E l m s t e i n 25.04.2011

Pfälzerwald-Verein OG Elmstein
Elmsteiner Pfälzerwäldler/innen genossen
das Bilderbuchwetter an Ostermontag
Lohnende Tour durch die Lambrechter Gewanne „In den Haspeln“


    

Der Ostermontag mit seinem Bilderbuchwetter verleitete geradezu einen Ausflug in die erwachende Natur zu unternehmen. Einige Wanderfreunde der Elmsteiner Pfälzerwäldler/innen nutzten das Angebot sich in dem frischen Grün der verschiedensten Laubbaumarten an der Wanderstrecke zu ergehen. Apfelbäume sind z. Z. in Blüte und setzen prächtige weisrosa Tupfer in die sonst grüne Landschaft. Schlehen und Kirschen haben inzwischen ihre weiße Pracht abgelegt.

Ab Sattelmühle wurde der frühere Feldpfad durch die Flur „In den Haspeln“, heute auch als Radweg angeboten, genutzt um nach Lambrecht zu wandern. Wo früher bewirtschaftetes Ackerland überwiegend mit Flachsanbau wie der Gewannenname vermuten lässt, aber auch Flächen mit Getreide, Rüben usw. denkbar waren, ist das Gelände heute größtenteils mit Anflugbäumen bewachsen. Fast die gesamte Strecke ist auf der Seite des Haspel- und Schorleberges mit exakt bearbeitetem Sandsteinmauerwerk eingefasst. Zwischendurch sind auf der Talseite immer wieder auch freie Durchblicke auf das „leiningische“ frühere Holzhauerdorf Frankeneck, das sich hier von seiner schönsten Seite dem Beschauer darbietet. Nach etwa einer Stunde Laufzeit ist Lambrecht beim „Brechloch“ erreicht. Der Grabenweg mit der „Balkonaussicht“ auf Lambrecht ist die weiter gewählte Route. Lambrecht mit seiner Vielfalt an teils attraktiven Gebäuden lässt hier raten welcher Firmensitz dieses oder jenes Anwesen wohl war. Die Route geht dann vorbei an der mächtigen Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert und dem Zunfthaus (sehenswerte Fachwerkkonstruktion) von 1607. In der Wiesenstraße wird in der Gaststätte „Zum Geißbock“ der Hunger und Durst gestillt und sich in einer gemütlichen Rast für den Rückweg gestärkt.

Etwas rätselhaft blieb der Gruppe doch die Bezeichnung „Haspel“ für den Berg und für die Fluren. Eine „Haspel“ ist laut Lexikon ein Gerät (eine Spindel) zum Aufrollen von Fäden oder Seilen, weiter werden Tröge mit Rührschaufeln zum Gerben oder Färben so bezeichnet. Da besteht ein Zusammenhang zur früheren Tuchmachermetropole Lambrecht. Es zeugen ja auch Namen, wie Färberstraße, Brechloch, Auf den Wergen, Gerberstraße und Walkstraße von der Vergangenheit als die Tuchproduktion noch ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor war, als Lambrecht in der Fachwelt noch einen Namen hatte.

von Fridolin Heintz