Leserbrief von Herbert Laubscher (Weidenthal). Wer hat das wieder im Hinterzimmer ausgeklüngelt? Nichts anderes war es, denn die geplanten gravierenden Einschnitte bei den Wahlkreisen wurden über die Köpfe der betroffenen Verbandsgemeinden und Ortsgemeinden zusammengebastelt. Ganz gravierend für die Verbandsgemeinde Lambrecht, deren komplette Ausrichtung in Richtung Neustadt und Vorderpfalz geht.
Wieder mal wird das Tal abgehängt und die verantwortlichen Politiker vor Ort durften das aus der Zeitung erfahren. Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, berufliche Ausrichtungen, Freizeitmöglichkeiten usw., alles richtet sich in Richtung Osten und rein überhaupt nichts tendiert zu Kaiserslautern. Einmal mehr wird einem die Bedeutung des Tals und ihrer Bürger vor Augen geführt. Die da oben bestimmen und die da unten müssen es hinnehmen. Nun wird sich am Verhalten der Bürger im Tal dadurch nichts ändern, sie werden sich auch künftig in Richtung Weinstraße orientieren. Doch das Gefühl des abgehängt seins wird mal wieder bestätigt. Die da oben machen mal wieder was sie wollen. Und die noch für uns zuständigen und verantwortlichen Landtagsabgeordneten Dirk Herber von der CDU und Claus Schick von der SPD drücken zwar etwas bedauernd aus, dass es ihnen ja im Tal durchaus gefallen hat, aber dass ihnen die neu zu ihren Wahlkreis kommenden Weinstraßendörfer doch mehr bieten, das ist aus ihren Stellungnahmen zu den geplanten Wahlkreisänderungen zwischen den Zeilen deutlich heraus zu lesen. Schade, eigentlich waren sie mir beide bisher nicht unsympathisch.
Fällt mir gerade auch noch ein, als vor Jahren mal Überlegungen angestellt wurden, dass Weidenthals Nachbarort Frankenstein wegen seiner besonderen Beziehungen zu Weidenthal in die Verbandsgemeinde Lambrecht integriert werden solle, scheiterte das damals schon im Frühstadium der Überlegen daran, dass Frankenstein dann ja vom Landkreis Kaiserslautern in den Landkreis Bad Dürkheim fallen würde. Und das ginge ja schon mal überhaupt nicht. Jetzt auf einmal in die andere Richtung geht das alles problemlos. Jetzt geht die Welt mit der Neuausrichtung der Wahlkreise tatsächlich nicht unter, doch merken werden sich das die Menschen dennoch. Und dann wundern sich wieder alle nach den Wahlen, dass die wo gewählt haben, nicht die gewählt haben, die sie eigentlich wählen sollten.
Herbert Laubscher
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