Zum 1. Januar 2024 sammelt der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Bad Dürkheim Müll in Eigenregie – bisher waren externe Dienstleister beauftragt.Hierfür hat der AWB nicht nur sein Personal aufgestockt, sondern auch 18 neue, moderne Abfallsammelfahrzeuge beschafft. Zehn Fahrzeuge für Rest- und Biomüll, sechs für Papier, eins für Sperrmüll und ein „Allround-Fahrzeug“, das für Sperrmüll genutzt wird, aber auch einen Aufbau für die Behälterschüttung hat, sodass es flexibel einsetzbar ist. Insgesamt kosten die 18 Fahrzeuge knapp 5,8 Millionen Euro. Gebaut wurden die Lkw vom schwedischen Hersteller Scania, durch den Aufbau der Firma Zöller wurden sie zu richtigen Müllautos. Sie wurden passgenau bestückt, wie der AWB es braucht, und mit dem typischen AWB-Logo beklebt. Den Auftrag zur Lieferung der Fahrzeuge inklusive Full-Service-Leistungen hat die Neustadter Firma Motoren Baader GmbH erhalten.
Am Freitag, 8. Dezember, haben sich die 18 Lkw auf den Weg von Motoren Baader in Lachen-Speyerdorf zum Betriebshof nach Grünstadt gemacht, mit ausführlichem Zwischenhalt in Bad Dürkheim. Hier konnten die Gefährte auf dem Wurstmarkt-Platz bestaunt werden.
Mit dabei war auch das neue Team des AWB: 30 Fahrer, 25 Lader, sowie drei neue Personen für Disposition und Leitung des Betriebshofs hat der Landkreis eingestellt. Viele haben ihre Arbeit bereits begonnen, um die neuen Touren zu planen und alles vorzubereiten, wenn am 2. Januar die ersten Müllautos des AWB losfahren. Fahrer und Lader haben Einweisungen an den Fahrzeugen erhalten. „Ein großer Vorteil ist, dass wir einige Fahrer haben, die den Landkreis Bad Dürkheim und die Touren schon kennen“, sagt Werkleiter Klaus Pabst. Auch die neuen Disponenten bringen reichlich Berufserfahrung mit und sind mit dem Landkreis vertraut. Dennoch wird es in der Anfangszeit „ruckeln“, wie er sagt: „Es gibt immer ein paar Probleme, wenn der Entsorger wechselt. So wird es auch bei uns sein. Zwei Drittel der Fahrer sind neu, es dauert etwas bis sie die Touren genau kennen. Aber wir bereiten alles bestmöglich vor.“
Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld präsentierte am 8. Dezember die neue Flotte und das Team und gab damit den symbolischen Startschuss zur Abfallsammlung in Eigenregie. „Der AWB sichert mit der Rekommunalisierung eine zukunftsfähige und nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Nachhaltigkeitsgesichtspunkte können flexibler umgesetzt und Synergieeffekte im Zusammenhang mit Wertstoffhof- und Deponiebetrieb genutzt werden“, betont er. „Mit viel Engagement und Einsatz haben Werkleitung und Mitarbeitende des AWB die großen Aufgaben rund um die Eigenerledigung angenommen.“
Auch Werkleiter Klaus Pabst steht fest hinter der Entscheidung, die Abfallsammlung komplett in die Hände des Landkreises zu legen. „Wir haben mehr Kontrolle und sind unabhängig von Marktentwicklungen“, fasst er zusammen. „Wir bieten attraktive Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst und sind mit unserem Personal nicht auf Kante genäht. Wir sind flexibler und haben unmittelbar Einfluss auf die Qualität der Arbeit.“ Auf die Müllgebühren hat die Umstellung keinen Einfluss, die Abfallgebühren für 2024 bleiben stabil.
Übrigens kann jeder seine Tonnen behalten, denn diese gehören bereits dem AWB. Auch die Abholtage bleiben gleich. Lediglich, ob vor- oder nachmittags abgeholt wird, könnte sich ändern. Die Abfall-Kalender werden wie bisher verteilt. Der AWB empfiehlt außerdem seine App, die für Android und iOS verfügbar ist oder im Browser abgerufen werden kann: http://awb.kreis-bad-duerkheim.de/
Der AWB wird künftig Rest-, Bio-, Papier- und Sperrmüll selbst sammeln. Keine Änderung gibt es bei den anderen Abfallarten: Glas wird weiterhin in Containern gesammelt und von der Firma Jakob Becker Schifferstadt abgeholt. Die Gelben Säcke werden vom Unternehmen Zeller Recycling abgefahren. Diese Entsorgung ist über das Duale System Deutschland geregelt und unabhängig von der Rest-, Bio-, Papier- und Sperrmüllabfuhr.
Die bekannten Telefonnummern des AWB-Kundenservice bleiben bestehen. Auch gilt weiterhin die E-Mail-Adresse abfallwirtschaft@kreis-bad-duerkheim.de. Alle allgemeinen Fragen, etwa die Sperrmüllanmeldung betreffend, sind hier richtig. Bei Abfuhrproblemen und allem, was die Disposition betrifft, sind die neuen Kolleginnen und Kollegen unter Telefon 06322/961-5555 oder per E-Mail an dispo-awb@kreis-bad-duerkheim.de zu erreichen.
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