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Die wunderbare Freundschaft zweier Whisky-Clubs

Weidenthaler Whisky-Club besucht Whisky & Cigar-Club Basel

Weidenthal

Basler und Weidenthaler Whiskyfreunde vor der alten Basler Universität von 1460

Seit nunmehr acht Jahren besteht zwischen Basler und Weidenthaler Whiskyfreunden eine tolle und herzliche Freundschaft. Diese einzigartige Verbundenheit geht auf einen gemeinsamen Segeltörn 2016 rund um die schottischen Hebriden zurück. Eine Woche lang waren Abordnungen der beiden Clubs auf dem Dreimaster „Thalassa“ unterwegs und lernten sich sowie zahlreiche Destillerien und Whiskys kennen. Was soll man sagen, am Ende hatten sich alle lieb. Diese beiderseitige Sympathie gipfelte jetzt darin, dass die Weidenthaler nun ihren dritten Besuch in Basel absolvierten und die Basler den Pfälzern auch schon drei Besuche abstatteten. Mal abgesehen von einem weiteren gemeinsamen Segeltörn 2022.

Frohgemut starteten elf Pfälzer Whiskyfans in Richtung Basel und oh Wunder, der von der DB auf die Reise geschickte ICE kam ohne nennenswerte Verspätung in der Kantonstadt am Rhein an. Mit der Tram (nicht zu verwechseln mit dem Dram) war man auch schnell an dem am Fluss günstig gelegenen Breite-Hotel angelangt. Nun, das Haus ist zwar auch etwas breit, wurde aber nach dem gleichnamigen dortigen Stadtteil so benannt. Günstig vor allem daher, dass man nur mittels der Schwarzwaldbrücke den noch jungen Vater Rhein überqueren muss, um zum Basler Epizentrum für Whisky zu kommen.

Die traditionellen Fischergalgen dienten mal hauptsächlich der Fischerei, doch werden sie heute überwiegend für spezielle und andere Sachen genutzt. Wie zum Beispiel am Galgen 24 von Ruth und Aschi, wo direkt am schnellfließenden Wasser des Rheins dem „Wasser des Lebens“ gefrönt wird. So auch an diesem denkwürdigen Freitagabend, an dem am späteren Abend noch das weltberühmte Basel Tattoo auf die Pfälzer Reisetruppe wartete. Aber der Nachmittag war ja noch lang…. Das Bier vom Fass war gut gekühlt, Gastgeber Aschi grillte mit Herzenslust und die Auswahl allerbester Whiskys war überwältigend. Mit den ebenfalls geladenen Freunden vom Basler Whisky-Club tauschte man gemeinsam erlebte Geschichten und Anekdötchen aus, kurzum, es war ein wunderschöner Nachmittag und früher Abend. Und die Sonne schien dazu.

Ach ja, ein Gastgeschenk hatten die Pfälzer natürlich auch noch dabei. Ein originaler Bruichladdich-Fassdeckel aus dem Jahr 2009 ziert nun den Galgen am Rhein und erinnert an ein legendäres Fass-Tasting 2022 in Jim McEwans ehemaliger Whisky-Distillery. Weidenthals Club-Chairman Herbert Laubscher überreichte das außergewöhnliche Präsent an den Basler Club-Präsidenten Aschi und seine liebenswerte Ruth. Neben den flüssigen Genüssen gab es wunderbare Steaks und Würste vom Grill sowie Salate und frisches Brot. Und ein Piper spielte ein paar Tunes dazu. Ein Boot holte dann die Besucher aus der Pfalz ab und brachte sie flussabwärts zur Freitagsshow des „Basel Tattoo 2024“.

Man kann hier sicher nicht alles aufzählen, aber ein paar ganz besondere Höhepunkte sollen doch aufgeführt werden. Mehr als 1.000 Mitwirkende boten in einer zweistündigen Show ein Feuerwerk der Kulturen. Musiker und Tänzer aus fünf Kontinenten begeisterten die etwa 8.000 Besucher in der historischen Kaserne am Rheinufer. Das Motto des diesjährigen Tattoos: „Von Amerika bis Australien“, gab von vorneherein die musikalische Marschrichtung vor. Ein immer wiederkehrender Höhepunkt war natürlich der Aufmarsch der „Massed Pipes and Drums“ International. Die gut 200 Dudelsackspieler und Drumer aus Australien, Großbritannien, Neuseeland, Südafrika, Singapur und den Swiss Highlanders aus der Schweiz sorgten dafür, dass durch die Arena ein lautes raunen ging. Absolute Publikumslieblinge „The Australian Army Band“ und die „The United States Army Field Band“. Aus dem Programm auch nicht mehr wegzudenken der Scottish Act. Das Programm des „Basel Tattoo“ kam in diesem Jahr enorm jugendlich und frisch daher. Musik von Tina Turner, ACDC, ABBA oder Michael Jackson bot allerhöchsten Unterhaltungswert. Das „Basel Tattoo 2024“ ging mit Pauken und Trompeten oder Dudelsack und Didgerido zu Ende. Das Publikum dankte allen Akteuren mit stehenden Ovationen für eine großartige Unterhaltungsshow. Auch die elf Whiskyfreunde aus der Pfalz waren begeistert.

