E l m s t e i n 22.05.2011

Obst- und Gartenbauverein Elmstein
Obst- und Gartenbauverein Elmstein in Neukirchen am Großvenediger
Reisebericht


Wie schon in dem bekannten Film von Luis Trenker, hieß es auch am Dienstag, dem 17. Mai für 38 Obst- und Gartenfreunde aus Elmstein und Umgebung „Der Berg ruft“. Pünktlich ging es los und der Obst- und Gartenbauverein startete seine diesjährige Mehrtagesfahrt über die A 8 in Richtung München und Salzburg nach Neukirchen am Großvenediger. Im Verlauf der Fahrt wurde immer mal wieder angehalten, sodass man sich die Beine vertreten konnte. Bei einem dieser Stopps wurde auch ein Schätzspiel gestartet, welches uns die nächsten Tage begleiten sollte. So konnten die Reiseteilnehmer schätzen, wie viel Kichererbsen sich in einem Beutel befinden würden. Der Preis für denjenigen, der der Zahl am nächsten kam, war ein selbstgezimmertes Vogelhäuschen. Das Innenleben des Vogelhäuschens diente aber nicht der Aufzucht von Vögeln, sondern war einzig und allein für das leibliche Wohl des Gewinners, in Form von Schnaps, bestimmt. Im Pinzgau angekommen, erwartete die Reisenden ein schönes, familiengeführtes Hotel, inmitten der gigantischen Bergwelt der Hohen Tauern und der Kitzbüheler Alpen. Schnell und reibungslos wurden die Koffer aufs Zimmer gebracht und anschließend das sehr üppige Abendessen in der gemütlichen Gaststube eingenommen.

Großglockner und Heiligenblut
Trotz schlechtester Wetterprognosen im Vorfeld empfing uns der Tag mit einem strahlend blauen Himmel, klarer Sicht und frühsommerlichen Temperaturen. Kurzerhand wurde beschlossen über die Großglockner Hochalpenstraße nach Heiligenblut zu fahren. Über Mittersill und Bruck ging es nach Fusch, dem Ausgangspunkt der berühmtesten Alpenstraße mit ihren 36 Kehren hoch zur Kaiser-Franz-Josef Höhe und der Pasterze, dem längsten Gletscher der Ostalpen. Zwischendurch wurde unterhalb der Gedenkstätte Fuscher Törl angehalten, um den Panoramablick auf mehrere Dreitausender zu genießen. Oben angekommen wurde zuerst ein zünftiges Mittagessen aus der Bordküche eingenommen, bevor man die Möglichkeit hatte das Großglockner Kino, den Panoramaraum und die Ausstellung rund um die einzigartige Gebirgswelt zu besuchen oder einfach nur die gute Luft und die phantastische Landschaft zu genießen. Sogar einige Murmeltiere zeigten sich und ließen sich bei ihrem Spiel zusehen. Danach ging es bergab in das Alpendorf Heiligenblut. Anziehungspunkt war die Pfarr- und Wallfahrtskirche Hl. Vinzenz, die im Sakramentshaus ein Fläschchen mit dem Blut Christi beherbergt. Die Obst- und Gartenfreunde formierten sich schnell zum Chor und stimmten die Lieder „Lobe den Herrn“ und „Großer Gott wir loben dich“ an. Nach der anschließenden Kaffeepause ging es zurück ins Urlaubsdomizil.

