E l m s t e i n 13.02.2010


Ein buntes Fastnachtsprogramm begeisterte
die Elmsteiner Besucher


Fastnachts-Vorsitzender (Fips) Georg Roth begrüßt und stellt Kerwe-Motto vor

Das garstige Wetter, Rekordschneefall im Elmsteiner Tal, vermochte der 21. Sitzung der Elmsteiner Fastnacht keinen Abtrag zu bringen. Eine Anfrage ergab gar, dass heuer mehr Besucher als im Vorjahr, zur 20. Jubiläums-Veranstaltung, zu zählen waren.

„Diszipliniert“ um 20.11 Uhr ertönten die ersten Schunkellieder, geboten von der „Band Georg Bissinger und Sohn“, die den Abend musikalisch begleitete, zur Einstimmung auf die unterhaltsame Viereinhalbstunden-Show „Elmsteiner Fastnacht 2010“. Keine überflüssigen Aufbauten, keine nicht ausgelasteten „Kulissenschieber“ engten das Bühnenareal. Der überaus agile Sitzungspräsident Klaus Fuchs scheute nicht neben der Führung durchs Programm, Vorstellung der Aktiven überall selbst Hand anzulegen. Der Vorsitzende der Elmsteiner Fastnacht „Fastnachts-Urgestein“, Georg Roth konnte vor einem sehenswerten Bühnenbild, geschaffen von Gerhard Vorstoffel, die versammelten Elmsteiner Narrenfreunde, sowie die Ehrengäste Bürgermeister Kratz und die befreundeten Fastnachter aus Lindenberg begrüßen. Er stellte das Motto der diesjährigen Kampagne vor mit dem Spruch Schweinegrippe hin Schweinegrippe her, beim VfL brummt doch der Bär.

Bürgermeister Thomas Kratz und Gerhard Vorstoffel bekamen auch sofort die aktuellen Orden verliehen. VfL-Vorsitzender Konrad Leising hatte zur Selbsthilfe gegriffen und war in die Rolle des Protokollers geschlüpft. In seinem Vortrag erinnerte er an das „Elmsteiner Wahltheater“ des vergangenen Jahres ebenso, wie an das Ergebnis der Bundestagswahl, Wechsel von schwarz-rot auf schwarz-gelb. Ferner brachte er eine Zukunftsschau, wie dem Betze nach dem Bau von Rasenplatz und Tribünen im Sportgelände des VfL in Appenthal, die Zuschauer abwandern. Das Kuckucksbähnl muss bei Spielen Sonderfahrten einlegen, um alle Fans vor Ort zu bringen.

Hans Trippner und Sohn aus Lindenberg führten ein Streitgespräch zwischen einem selbstbewussten Unternehmer und einem selbstherrlichen Beamten.


Fastnachts-Vorsitzender (Fips) Georg Roth zeichnet Bürgermeister Thomas Kratz und Gerhard Vorstoffel aus.

Die Bemerkung des Unternehmers von der „Wirtschaftskuh“ die schließlich eingeht, wenn sie nur gemolken aber nicht gefüttert wird, veranlasste den Beamten nach vielem Schlagabtausch zur Einsicht: „Das seh ich ein, ich geb dir recht, hättest du am Anfang so plädiert, hätt ich das auch sofort kapiert. So konnten sie gemeinsam enden, du und ich auf einem Nenner“.

Elvira Gandert erzählte die alltäglichen Erlebnisse der geplagten Mutter einer Familie. Da war u. a. auch zu erfahren: Als ihr Mann mit den Kindern im Kino war, fanden diese den Film schön, das Beste war aber der Schlag den Papa von seiner Sitznachbarin ins Gesicht bekam. Georg Roth hatte von der aufregenden Schwangerschaftszeit und den vielerlei Methoden denen er und seine Burgl sich, bis zu der glücklichen Geburt des Sohnes unterzogen, zu berichten. Namen geben, Satt bringen und Pflegen sind die weiteren Aufgaben. Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.

Andreas Knoll Lindenberg trauerte der Zeit nach, als der Schutzmann Knoll aus der Kaiserzeit mit Pickelhaube und Säbel noch uneingeschränkt die Autorität im Staat vertrat. „Hebt heut ein Schutzmann mal soin Stock, dann ist der gleich de Sündebock. Man darf dann „Bulle“ zu ihm sage, man darf sich über ihn beklage, er kriegt, wenn’s sein muss vom Minister en schwarze Strich in sein Register“.