Und für die hatten die Schweizer Gastgeber am folgenden Tag noch einige weitere großartige Überraschungen parat. Los ging es, wie könnte es auch anders sein, mit einem Whisky-Tasting bei der „Paul Ullrich AG“ mit Florian Fuchs im Herzen von Basel. Das bestens ausgestattete Ladengeschäft nahe dem Marktplatz, dient auch als Haus- und Hoflieferant von Aschi und seinen Freunden. So „gestärkt“ folgte bei hochsommerlichen Temperaturen ein zweistündiger Sightseeing Walk around Basel Town. Tourguide Thomas stellte in humorvoller Art und bestem Baseldytsch seine geliebte Heimatstadt vor. Und Aschi sorgte unterwegs immer wieder für heißbegehrten Wassernachschub (aus der Leitung !). Endlich Mittagspause und dazu noch eine gute Einkehr. Das Restaurant „Torstübli“ hatte nach Aschis Intervention extra für die Basler und Pfälzer geöffnet. Im recht angenehm kühlen Innenhof wurden Schweizer Wurstsalat mit Pommes serviert. Und dazu, ganz wichtig, ein, beziehungsweise mehrere, gekühlte Blonde.

Wieder bei Kräften, führte die Tour zu einem weiteren absoluten Höhepunkt des Baselausflugs. Roche ist heute einer der weltgrößten Biotechnologieunternehmen. Weltweit werden mehr als 100.000 Mitarbeiter beschäftigt, alleine in der Schweiz sind es etwa 14.200 aus 105 Nationen. Die Holding AG brachte es 2023 auf 67 Mrd. USD Umsatz. Unter dem früheren Firmennamen F.Hoffmann-La Roche firmiert heute der operative Hauptsitz der Roche-Gruppe in Basel. Gut vorstellbar, dass die Besichtigung des Betriebs nur unter Einhaltung größter Sicherheitsbestimmungen möglich ist. Dazu müssen Ausweisdaten vorab übermittelt werden und die Ausweise selbstredend bei einer Besichtigung hinterlegt werden. Jeder wusste das, wirklich Jeder ? Klar, dass Aschi vor Ort auch dieses Problem eines Pfälzers lösen und Guide Hui starten konnte.

Mit seinen 205 Metern und 50 Stockwerken ist der Bau 2 von Roche das höchste bewohnbare Gebäude der Schweiz. Bei der geführten Tour erlebt man die Highlights des Turms. Modernste Arbeits- und Begegnungszonen werden einem näher gebracht, Wissenswertes über die Architektur von Herzog & de Meuron und natürlich über Roche. Aus der Top-Floor-Cafeteria genießt man einzigartige Blicke auf Basel und das kleinere Roche Bürohochhaus Bau 1 nebenan. Insgesamt 16 Aufzüge bringen die Nutzer mit 7 Metern in der Sekunde nach oben, Wahnsinn.

Doch der Wahnsinn sollte für die Pfälzer Gruppe noch weiter gehen. Am Abend waren alle Gäste zum wunderbaren St. Alban Stadttor eingeladen. Hier haben die Basler Whisky-Freunde hoch oben, direkt unterm Glockenraum, ihr Clubzimmer. Doch zunächst mal wurde unten im Park toll gespeist. Gourmetchef Jörg zauberte zwei selbstgemachte Paellas in seinen Pfannen. Einmal mit Hühnchen und einmal ergänzt mit wunderbaren Früchten des Meeres. Da waren die Garnelen so begehrt, dass viele am Ende keine mehr abbekamen. Nun, sie konnten sich, wie alle anderen auch, mit besonderen Single Malts von Aschi und vom Basler Club entschädigen. Später zogen dann alle in den Member-Room im St. Alban Tower und genossen ein wunderbares Créme brûlée, tolle Cigars und noch mehr Whiskys.

Am nächsten Morgen hieß es am Galgen leider schon Abschied nehmen. Von ganz tollen Freunden, von einer tollen Stadt und tollen Erlebnissen. Danke, Danke, Danke, an alle die dabei waren. Insbesondere an Ruth und Aschi. Sie haben in diesen drei Tagen Unmögliches geleistet. Nicht zu glauben, es gab von Ruth zum Abschied noch ofenfrischen Kuchen und noch ein allerletzes mal kredenzte Aschi seine tollen Whiskys. Es war einfach nur schön. Heut ist nicht alle Tage, wir sehn uns wieder, keine Frage.

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