E l m s t e i n | 11.06.2012 |
Trotz diverser Widrigkeiten konnte die Eröffnung der Appenthaler Kerwe am 9. 6.12 pünktlich um 18.00 Uhr wie in der Presse angekündigt, beginnen. Vielleicht ein wenig zu früh für die Appenthaler Bevölkerung aber die Initiatoren der Dorfgemeinschaft hatten sich darauf eingerichtet und der die Kerwe „ansingende“ Männergesangverein Sängerlust Elmstein war pünktlich zur Stelle. Auch die Gemeindespitze war kompetent durch den Beigeordneten Ulrich Huber vertreten.
Der Vorsitzende der Appenthaler Dorfgemeinschaft Andreas Müller ergriff nach den passenden Liedbeiträgen, als erster das Wort zur Begrüßung. Darin erwähnte er, dass die Kerweabwicklung in dieser Art von ehrenamtlichen Helfern seit genau 25 Jahren, also seit 1988 dem Festjahr „500 Jahre Appenthal“ in Appenthal stattfindet. Viele Bürger von Appenthal haben sich in dem Vierteljahrhundert zur Verfügung gestellt und freiwillige Arbeitsstunden geleistet, aber nur seine Eltern Familie Fredy Müller und die Familie Heintz waren lückenlos zugange und sind nach wie vor dabei. Seinen Vater erwähnte er besonders wegen der Zubereitung des inzwischen legendären Appenthaler Spießbratens, der als besonderer lukullischer Kerwegenuss nie seine Attraktivität verlor. Auch seine Frau nannte er dankend, da er ohne deren Mithilfe zu den Organisationsleistungen um die Kerwe nicht im Stande gewesen wäre. Natürlich vergaß er auch den Gastgeber Fa. Semmelsberger nicht, für die Stellung der Werkshalle, der Fa. Schaaf für Wasser und Strom, dem Obst- und Gartenbauverein für die schmückende Blumenzier zu danken. Als er weiter ausführte, dass er nächstes Jahr nicht mehr als Vorstand der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stände, rief das keine Beifallsstürme hervor. Immerhin soll diese aktuelle Kerweveranstaltung noch ungehindert über die Bühne gehen. Hannah Müller und Lena Dewand Mädchen von 12 Jahren glossierten mit Wort und Bild einige gemeindliche Ereignisse. Ullrich Huber wünschte der Kerwe ebenfalls einen schönen Verlauf. An den Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft gewandt bat er diesen seine Ankündigungen doch noch mal zu überdenken. Damit war die Kerwe eröffnet, bei der auch wieder ein Gutselstand allerdings erstmals ohne Ruth Wehr, ein Spielzeugstand, eine Wurfbude, ja gar ein Minikarusell ihre Dienste und Erzeugnisse boten. Der Protestantische Posaunenchor war ebenfalls mit einem Verkaufswagen bei dem Crepes und Mixgetränke zu erwerben waren, vertreten. Der Samstagabend, war nachdem gar der Männergesangverein Elmstein mit dem Lied „Fußball ist unser Leben“ auf die laufende Europameisterschaft eingestimmt hatte, dem „König Fußball“ gewidmet. Baemer und Leinwand zur Übertragung des Spiels Portugal – Deutschland waren vorbereitet. Nachdem die Deutschen sogar gewonnen haben, war die Begeisterung grenzenlos und alle träumten schon von mehr. Der Tal-Ötzi heizte nach dem Fußballspiel nochmals die Stimmung auf. Der Sonntag begann wie schon 24 mal mit einem Zeltgottesdienst unter Mitwirkung des Posaunenchors und des Kirchenchors. Es ist ein Hauptanziehungspunkt an der Kerwe. Das gerichtete Zelt ist fast bis auf den letzten Platz besetzt. Tradition ist eine Schriftlesung auf pfälzisch durch Gerhard Vorstoffel, diesmal von dem Reichen Mann und dem armen Lazerus. Pfarrer Schatull versuchte auch den Gesamtgottesdienst auf pfälzisch anzubieten. In seiner Ansprache aus einem Text von dem Propheten Jeremia als Warner, verglich er mit den warnenden Kommentaren von Netzer bei den Fußballmeisterschaften. Ein weiteres Thema seiner Ausführungen waren die erweiterten freiwilligen Pflegeversicherungen die die Leute abschließen und bezahlen sollen. Er findet die vorhandenen Elisabethen- und Krankenpflegevereine die ja schon Geld kosten, würden diesen Bereich abdecken. Anschließend blieben viele Gäste im Zelt zum Mittagessen. Gleichzeitig bot der Kirchenchor eine Theke mit einer Riesen-Auswahl an Kuchen. Das zog sich durch den Nachmittag mit einem guten Verkaufsergebnis. Am Abend flaute der Besuch merklich ab und die Pforte konnte beizeiten geschlossen werden. Am Montag sollte es nach dem Willen der Dorfgemeinschaft erst in den Abendstunden losgehen. Aber die Frauen des Kirchenchores fanden, man könnte am frühen Nachmittag bereits bewirten und waren bereit. Es war nicht gerade überwältigend, aber einige Frauen fanden doch den Weg. Zudem war bei diesem Wetter mit ab und zu Regenschauer mit fast bösartigen Windböen ein gemütliches Sitzen im Festzelt die beste Alternative. Am Abend war dann der Musikverein mit zünftiger Blasmusik zu Gast, was dem Zeltbetrieb nochmals einen Gästeanstieg brachte. Insgesamt war die Kerwe, bedingt durch die Witterungsverhältnisse und der Fußball-EM sehr durchschnittlich in ihrem Ergebnis. Fußball teilte die Gäste. Das Regenwetter hielt doch einige ab.
von Fridolin Heintz |