E l m s t e i n   02.09.2012  

Gemeinde Elmstein

Deutsch-Brasilianisches Partnerschaftsfest


Programm rund um den Freundschaftsbaum

Am Sonntag, den 2. September veranstaltete die kath. Pfarreingemeinschaft Elmstein, Esthal, Speyerbrunn in Zusammenarbeit mit den Elmsteiner Kulturtagen 2012, dem Jakobus Forum Elmstein/KEB, Misereor und dem Referat für kirchliche Aufgaben, Speyer in Elmstein ein Deutsch-Brasilianisches Partnerschaftsfest.

Seit 1993 unterstützt die Pfarreingemeinschaft, zusammen mit Participacao e. V., die von Pfarrer Pirmin Spiegel gegründete Landwirtschaftsschule in Capinzal/Brasilien. Kontinuierlich wurde für dieses Projekt Spenden gesammelt. Waren es in den Jahren zuvor Solidaritätsläufe, Aktivitäten durch die Sternsinger und kfd versuchte man sich in diesem Jahr an einem Freundschaftsfest.

Gestartet wurde mit einem Gottesdienst in der Kirche Herz Mariä. Pfarrer Pirmin Spiegel, jetzt Leiter von Misereor Aachen, der diesen Gottesdienst zelebrierte, zeigte in seiner Predigt den Werdegang der Landwirtschaftsschule auf. Er erzählte von den vielen Jugendlichen, die vor dem Bau  keinerlei Schulbildung genießen konnten, da die Wege in andere Schulen oft bis zu 80 km weit waren und die Arbeitskraft zuhause bei den Familien eingebracht werden musste. Abhilfe schuf hier das Duale System, das in der Landwirtschaftsschule praktiziert wird. Vierzehn Tage Schule, Vierzehn Tage Arbeit in den Familien. Mit dem erworbenen Wissen, das neben den gängigen Fächern auch die Landwirtschaft mit einschließt, sind diese Jugendlichen für die Arbeit auf den Feldern und in der Viehwirtschaft besser gerüstet. Pfr. aPirmin Spiegel bedankte sich für knapp 20 Jahre Familienlandwirtschaftschule in Capinzal, die durch die Unterstützung mit kreativen Aktionen, Spenden und bewiesener Solidarität zu einer selbständig agierenden Einrichtung heranwachsen konnte. Er appellierte aber auch an die vielen jungen Gottesdienstbesucher diese Solidarität weiterhin zu bewahren und für helfende Projekte in der Welt einzusetzen. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Kindern der Heinrich-Weintz-Schule Elmstein, die mit ihrer Lehrerin Eve Buchholz flotte Liedbeiträge vortrug, die die zahlreichen Besucher zum klatschen einluden. Aber auch die brasilianische Schwester Lucia und Schwester Mechthild von Maria Rosenberg, die mit einigen Musikern anwesend waren, wussten zu begeistern.

Nach dem Gottesdienst wurde auf dem Kirchenvorplatz ein Freundschaftsbaum gepflanzt, den der Obst- und Gartenbauverein Elmstein e. V. anlässlich seines 100 jährigen Jubiläums stiftete und pflanzte. Henriette Reiser, Sozialpädagogin aus Ludwigshafen erzählte mit ausladenden Gesten eine Geschichte über den Baum. Die Kinder der kath. Kindertagesstätte St. Hildegard, Elmstein, die sehr lange auf ihren Einsatz warten mussten, unterstützten diese Aktion trotzdem gekonnt mit einem Singspiel. Die Texte kamen flott und ohne Hänger und die bunten Verkleidungen, ließen die Zuschauer in die Welt von Baum, Sonne und Regen eintauchen. Danach überreichte Karin Jung, Scherenschnittkünstlerin aus Elmstein Pfr. