E l m s t e i n 19.07.2011

Gemeinde Elmstein

Elmsteiner Kerwe
Neue Organisation allgemein begrüßt. Gehörte aber der Regen dazu?


Der Churpfalz wilder Haufen aus Walldorf

Einige Neuerungen zur Elmsteiner Kerwe waren in der Presse und mit Handzettel unübersehbar angekündigt. Vielleicht trug dieses genauso wie das gute Wetter am Freitag bei der Kerweeröffnung doch dazu bei, dass einige Zuschauer mehr als sonst am Geländer der Schankstraße lehnten um dem Eröffnungsspektakel beizuwohnen. Posaunenchor und Männergesangverein mit 3 Liedbeiträgen und zwar zwei Weinliedern und einem Bierlied und das beim geglückten Fassanstich durch den Altbürgermeister Helmut Schmidt. Zuvor hatte Bürgermeister Thomas Kratz erfreut die Kerwegäste begrüßt und das Programm der Kerwetage vorgestellt und weiter berichtet, dass in dieser Kerwesaison sich ein frisch gebildetes Kerwekomitee um den Ablauf, die Aufstellungsanordnung der Kerwebeschicker usw. kümmern würde.


Altbürgermeister Schmidt lässt Kuckuck fliegen

Tatkräftig ging der Gemeindechef Kratz die Aufstellung des obligatorischen Kerwebaumes an. Allein konnte er dieses aber nicht bewältigen, er hatte ja leider keine Kerwenbuben zur Seite, also bat er Freiwillige um Hilfe. Die Feuerwehr „allzeit bereit“ eilte auch sofort herbei. Das Freilassen des Elmsteiner Kuckucks übertrug der viel beschäftigte Bürgermeister Thomas Kratz seinem Amtsvorgänger Helmut Schmidt, der das aus seiner Amtszeit noch voll im Griff hatte, wie der „Vogel, der seine Eier in fremde Nester legt“, anzufassen ist. So war eine harmonische Kerweeröffnung und der Applaus der Zuschauer sicher.


Altbürgermeister Schmidt schlägt Freibierfass an

Anschließend strömten die Besucher zu den Ausschankstellen wo auch zwischen dem Kurpfälzischen Singkreis und den Männergesangverein Harmonie geübt wurde. Gemeinsames Getränke-, gemeinsames Speiseangebot, gemeinsame Gastzelte, dadurch wurde die teils unwirtliche und kalte Sitzgelegenheit entlang des Speyerbachs hinfällig. Ein Teil der Zuschauer schlenderte erst einmal über die neu geordnete Kerwemeile mit den Ausschankstellen den Fuhr-, Spiel- und Süsswarengeschäften und orientierte sich über die Aufstellung. Autoscooter und Kinderreitschule hatten ihren Standort behalten.

Vor dem Bürgermeisteramt wurde mit dem „Karaokesingen“ eine weitere Neuheit geboten. Die „Künstler“ aus Elmstein und Umgebung die sich zu Beiträgen berufen fühlten konnten diese mit Unterstützung aus einem „technischen Helfern“ darbieten und noch ein wenig ihre Kerwekasse auffüllen. Das Finale dieser „Künstler-Auftritte“ war am Montagabend angesetzt.


Zuschauer

Am Samstagabend noch bei gutem Wetter war ein gemütliches, buntes Kerwetreiben mit musikalischer Berieselung durch „DJ Sascha“ vom Stand des VfL. Zu späterer Stunde fuhren die Autos der Scooterbahn ohne Musik. Nur die Geräusche der Zusammenstöße unterbrachen etwas die abendliche Stille. Die Kinderreitschule hatte, auch infolge fehlender Kinderkundschaft, längst sst ihren Vorhang vorgezogen.

