Am 23. Juli 2023 erschütterte uns der plötzliche Tod von Josef Bernhard Histing zutiefst und hinterließ eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Ein wahrhaft großartiger Mensch und begnadeter Musiker hat seine letzte Reise angetreten und uns in Trauer zurückgelassen, aber auch mit einer Fülle kostbarer Erinnerungen.
Von 1983 bis 1996 leitete Histing mit vollem Herzblut den Musikverein Esthal als Dirigent und prägte während dieser Zeit dessen künstlerische Entwicklung maßgeblich. Von 1999 bis 2016 führte er den Verein mit großem Engagement als 1. Vorsitzender, und unter seiner Führung erblühte der Verein zu neuer Größe. Als Anerkennung seiner außergewöhnlichen Verdienste wurde ihm im Jahr 2016 die Ehrenvorsitzendenwürde verliehen.
Sepp Histing trat am 1.7.1970 im Alter von 18 Jahren dem Fasnachtskomitee „Die Lambrechter Gäsböck“ bei und war in den der Kampagnen 1970/71 bis 1996/97 für 26 Jahre als musikalischer Leiter und Sänger maßgeblich an den Erfolgen der Gesangsgruppe „Komiteesänger“ beteiligt. Von 2004/05 bis 2012/13 leitete er die Gesangsgruppe des Närrischen Rats.
Zwischen 1976/77 und 2016/17 gehörte er dem Elferrat an und trat jedes Jahr beim Halbzeitbild auf der Bühne auf.
Ebenfalls von 1976/77 bis 2012/13 stand er als Büttenredner und Texter auf der Bühne. Besonders herausragend war seine 26-jährige Zusammenarbeit mit seinem Partner Rudolf Glaß bei der Gruppe „Kellerborzler“, die ein Glanzlicht der Prunksitzungen darstellte, bis 1998/99.
Von 2000/01 bis 2001/02 war Josef Bernhard Histing Leiter und Sänger der Gesangsgruppe „Die Namenlosen“, und von 2003/04 bis 2012/13 leitete er die Gesangsgruppe „Sänger vom Närrischen Rat“.
Seine langjährige Präsidiumstätigkeit kann wie folgt aufgezählt werden: von 1987/88 bis 1988/89 – 2 Jahre Kassenwart, von 1997/98 bis 2002/03 – 6 Jahre Beisitzer der Aktiven, sowie von 1987/88 bis 1988/89 und von 2003/04 bis 2008/09 insgesamt 8 Jahre Vizepräsident. Von 2009/10 bis 2010/11 war er Sitzungspräsident, und von 2009/10 bis 2012/13 war er Geschäftsführender Präsident.
Seine Verdienste wurden am 11.11.2013 mit der Ernennung zum Ehrensenator gewürdigt.
Besonders hervorzuheben ist seine über 50-jährige Hingabe als Organist, der fast alle Kirchen des Tales und darüber hinaus mit seinem virtuosen Orgelspiel erfüllte. Die Orgel wurde zu seiner wahren Leidenschaft, die er über die Jahre perfektionierte. Leider zwangen ihn gesundheitliche Gründe dazu, seinen Dienst als Organist aufgeben zu müssen. Der Weg zu seinem geliebten Instrument auf der Empore wurde mit der Zeit immer beschwerlicher.
„Sepp“ Histing eignete sich das Orgelspiel nahezu im Selbststudium an und brachte es schließlich zu einer beispiellosen Meisterschaft. Eine besondere Ehre war ihm vergönnt, seit seinem 50. Geburtstag zehn Jahre lang einmal jährlich auf der Orgel des Speyerer Doms spielen zu dürfen, dank des freundschaftlichen Kontakts zum zweiten Domorganisten, Christoph Keggenhoff.
Im Jahr 2006 wurde Josef Bernhard Histing für seine herausragenden Verdienste, insbesondere im kulturellen und kirchlichen Bereich, von dem damaligen Verbandsbürgermeister Herbert Bertram mit der Verdienstmedaille der Verbandsgemeinde Lambrecht (Pfalz) geehrt.
Sein 50-jähriges Organisten-Jubiläum sollte Sepp Histing im Jahr 2016 feiern, doch aus gesundheitlichen Gründen musste die Feier auf das folgende Jahr verschoben werden. In einem bewegenden Gottesdienst überbrachte Pfarrer Franz Neumer dem Jubilar die besten Glückwünsche und den Dank der Pfarrei Heiliger Johannes XXIII., verbunden mit einer Dankurkunde von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und einer Kerze.
In unseren Herzen wird Josef Bernhard Histing weiterleben, seine Musik wird in den Erinnerungen fortleben und uns in Momenten der Stille begleiten. Mögen wir Trost und Stärke in den schönen gemeinsamen Momenten finden, die wir mit ihm erleben durften. Unser aufrichtiges Beileid gilt seinen Hinterbliebenen, denen wir in diesen schweren Stunden unsere Unterstützung und Anteilnahme entbieten.
Möge Josef Bernhard Histing in Frieden ruhen.
Die Beerdigung findet am 11. August, um 14:30 Uhr in Lambrecht statt
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Rondo für Emely (2015)
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