E l m s t e i n | 13.11.2011 |
Gemeinde Elmstein Wie all die Jahre seit Kriegsende, bot die Gemeinde Elmstein ihre Feierstunde zum Volkstrauertag in der Aussegnungshalle auf dem Friedhof am 2. Novembersonntag den 13. November. Waren es ursprünglich noch zahlreiche Bürger, die den Weg dorthin fanden, so vergrößert sich mit dem weiteren zeitlichen Abstand vom letzten Weltkrieg immer mehr die Anzahl der unbesetzten Plätze. Die Zahl der direkt Betroffenen: wie Witwen, Waisen oder sonstige Angehörige neigt sich fast dem Ende zu. Nun sind noch einige Offizielle des Gemeinderates und ganz wenige Einwohner mit staatsbürgerlichem Bewusstsein auszumachen. Ganz zum Schluss setzte der Bürgermeister Kratz nochmals an und appellierte an die Anwesenden doch zu verbreiten, dass Deutschland inzwischen aus der „Afganistan-Friedensmission“ nun auch schon Kriegstote zu beklagen hat. 11.15 Uhr gab der Bürgermeister dem Musikverein Elmstein das Zeichen, der begann mit dem feierlich getragenen Choral „Die Abendglocken“ die Gedenkfeier für Gefallene, sonstige Kriegs- und infolge der Vertreibungen ums Leben gekommener Mitbürger. Der Bürgermeister wählte zu seiner Ansprache ein Gedicht von Annegret Kronenberg einer Betroffenen, die ihren Vater nicht kennen lernte und ihre Sehnsucht nach ihm und seiner unbekannten Grabstätte in fremder Erde, in fragende Verse kleidete. Weiter zerlegte und definierte er das Wort „Volkstrauertag“. „Volk“, „Trauer“ und „Tag“. Ein Tag an dem das Volk offiziell trauert um die im Krieg und an den Kriegsfolgen getöteten Menschen. Der Unterschied heute ist, dass die gefallenen Soldaten zurück in die Heimaterde gebracht werden. Aber die Trauer ist auch heute, sonst hat sich nichts geändert. Der Männergesangverein Sängerlust Elmstein setzte mit dem Grablied „In tiefem Frieden ruhet aus“ die Feierstunde fort. Die stellvertretende Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Elmstein-Iggelbach, Petra Grasmück sprach den Text des Totengedenkens. Anschließend sang der Männergesangverein den Choral von Friedrich Silcher „Es ist vollbracht. Gottlob es ist vollbracht“. Erich Ackel vom VdK und Erich Riedel und Thomas Kratz von der Gemeinde nahmen die Kränze auf und trugen sie an das Denkmal wo sie sie niederlegt wurden. Der Musikverein spielte dazu das Lied „Ich hatt einen Kameraden“. Der Bürgermeister dankte den Mitwirkenden und verabschiedete die Mitbürger, die den Weg hergefunden hatten.
von Fridolin Heintz
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