Die Bauarbeiten für das barrierefreie Portal an der Westseite der heutigen protestantischen Kirche, der ehemaligen Klosterkirche, sind im Gange. Im Innenbereich unterhalb des Kreuzrippengewölbes an der Westseite, wo der Wanddurchbruch erfolgen soll, wurde ein provisorischer Arbeitsraum mit Staubschutz errichtet.
Harald Henrich, Presbyter der protestantischen Kirchengemeinde Lambrecht-Lindenberg, ist nahezu täglich auf der Baustelle und begleitet die Maßnahme. Er ist bestens mit dem Vorhaben vertraut und berichtet von einem Problem, das bei den Vorarbeiten festgestellt wurde. Es geht um einen breiten Lüftungsschacht, der zuerst diagonal und dann senkrecht nach oben zur Empore führt, genau im Bereich des geplanten Durchbruchs. Dieser Lüftungsschacht ist jedoch nicht mehr in Betrieb. Ihn einfach zu entfernen ist nicht möglich, erklärt Henrich, da er unterhalb eines Kreuzrippengewölbes verläuft. Laut statischen Berechnungen lasten dort rund 20 Tonnen Gestein. Sechs Stahlklammern, die damals beim Einbau des Lüftungsschachtes als Stützen eingebaut wurden, tragen davon einen großen Teil dieser Last. Eine dieser Stahlklammern hat sich bereits gelöst. Da jede Klammer für ein Gewicht von einer Tonne ausgelegt ist, müssen die weiteren Arbeiten mit großer Vorsicht ausgeführt werden. Der Statiker hat hierfür aber grünes Licht gegeben, beruhigt Henrich. In den nächsten Tagen wird der Lüftungsschacht vorsichtig entfernt. Der Zwischenraum wird dann von Klammer zu Klammer ausgemauert. Bis dahin dürfen keine Glocken läuten und die Baufirma, die im Außenbereich tätig ist, darf in der Nähe der Wand keinen Rüttler benutzen.
Wenn diese Sicherungsmaßnahme abgeschlossen ist, folgt eine weitere, berichtet Henrich weiter. Ein Stahlskelett wird um den neuen Eingangsbereich angebracht, dessen Stützen im Außenbereich auf ein bereits betoniertes Fundament gestellt werden. Im Innenbereich stehen die Stützen auf dem Boden, wofür im darunterliegenden Keller die Decke abgestützt wurde. Dieses Stahlskelett trägt während der Arbeiten sowohl die Steine der Außen- als auch der Innenmauer über dem Durchbruch. Das Stahlgestell wird wieder entfernt, sobald die Seiten- und Deckenelemente des neuen Eingangsbereichs betoniert sind.
Das neue barrierefreie Portal wird vier Meter hoch und knapp zwei Meter breit sein. Durch ein zweiflügeliges Tor kann die Kirche dann barrierefrei betreten werden.
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