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Bares für Trarares

Esthal

Am Samstag, 12.11.2022, durften nach 2 Jahren Corona Zwangspause, die Musikerinnen und Musiker des Musikverein Esthal, endlich wieder auf der Bühne Platz nehmen und Ihre Gäste in der vollen Turnhalle mit ihrer Musik begeistern.

Elke Brucker, Vorsitzende des Vereins, begrüßte die Gäste gerührt und voller Freude zum Konzert.

Das Konzert stand unter dem Motto „Bares für Trarares“. Was bedeutete, dass die Musiker und Musikerinnen Ihre Lieblingsstücke präsentierten. Dirigentin, Stephanie Billo, hatte aus den bisherigen Konzerten die Top Ten der Lieblingsstücke ermittelt und als Programm für das Konzert zusammengestellt. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Starmoderator Horst „Manuel“ Lichter, der mit Expertin Dr. Heide „Madeleine“ Rezepa-Zabel, die „Prachtstücke“ genau unter die Lupe nahmen und erläuterten.

So brachte Phil Geiger, der beim Konzert allerdings Trompete spielte, die Krone und den Umhang für den ersten Programmpunkt „Queen Greatest Hits“, ein Medley der beliebten Band (Bohemian Rhapsody, Another one bites the dust, Crazy little Thing called Love, We will Rock you, We are the Champions). Ihm wurde, wie allen anderen, die im nachfolgenden Programm ihr Lieblingsstück zum Expertenteam brachten, ein „Bläserkärtchen“ ausgehändigt.

Zum „Florentiner Marsch“ brachte die Chefin, Stephanie Billo, persönlich, ein Stück des Florentiner Gebäcks. Heide „Madeleine“ erklärte beim Inspizieren des guten Stücks, dass es Julius Fucík’s unzweifelhaft bekanntester und wahrscheinlich auch schönster Marsch ist und einer der meist gespielten Märsche auf der Welt. Die hohen und tiefen Töne erinnern an ein Zwiegespräch einer Senorita, die nach ihrem Gatten ruft, der aber wohl immer nur mit Si Si, also Ja Ja antwortet.

Der müde Börni (Bernhard Histing) läutete den Wilden Westen ein, in dem er dem Expertenteam eine formschöne Flinte vorlegte. Die Gäste konnten sich nun auf „Moment for Morricone“ freuen, einem Medley aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“. Komponiert von Ennio Morricone, einem der größten italienischen Soundtrack-Komponisten. Johan de Meijs Arrangement ,,Moment for Morricone“ gehört zu den weltweit erfolgreichsten Veröffentlichungen für Blasorchester.

Sanftere Töne brachte Karoline vom Aschberg (Karoline Roth) ein. Sie brachte den Händlern ein wertvolles Bild mit der Theorie des berühmten Dr. Noman Ziegler „In der Ruhe liegt die Kraft“. Beim Stück „Sound of Silence“, ein Folk-Rock-Song des US-amerikanischen Duos Simon & Garfunkel, konnten die Gäste einen Moment innehalten.

Ehrungen

Natürlich durften bei diesem Konzertabend auch die Ehrungen nicht fehlen. Diese wurden von Elke Brucker und Bernhard Welsch, Vorsitzender des Musikverbands Deutsche Weinstraße e. V. vorgenommen: Geehrt wurden für aktives Musizieren im MVE:

Für 5 Jahre:
Laura Ptak mit dem Jugendehrenzeichen in Silber

Für 10 Jahre:
Phil Geiger mit dem Ehrenzeichen in Bronze

Für 20 Jahre:
Christina Buschlinger und Klaus Kaiser mit dem Ehrenzeichen in Silber

Für 30 Jahre:
Bernhard Histing, Heike Ptak, Christian Ziegler und Stephanie Billo (Musikerin und Dirigentin) mit dem Ehrenzeichen in Gold

Für 40 Jahre:
Silke Geiger, Jens Hummel und Andreas Knoll (Musiker und 2. Vorstand) mit dem Ehrenzeichen in Gold mit Brief

Nach den Ehrungen und vor der Pause trat Freifrau Daniela von und zu Gedöns auf der Bildfläche und bot dem Expertenteam ein Paar Holzschuhe an. Diese standen für „The New Village“ einem Stück von Kees Vlak, welches er komponierte, um die Horden der Vergangenheit und die Stimmung der modernen Jahrmärkte darzustellen. Denn, in einem weiten, waldreichen Land siedeln Menschen und errichten Dörfer. Doch räuberische Stämme und die Naturgewalt des Meeres stellen eine fortwährende Gefahr für die sich ausbreitende Zivilisation dar. Immer wieder im Laufe der Geschichte müssen Behausungen neu aufgebaut werden, doch die Bewohner lassen sich nicht entmutigen. Das „Neue Dorf“ entsteht, mit prächtigen Wohnhäusern, Schulen und Kirchen – Wohlstand und reiches Gemeindeleben entwickeln sich. Die Vergangenheit verblasst. Nur Feste und Jahrmärkte, bei denen es häufig ausgelassen zugeht, erinnern an die ferne alte Zeit.