Zell am See und Liechtensteinklamm
Am nächsten Tag wurde Zell am See besucht. Über Kitzbühel ging es in einen der international bekanntesten und bedeutendsten Wintersportorte Österreichs. Dort angekommen bestieg man als erstes das Ausflugsschiff, um Zell am See und seine Stadtteile vom Zeller See aus zu sehen. Auf dem Schiff wurde man bestens mit Informationen rund um die Bezirkshauptstadt, des Bundeslandes Salzburg versorgt. Anschließend konnte man zu Fuß das liebliche Städtchen erkunden. Im weiteren Tagesverlauf ging es in die Liechtensteinklamm, die im Ort St. Johann im Pongau gelegen ist. Die imposante Liechtensteinklamm hat eine Länge von ca. 4 Kilometer, davon ist 1 Kilometer für Besucher zugänglich. Die Felswände reichen zum Teil bis 300 Metern in die Tiefe. Jedoch ist die Klamm an manchen Stellen nur wenige Meter breit. Über schmale, nasse Holzstege und enge in den Fels gehauene Wege wanderten wir hoch, zu dem steil ins Tal stürzenden Wasserfall. Als wir am späten Nachmittag zu unserem Hotel zurückkamen, hatten unsere Wirtsleute alles für einen zünftigen Grillabend arrangiert. Im Garten war ein großes Salatbuffet aufgebaut und die Köche hatten schon so einiges an Kulinarischem auf dem Grill liegen. Nach dem Essen unterhielten uns die Söhne des Hauses mit ihren Akkordeons. Ein Reiseteilnehmer griff sich spontan ebenfalls ein Akkordeon und musizierte mit. Schnell fanden sich einige die lustige Anekdoten und Witze zum Besten gaben. Da blieb kein Auge trocken. Ein rundum gelungener Tag.

Mayrhofen im Zillertal
Der dritte Urlaubstag wurde in Mayrhofen im Zillertal verbracht. Da der Gerlospass zurzeit für Busse mit einer Länge von 14 Metern gesperrt ist, musste die Fahrt dorthin über die Landstraße und über die Autobahn erfolgen. In Mayrhofen angekommen wurde als erstes eine Schaukäserei besucht. Dort konnte man bei einer ausführlichen Führung der Käseherstellung zusehen und Wissenswertes, angefangen bei der Lage der zuständigen Almen und Bauern, bis hin zur Verpackung und den Vertrieb der jeweiligen Käsesorten erfahren. Bei der anschließenden Verkostung konnte jeder den für sich besten Käse auswählen und im Verkaufsraum erwerben. Danach ging es in den Ort Mayrhofen zu einem Rundgang. Sehenswert waren dort unter anderem die Kirche, in der wiederum ein Lied angestimmt wurde und die neue Ahornbahn, eine super moderne Sesselbahn die erst 2006 in Betrieb genommen wurde.

Neukirchen und Krimmler Wasserfälle
Der nächste Morgen führte die Obst- und Gartenfreunde zu einem Spaziergang durch ihren Urlaubsort Neukirchen am Großvenediger. Die Markgemeinde umfasst vier kleinere Dörfer und hat insgesamt 2578 Einwohner. Im Anschluss daran wurden die Krimmler Wasserfälle angefahren, die rund 10 Kilometer von Neukirchen taleinwärts liegen. Die Krimmler Wasserfälle sind mit ihrer beeindruckenden Fallhöhe von 380 m und ihren drei Stufen die größten Wasserfälle Europas und die Fünftgrößten der Welt. Wer wollte konnte die vielen Wegkehrungen hoch laufen und die tief ins Tal stürzenden Wassermassen bestaunen. An den Kanzeln hieß es jedoch nicht zu lange stehen bleiben, wollte man doch nicht bis auf die Haut nass werden. Das Einatmen des erfrischenden Sprühregens soll jedoch eine heilende Wirkung haben. Wer sich aber den zum Teil steilen Weg nicht zumuten wollte, blieb im Tal und sah von unten den nicht weniger imposanten Wasserfällen zu. Bevor wir zum Hotel zurück fuhren und den Nachmittag gemütlich ausklingen ließen, genossen wir noch ein Mittagessen aus der Bordküche. Nach dem Abendessen nahm sich unser Musikus nochmals das Akkordeon und leitete zu einem stimmungsvollen Abschiedsabend ein.

Aber auch die schönste Reise geht zu Ende und so mussten die Obst- und Gartenfreunde schweren Herzens am nächsten Tag die Heimreise antreten. Jeder wurde persönlich mit Handschlag von der Wirtin verabschiedet und so der Abschied noch etwas schwerer gemacht. Sogar Petrus wollte nicht, dass wir heimfuhren, denn er schickte uns ein Unwetter, sodass die Heimreise wegen der überfluteten Autobahn nur über einige Umwege möglich war. Herzlichen Dank bleibt zu sagen an Günther Roth und Heiner Rahm, die zusammen mit dem Busunternehmen die Reise organisierten, sowie den fleißigen Helfern und Helferinnen.

von Yvonne Faß
Foto: Günther Roth