E l m s t e i n 23.06.2011

Pfälzerwald-Verein OG Elmstein
Hochinteressante Tour in der Südpfalz
Neuscharfeneck und Orensfelsen waren die Wanderziele


Wandergruppe in der Ruine Neu-Scharfeneck

Die Gruppe der PWV-Sonntagswanderer unternahm am 23. Juni 2011 an eine besonders interessante schöne Tour in der Südpfalz. Ab dem Parkplatz Drei –Eichen wurden die Burg Neuscharfeneck, die Landauer Hütte und der Orensfelsen besucht. Die Tour von der Wanderführung als harmlos dargestellt, bot dann doch allerlei Anstiege im Hinweg. Als erstes am Wanderweg wurde die Ruine Neu-Scharfeneck besucht.

Eine sehenswerte, weil die vielen Burgteile und die mächtigen Schildmauern ein buntes Gemenge an teils abenteuerlichen Ruinenresten, die Fantasie der Besucher anregt. Neu-Scharfeneck wurde um 1232 von Johann dem I. von Scharfeneck – Metze als Vorburg zur Alt- Scharfeneck erbaut. 1416 nach Aussterben der Scharfeneck – Metze gelangte die Burg in den Besitz der Kurpfalz. Aus der morganistischen Ehe zwischen Kurfürst Friedrich I mit Klar Dettin ging die Linie Löwenstein- Wertheim hervor. Kurfürst Friedrich I ließ die Burg zwischen 1450 und 1469 groß ausbauen. 1525 wird sie im Bauernkrieg zerstört. Danach wurde die Burg aber wieder aufgebaut und weiter verstärkt. 1530 entstand die 12m dicke und 58m breite und 20m hohe Schildmauer. Im dreißigjährigen Krieg wird die Burg dann endgültig zerstört. Die Grafen von Löwenstein verlegen danach ihren Wohnsitz in die Residenz nach St. Johann bei Albersweiler. In der Nähe der Ruine Neu-Scharfeneck ist der Zimmerplatz der Burg gewesen. Die Ruine Neu-Scharfeneck ging später in den Besitz der Gemeinde Flemlingen über, die sie heute noch besitzt, um den Erhalt der Ruine kümmert sich der Förderverein Scharfeneck. (Großer Pfalzführer Wittner). Auf dem Zimmerplatz der Burg errichtete die Landauer Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins im Jahre 1911 ein Wanderereinkehr. Die Landauer Hütte schon vielfach erweitert wurde von uns zu einer gemütlichen Einkehr bei Speis und Trank genutzt. Nach einer ausgiebigen Ruhepause wurde zur „Erstürmung“ des Orens-Felsens aufgebrochen. Ein Anstieg der sich gewaschen hatte, erwartete uns hier. Aber die Mühen hatten sich gelohnt, bei dem Ausblick der hier geboten war. Sehr viele Wanderer sind anscheinend der gleichen Ansicht, denn den Berg herab bewegte sich eine „Mini-Völkerwanderung“. Der unvergleichlich schöne Ausblick dürfte einmalig in der Südpfalz sein. Die Hunderte von Gipfel muten an wie ein bewegtes Meer und viele sind mit Burgen gekrönt. U. a. Der Trifels, die Münz und die Scharfeneck.


Auf dem alpinen Orensfelsen

Diesen Platz hatten wahrscheinlich unsere Urvorfahren auch schon entdeckt. Viele Spuren die entdeckt wurden sprechen dafür. Unterwegs entdeckten wir an einem Baum eine Schrifttafel (Verfasser nicht feststellbar) der Archäologischen Untersuchungen am Orensberg (581m). Den Orensberg umgibt ein karolingischer nicht keltischer Ringwall des 8. bis 10. Jahrhundert, der auf einer Länge von etwa 2,5 km die gesamte Bergkuppe umgibt. Der Orensfels auf der Südspitze am Steilhang des Orensberges gehört zu den schönsten Aussichtspunkten des Pfälzerwaldes.

Nachdem keiner der Wanderteilnehmer die Tafel wahrgenommen hat, soll hier ihr Text von einer Fotographie zur Kenntnis gegeben werden. Unser Weg ging diesmal nicht an Neu-Scharfeneck vorbei wieder zurück zum Parkplatz „Drei Buchen“. In unmittelbarer Nähe ist das Ramberger Rasthaus, dem wir auch einen Besuch abstatteten und uns noch mal vor der Rückfahrt über Ramberg, Dernbach, Annweiler und Wellbachtal kräftig stärkten. Dem Ehepaar Helga und Willi Müller sei ein herzliches Dankeschön für die Ausarbeitung und Führung der Tour gesagt.

von Fridolin Heintz