei einem Tasting Geschichte und Whisky so spannend und informativ miteinander verbunden, wie hier von Margarete Marie. Wobei die Whiskys dann natürlich auch nicht zu kurz kommen sollten. Mit einer aufwendigen Bild-Präsentation wurde das Thema gekonnt mit den Whiskys verwoben wobei folgende „Wasser des Lebens“ den Geschichten auch Leben einhauchen sollten: Glenturret Sherry Casks, 12 Jahre und 46 %, Tullibardine Einzelfass mit Rotweinfinish und 57,8 %, Port Dundas (Lost Distillery), Single Grain, 29 Jahre alt und 50,7 %, Glendronach Oloroso und PX Sherry Casks, mit 15 Jahren und 46 %, Lochnagar Single Cask, Refill Hogshead und 57 %, Glenglassaugh Single Cask, Sherry Octave, 9 Jahre und 59,2 %, dann mit dem 32 Jahre alten und 60,8 % starken Cambus Refill Sherry Butt ein weiterer Single Grain aus einer geschlossen Destillerie und am Ende noch ein heavily peated Longrow, 18 Jahre alt und 46 %. Da konnte man wirklich nicht meckern.
Zur Stärkung gab es vorab Spießbraten mit Kartoffelsalat und Zwiebelsauce und zwischendurch noch eine schöne Vesper. Für die Kochkünste und das Service wieder einmal in bewährter Manier zuständig Bernd Stoller und sein Team. Dafür ganz herzlichen Dank. Unter viel Beifall und mit einem Pfälzer Weinpräsent verabschiedete McHerbie die Hauptdarstellerin des Abends Margarete Marie. Auch ihr hatte es augenscheinlich sehr gut bei den Weidenthaler Whisky-Freunden gefallen. Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja mal wieder. Es gäbe sicher noch viele wahre Geschichten zum Thema schottischer Whisky zu erzählen.
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