Der auch fürs Kerwegeschäft, hoffnungsvolle Sonntag brach mit vollen Güssen vom Himmel an. Wald und Flur freuten sich sicher, die Elmsteiner Kerweinteressenten weniger. Es goss unbarmherzig nicht mal der erstmalig angesetzte Gottesdienst vor dem Bürgermeisteramt konnte daran etwas ändern. Petrus hatte hier die Macht und ließ sich nicht gnädig stimmen. Also zogen die dennoch erschienen Gottesdienstbesucher in die evangelische Kirche. Pfarrer Schatull auf „Freiluftvorstellung“ vorbereitet: Gottesdienst uff pälzisch und Gerhard Vorstoffel mit einer pälzischen Lesung dazu engagiert. Die Orgel schwieg, der Posaunenchor bestritt den musikalischen Teil des im Freien geplanten Gottesdienstes. Pfarrer Schatull hatte in seiner Ansprache als Thema „Vergeben und Vergessen“. An dem Verhalten der biblischen Gestalten Josef, Moses und Jakob verdeutlichte er was damit gemeint ist. Gott vergibt durch das Kreuz und den Kreuzestod von Jesus Christ die Schuld von uns Menschen.


Karaoke - Wettbewerb

Auch der Kerwe hatte man sich auf „gut Wetter“ und auf mehr Menschen eingestellt. Aber überall bleiben Plätze leer und Töpfe voll. Das Mittagsgeschäft mit besonderemn Kuckucksbraten und den sonstigen Spezialitäten blieb mehr als bescheiden.

Da in Weidenthal eine Vollsperrung für den Verkehr ist, wurde in Elmstein die Hauptstraße deshalb gemieden und um 14.00 Uhr stellte sich der Kerweumzug an der Festhalle in der Bahnhofstrasse auf. Wie gewohnt führte der Musikverein Elmstein den Umzug musikalisch an. Weiter waren dabei der katholische Kindergarten als Keltengruppe kostümiert. Die männlichen Fußballer blieben bei ihren Leisten. Ihre weibliche Gruppe hatte der VfL in alte und verletzte Weiber, teils gar in Rollstühlen, verkleidet. Auch Guttenberg, der den Buchdrucker erfunden hat war mit von der Partie. In die Rolle war Gerhard Vorstoffel von Beruf Drucker, der eine historische Gerätschaft besitzt, geschlüpft. Der Tennisclub war wenigstens mit einem Mofafahrer beim Umzug vertreten Eine sehr große mitteralterlich auftretende gewandete Gruppe war der „Churpfalz wilder Haufen“ aus dem Badischen Walldorf. Diese Gruppe hat es in ihrer Haupttätigkeit mit der Rekonstruktion von historischen Waffen aller Gattungen zu tun. Ihr Interesse an Elmstein gilt der Wappenschmiede. Den Abschluss des Umzuges bildete die Feuerwehr. Aber diesmal nicht mit „Tatü und Tata“, sondern mit einen Verkaufswagen den sie wegen Wespenbefall aus dem Verkehr hatte ziehen müssen. Beschriftet war der Wagen als Bienenstock und die Personen waren die bei der Bekämpfung der Wespen Geschädigte.

Auch einen Kerwerede hatte das neue Komitee wieder auf die Beine gebracht. Da Petrus wie auch beim Umzug noch Einsehen hatte, konnte die Rede vor zahlreicher Hörerschar dem Volk unterbreitet werden. Nicol Preisler letzt jährig in der Stimme angeschlagen war diesmal fit dafür musste aber auf ihre Partnerin Lena Sebastian verzichtet werden. Aber der Bürgermeister glücklich über die Entwicklung des Komitees, ist zu jeder Vertretung bereit. Nun zu den Stories der Kerwerede