„The Bells of Notre Dame“ entführte die Gäste nach der Pause in die bunte und fabelhafte Welt von Walt Disney. Hier durften die Nachwuchsmusiker Silvio Knoll, Altsaxophon und Emil Köbler, Euphonium sowie Christian Köbler als Verstärkung ihren Platz auf der Bühne einnehmen. Silvio überreichte dem Expertenteam eine Glocke.

Emil Köbler brachte dem Expertenteam für den nächsten Programmpunkt ein Tenorhorn. Der „Böhmische Traum“ von Norbert Gälle ist die Blasmusikhymne unserer Zeit. Das Stück wurde 1997 komponiert und von der „Scherzachtaler Blasmusik“ unter der Leitung von Anton Gälle (Bruder von Norbert Gälle) eingespielt. Diese Polka ist aus dem Repertoire des Orchesters nicht wegzudenken.

Billy Joel ging 1987 als erster amerikanischer Rockstar auf Tournee in der damaligen Sowjetunion. „Leningrad“, schrieb er, nachdem er einen russischen Clown namens Victor Razinov kennengelernt hatte, den er auf seiner Tournee traf. Das Lied vergleicht wichtige Zeitabschnitte aus Joels und Razinows Leben, um die kulturellen Unterschiede und Ähnlichkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion aufzuzeigen. In dem Lied beschreibt Joel Razinovs Leben als eines der vielen sowjetischen Kinder, die ihren Vater während der Belagerung von Leningrad im Zweiten Weltkrieg verloren haben. Er selbst wurde Soldat in der Roten Armee, trank viel Wodka, um seinen Schmerz zu lindern und wurde schließlich zum Zirkusclown, um russische Kinder glücklich zu machen. So lag es Nahe, dass Anouschka (Heike Ptak) dem Expertenteam eine rote Clownsnase vorlegte.

Einen Weißkopfseeadler brachte erneut die Chefin, Stephanie Billo, dem Expertenteam. Das Stück „Oregon“ nahm das Publikum mit auf eine abenteuerliche Zugfahrt durch die faszinierende Landschaft einer der nordwestlichen Staaten Amerikas. Variationen in Western- und Rockrhythmen und melodiösen Passagen sind nur einige der Elemente, die Jacob de Haan nutzte, um diese Reise so spannend und abwechslungsreich gestalten.

Horst „Manuel“ stellte eine Flasche schottischen Whiskey (aus Irland) auf den Tisch. Das von Michael Korb und Uli Roever komponierte Stück „Highland Cathedral“ zündete als letzter Programmpunkt nochmals eine musikalische Rakete. Die Vorliebe von Michael Korb für Dudelsackmusik führte ihn nach Edingburgh, wo er täglich Unterricht nahm. Gemeinsam mit Uli Roever kam es zur gemeinsam komponierten Melodie „Highland Cathedral. Trotz Ablehnung der Verlage waren die beiden von den Erfolgschancen überzeugt und die Melodie hat sich den Weg in die Herzen der Menschen erfolgreich gesucht.

Am Ende dankte Elke Brucker nochmals den Machern auf und hinter der Bühne. Besonders der Crew in der Küche, die für das leibliche Wohl der Gäste gesorgt hat, Stephanie Billo, die als Dirigentin wieder ein tolles Konzert zusammengestellt hat und Andreas Knoll, der die tolle Moderation des Abends verfasst hat.

Als Zugabe kündigte Stephanie Billo „Von guten Mächten“ an. Dieses Stück hatte der MVE schon vor zwei Jahren einstudiert und musste aber wegen der Zwangspause immer wieder auf Eis gelegt werden. Ein schönes, besinnliches Stück.

Natürlich durfte als krönender Abschluss aber nicht noch einmal der „Böhmische Traum“ fehlen, welchen das Publikum mit Standing Ovations klatschend begleitet hat.

Dem Musikverein Esthal hat die Zwangspause nicht geschadet. Es konnten neue Mitglieder gewonnen werden und es gibt keine Abgänge. Das Konzert war eine gelungene Zeitreise.

Von guten Mächten

 

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