E l m s t e i n | 22.07.2008 |
Gemeinde Elmstein
Oftmals mitten in die Ferienzeit, die für Urlaubspläne der Familien mit schulpflichtigen Kindern gerne genutzt wird, fällt der Termin der Elmsteiner Kerwe. In diesem Jahr sind die Sommerferien vom 26.Juni bis 1.August. Die Elmsteiner Kerwe ist unverrückbar am 3.Juliwochenende und das ist vom 18. Juli bis zum 22.Juli. Daraus ergibt sich bei den Betroffenen die „die schönste Zeit des Jahres“, wie der Jahresurlaub allenthalben angepriesen wird nutzen wollen oder „müssen“ schon mal die Diskussion: Was hat den Vorrang, die Familie oder die Abwicklung der Gemeinschaftsleistung der Kerwe. Die Kerwe früher, Angelegenheit der Gastronomie und der gewerbsmäßigen Schausteller, hat sich nun mal so entwickelt, dass örtliche Vereine und Gruppierungen sich in einer Weise dabei einbringen, dass ohne sie dem Leben und Gestalten bei der Kerweabwicklung z.B. beim Umzug oder an den Ausschankstellen sich doch Lücken offenbaren. Andererseits haben die Vereine auf der Suche nach Finanzquellen um ihre Pflichtausgaben noch stemmen zu können, diese Aufgaben übernommen. Aber hier folgt nun der aktuelle Kerwebericht. Kerweeröffnung Guter Tradition folgend erschienen dann die beiden Elmsteiner Originale „Köbes und Schleebes“ mit ihrem jährlichen Zwiegespräch. Es beinhaltet die Begrüßung und Vorstellung des Programms der Kerwetage und dieses Jahr als besonderes Highlight die Aufzählung der „Denkmäler“ die sich die Bürgermeister der Nachkriegszeit setzten. „Ludwig Kratz vergaß die Burg zu kaufen, Heinrich Semmelsberger baute die Heinrich-Weintz-Schule, Walter Moser die Freizeitanlage mit Kneipp-Tretbecken am Bahnhof; Helmut Schmidt bescherte Iggelbach einen Kreisel und Thomas Kratz Elmstein die alte Samenkläng“. Ehe der Bürgermeister Thomas Kratz sich dann versah hatten die sechs Kerwemädle und die sechs Kerwebuwe sich des Kerwebaumes bemächtigt und diesen aufgerichtet. „Ein Plus, ja sie haben richtig gelesen über 12 gute Kerwegeister verfügt die diesjährige Kerweorganisation.“ Der „Elmsteiner Kuckuck“ war bei seiner Freilassung erst etwas irritiert, startete aber dann und beobachtete den anschließend geglückten Fassanstich und die Freibierausgabe in sicherem Abstand vom Dach des Landeck´schen Hauses. Kerwebetrieb Freitag und Samstag Sonntag Kerweumzug
Kerwerede
Nachdem diese in ihrem Vorspann erklärt hatten, dass sie schon jahrelang auf den Posten lauerten und dass die männlichen Kerwepräsidenten Auslaufmodelle seien im Gegensatz zu ihrer integeren Erscheinung, legten sie gleich voll Power los. Erstes Thema die Neugründung einer A-Mannschaft beim VfL mit dem harten Trainer Jupp. Das Jedermannsturnier mit einer reinen Mädchenmannschaft, die die gegnerischen Buben so abgelenkt hat, dass sie nur dreiundzwanzig Tore bekamen war weiteres Thema. Die Irrfahrt eines LKW, bei der die Polizei und Feuerwehr im Einsatz waren glossierten sie als nächstes, genau so hat die Lambrechter Sperrung ihre Aufmerksamkeit erregt. Der Maibaum dieses Jahr nicht mit der gewohnten Routine gestellt und auch verspätet wieder niedergelegt, war der nächste Anlass für in die Kerwerede zu kommen. Danach hatten sie als Thema den Ärztewechsel in Elmstein. Auch den Durst den Zeitgenossen am Wein in der ev. Kirche löschten fanden sie nicht in Ordnung. Was fallt denne oi ? Saufen do äfach de ganze Woi ! So wern mer all üwer en Kamm geschert, un efach ver nimmi normal erklärt. Auch der Bürgermeister bekam ab, hatte er doch glatt den Beginn einer Sitzung versäumt. Da er dieses Jahr das halbe Hundert vollendet führen sie es auf aufkommende Denklücken zurück. Mit der Vorstellung des weiteren Kerwekomittee´s beendeten sie ihre gelungene Jungfernrede. Die Zuhörer hatten bei der Rede eigentlich nur unter der unvollkommenen Technik der Lautsprecheranlage zu leiden. Anschließend gab es für die Ausschankstellen noch bis in die späten Abendstunden alle Hände voll zu tun.
von Fridolin Heintz
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