E l m s t e i n | 07.09.2011 |
Pfälzerwald-Verein OG Elmstein Einladend zum Wandern war das Wetter am Mittwochmorgen keinesfalls. So wie es regnete dachte man schon an eine Absage der Tour. Aber noch vor dem Nachmittag änderte sich die Wetterlage und es blieb um die Abmarschzeit der Himmel geschlossen. Die Getreuesten waren um 13.30 Uhr am Treffpunkt und die Wanderung konnte stattfinden. Eine Absage wäre auch fatal gewesen, nachdem das schon der zweite Anlauf zur „Hohen Loog“ in diesem Jahr war. Nachdem die Tour nur als eine Nachmittagswanderung vorgesehen war, benutzte die Gruppe bis zum „Hahnenschritt“, Wanderparkplatz an der Kalmitstrasse, die PKWs. Ab hier wurde der breite Fahrweg zum Bildbaum fürs Wandern gewählt. Erste interessante Station. Diese wesentlich ältere Baumgruppe beim Bildbaum sollte bei den Wegeumlegungen bei der Spinne der Säge zum Opfer fallen. Ein Hambacher Bürger leistete entschiedenen Widerstand, so dass die bejahrten Kiefern und die Votivtafel mit der Darstellung des „Jesuskindes mit der Singdrossel“ für die Nachwelt gerettet wurde. Noch ist die Wandergruppe nicht am „Hohe Loog Haus“ dazu ist noch ein 500 m langer Anstieg mit einigen Höhenmetern zu bewältigen. Die 6 jährige Mia nimmt diesen mit ihrer Oma in Angriff, die Senioren aber wählen den Transportweg zu dem Gipfel mit dem Haus. 14 Minuten, kann die Kleine triumphierend feststellen, sind sie früher am Ziel gewesen, die Senioren nehmen es gelassen. Sie sind im „Hohe-Loog-Haus“ und erfrischen und stärken sich an den gebotenen Köstlichkeiten für den Rückweg, der nach einem unvergleichlichen Blick in die Rheinebene angetreten wird. Mia fand die Tour und den Aufenthalt beim Hohe-Loog-Haus mit den vielen Spielgeräten so super, dass sie am Samstag diese unbedingt wiederholten musste und ihre in der Woche verhinderte Mama und Onkel ausdrücklich selbst dahin führte. Nun einiges aus der Entwicklungsgeschichte des Hauses. 1920 wollte der Hauptvorsitzende des PWV Dr.Mappes unterstützt von Heinrich Kohl auf dieser Höhe ein „Feriendorf“ errichten. Durch die wirtschaftlichen Turbulenzen, wie z.B. die Inflation blieb es bei dem vorbereitenden Geräteschuppen. 1921 übernahm die 1906 gegründete Ortsgruppe Hambach die Hütte und baute sie bis 1923 zu einem Blockhaus aus, das vorübergehend als Jugendherberge genutzt wurde. 1933 kaufte der PWV Hambach das Holzhaus brach dieses ab und schuf Platz für ein größeres Steinhaus, das ab 1934 der Öffentlichkeit zugänglich war. Während dem 2. Weltkrieg wurde das Haus als Standort eines militärischen Nachrichtentrupps genutzt. Die Amerikaner waren in der Folge nur kurz auf der „Hohe Loog“ und ließen es offen zurück. Natürlich wurde es da ausgeraubt und vieles zerstört. 1951 setzte es der PWV Hambach wieder instand und nahm den Wirtschaftsbetrieb auf. Immer mehr Besucher fanden den Weg zu dieser zweithöchst gelegenen Hütte (620m) im Pfälzerwald. Natürlich „schrieen“ die Verhältnisse wie Hüttendienst usw. nach Besserung der Infrastruktur. 1979/1980 war es dann soweit unter dem Vorsitzenden Augustin Kern wurden Wasser-, Strom- und auch Telefonanschlußleitungen aus dem Kaltenbrunnertal den Berg herauf zur Hütte verlegt. Eine Riesenanstrengung für den Verein. Sicher ging etwas Hüttenromantik verloren aber die Betreiber des Hauses, der Hambacher PWV, fühlten sich wieder imstand, den aus allen Nähten platzenden Besucherandrang zu meistern. 1987 wurde auch die Küche den gestiegenen Anforderungen angepasst, somit ist das Haus an der uralten Grenze zwischen Hambach und Diedesfeld eines der bestausgerüsteten im Pfälzerwald. Möge es so unerschütterlich stehen, wie die alten unveränderlichen Loog-Felsen. Literatur: Festschrift 90 Jahre Pfälzerwald-Verein e.V. Ortsgruppe Hambach von Fridolin Heintz
|