E l m s t e i n | 22.05.2011 |
Der ein oder andere Elmsteiner wird es bemerkt haben, die staatliche Samenklenge Elmstein ist nicht mehr im Dorf. Im August des letzten Jahres erfolgte der Umzug der letzten forstlichen Einrichtung in Elmstein zum Antonihof nach Trippstadt. Damit endete eine fast 100 Jahre alte Tradition in Elmstein. Die Samenklenge Elmstein wurde, wie schon mehrfach berichtet, 1913 durch die königlich Bayerische Forstverwaltung in Elmstein gegründet und dem damaligen Forstamt Elmstein- Süd angegliedert. Der Forstamtsleiter des Forstamtes Elmstein – Süd, war gleichzeitig Leiter der staatlichen Samenklenge. Die Klenge war bis 2002 in dem ehemaligen Pferdestall des kurfürstlichen Gästehauses (Hauptstr. ) untergebracht. In 2002 erfolgte der Umzug der Klenge in die Hauptstraße 4 und das alte Kleng- Gebäude wurde an die Gemeinde Elmstein verkauft, die in diesem Gebäude das sehenswerte Haus der Waldgeschichte einrichtete. Die Geräte aus der Gründerzeit der Klenge, die zur Aufbereitung von Baumsamen benötigt wurden, können heute noch dort bewundert werden. Im Jahr 2004 wurde das Forstamt Elmstein aufgelöst und die Klenge wurde der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft in Trippstadt verwaltungsmäßig angeschlossen. Das Personal und die Klenge blieben aber in Elmstein. Dieser Anschluss war naheliegend, da die Klenge Elmstein und die Forschungsanstalt schon vorher sehr eng auf dem Gebiet der Erhaltung von seltenen Baum- und Straucharten zusammengearbeitet haben. Die räumliche Trennung zwischen Verwaltung und der Klenge war aber eher hinderlich als nützlich. Saatgut musste von Elmstein nach Trippstadt oder umgekehrt transportiert werden. Außerdem blieb die Klenge, aufgrund der Entfernung, immer ein Fremdkörper in der Forschungsanstalt.
Als im Jahr 2009 das Forstdienstgehöft Antonihof frei wurde, nutzte die Rheinland-pfälzische Forstverwaltung die Gelegenheit, um dort, nach intensiver Renovierung des Gebäudes, die Klenge unterzubringen. Im September 2010 konnten die Mitarbeiter großzügige Büros auf dem Antonihof beziehen und die Maschinen zur Saatgutaufbereitung fanden in der Maschinenhalle Platz. Da auf dem Antonihof nicht nur Forstsamen aufbereitet und gelagert werden, sondern in dem Pflanzgarten des Antonihofs Pflanzen zum Erhalt von seltenen Baum- und Straucharten, sowie für andere Versuchszwecke angezogen werden, war der Name Klenge nicht mehr angemessen. Mit der Einweihung des Antonihofes durch die damalige Staatsekretärin Jaqueline Kraege am 4. November 2010 wurde der Komplex in „Forstliches Genressourcenzentrum Rheinland-Pfalz“ umbenannt. Am 28. Mai 2011 ab 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr ist auf dem Antonihof ein „Tag der offenen Tür“ und alle aus der Gemeinde Elmstein, die sehen wollen, wo ihr gutes Stück hin ist, sind herzlich eingeladen. Die Mitarbeiter bieten ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. von Bolko Haase Leiter des Forstlichen Genressourcenzentrums
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