Börn Zwing, trat in diesem Jahr das erste Mal in die Bütt. Als „talentierter Bundeswehrsoldat“ landete er nach seinen „Versuchen“ bei der Marine, bei der Luftwaffe, bei den Fallschirmspringern beim Transportregiment und letztlich im Lazarett. Mit viel Temperament trug er seine Erlebnisse vor und wurde für seinen Erstvortrag gleich mit einer Rakete belohnt. So heizten die Büttenredner mit ihren zahlreichen Highlights in den Vorträgen die Stimmung im Saal an.

Als einen Programmhöhepunkt hatte das Fastnachtskomitee das Tanzmariechen Lara Königsmann, Trainerin Judith Zwing, aufgeboten. Da kann man nur staunen, zu welchen körperlichen Leistungen diese junge Tänzerin fähig ist.

Ebenso unterhaltsam und abwechslungsreich waren zwischendurch die Auftritte der fünf unterschiedlichen Tanzgruppen. Es begann mit dem Schautanz der Bambinis Anna-Sophie Nue, Vanessa Nue, Lea Münch, Mia-Belle Heintz, Lea Münch, Lara Pfrommer und Alexandra Pfrommer. Diese wurden bei ihrem Auftritt verstärkt mit Tänzerinnen der Jugendgarde. Leider ist diese wichtige Nachwuchsgruppe der Bambinis z. Z. so zahlenschwach, dass ein alleiniger Auftritt nicht möglich war. Die zahlenstarke Jugendgarde Maria Haag, Sophie Ohler, Simona Faß, Leonie Thierolf, Donika Seala, Franziska Münch, Jana Walter, Alisa Kuhn, Rebecca Robinson, Sarah Kuntz, Vanessa Scharrer, Celine Geis, Hannah Müller, Celine Cipriano, Julia Kröhl, Luisa Bassler, Eva-Maria Ziener und Lisa Kobel begeisterte mit einem temperamentvollen Schautanz für den sie nach einer Zugabe eine Rakete erntete. Trainerinnen waren hier wie auch bei den Bambinis Monja Leidner und Vanessa Burkhard. Ein Frauentanz mit Männern „als Neuheit“ bekam vom Publikum ebenfalls eine begeisterte Rakete. Die Akteure/innen waren Helga Roth, Anja Herter, Steffi Münch, Kerstin Müller, Gabriela Münch und Trainerin Ina Schwarz, männliche Partner: Daniel Kratz, Stefan Bissinger, Markus Kuntz, Marcus Ackel, Jürgen Riesbeck und Timo Kölsch.

Die Garde Monja Leidner, Christina Münch, Anna-Lena Hartmann, Vanessa Burkhard, Alica Kobel und Laura Cronauer bereicherte mit einem Gardetanz und einem Schautanz das Programm. Die Turnerfrauen, Beate Weisenstein, Helga Roth, Anja Herter, Steffi Münch, Kerstin Müller, Gabriela Münch und Trainerin Ina Schwarz erfreuten ebenfalls mit einer Tanzeinlage. Das Männerballett, Konrad Leising, Jürgen Heintz, Daniel Kratz, Stefan Bissinger, Markus Kuntz, Marcus Ackel, Jürgen Riesbeck und Timo Kölsch bot zum krönenden Abschluss eine Tanz- und Showeinlage. Trainerinnen waren Christiane Münch und Anna-Lena Hartmann.

Als die Ballons vom „Himmel“ schwebten, hatte die 21. Aufführung der Elmsteiner Fastnacht unter tosendem Beifall ihr glückliches Ende gefunden. Viele Stimmen beklagten allerdings, dass diese großartigen freiwilligen Leistungen der Akteure vielfach durch Gedankenlosigkeit gestört und erschwert wurden. Unterhaltungen sind nicht verboten, stören aber ab einem gewissen Geräuschpegel beträchtlich. Es ist für das interessierte Publikum das bezahlte Programm auf das sie ein Recht erworben haben. Zur persönlichen Unterhaltung war sicher in dem anschließenden Barbetrieb reichlich Gelegenheit.

von Fridolin Heintz