Auf der Kreisstraße zum Röderthal waren jüngst vier Ziegen ausgebrochen um sie zu bewegen in ihr Gehege zurück zugehen war außer dem Züchter gar die Polizei vonnöten. Ein Rollerfahrer auf dem Heimweg nach Iggelbach wollte „die tierischen Rasenmäher“ nicht irritieren und fuhr ohne Licht. Mit Licht wäre er der Polizei nicht aufgefallen, so aber wurden sie stutzig und kontrollierten den Übervorsichtigen und er hatte seinen „Lappen“ los. Jede Reue kam zu spät. Mehr Glück hatte ein anderer Fahrer der neben reingerutscht war. Vor der Polizei erschienen seine zu Hilfe gerufenen Freunde mit Trecker und Unimog und zogen den Armen aus dem „Schlamassel“. Weiter berichtete das männlich- weibliche Rednerduo über die Fahrten des Kuckucksbähnls an Weihnachten. Den VfL mit seiner Sehnsucht nach einem sanften Rasenplatz war Thema wie auch die Fußballdamen, die zwar ernsthaft spielen aber vorerst die Gewinne dem Gegner schenken. Junge rasante Fahrer starteten in der Nacht ein Rällie a. la Monte Carlo bis sie in der Hasselbachstraße von einer im Wegstehenden Mauer ausgebremst wurden. Auch ihre Lappen sind als Preis für die waghalsigen Fahrten für längere Zeit in Verwahrung genommen.

„Am Donnerstagabend Elmstein liegt in völliger Stille, da erscheint Imker Müller un stört die Idylle. Mit Gasmask doch des isch noch net genug. Zum Autfit ghört ach noch än orangene Ganzköperanzug. Warum des Ganze, dun ehr mit Recht jetzt saache, de Grund war ä Wespenplage. Genau genumme e großes Wespennest im Ausschankwagen des entwickelt sich zur Gefahr für die Menschen, des wär eine gefährliche Sache. Gefahr isch sein ständige Begleiter. Er ist auch immer der erste auf der Drehleiter. Bewaffnet mit Schippe und viel Wagemut schreitet er zur Ausschankbude. Doch die Wespen lassen nicht mit sich spielen dodevor sin des zu viele. Un Ruck zuck hat der kemä Mumme, do muß jetzt erst unser Friedel kumme. Friedel unser edler Recke dut ach in em Anzug stecke. Auch der ganz kess in schwarze Kulft gekleidet, wie der die Treppe nuff schreitet. Ein Anblick, wir sind alle geblendet, mal gucken wie sich die Sach noch wendet. Eins, zwei, drei, vier, fünf wird der noch gestoche, doch die Aktion werd dennoch nicht abgebroche. Er schaffts, der Applaus ist ihm gewiss, Gott seis gelobt, dass er net allergisch is“.

Ein weiterer Beitrag galt der Wichtigkeit der Feuerwehr. Im Lokschuppen wird durch den Feuerwehrchef die Personalauswahl der ´weiblichen Kandidaten getroffen. Zum Abschluss wiess die Kerwerednerin noch auf das neue Event die „Karaoke-Show“ „“ am Abend hin.

Da der Regen die Vorstellung am Sonntag verhinderte fand die Karaoke-Show mit der Jury Nicol Preisler Kerwepräsidentin; Steffen Löffler, Jan-Erik Heine und Jens Horbach am Montagabend unter der Moderation von Klaudia Schenck statt. Am Freitag war bereits eiin Vorentscheid bei dem sich Celina Meyer Frankeneck, Manfred Kratz Elmstein, Marco Leising Elmstein, Isa Späth Elmstein, , Jenny Engel Elmstein und Luca Menges für das Finale qualifizierten. Außer Konkurrenz sangen die 7 jährige Marie und die 6 jährige Charize aus Elmstein das Lied „Vom roten Pferd“. Am Montag nahmen 2 weitere Teilnehmer an dem Karaoke teil und kamen ins Finale.

Gewonnen haben beim Finale den 3. Platz 40.-€ Luca Menges und Björn Zwing aus Appenthal mit dem Lied „Manchmal“ von den Ärzten.
2. Platz 60.-€ Benno aus Schwabenbach mit „Fairytale gon bad“ von Sunrise Avenue
1. Platz 100.- € ging an Celina Meyer Frankeneck mitEverytime we touch” von Cascada.
Die Preise hatte Bürgermeister Thomas Kratz gespendet.

Am Dienstag ist allgemeines Kerwetreiben, das vom Musikverein der von Stand zu Stand zieht, muskalisch unterstützt wird.

 

von Fridolin Heintz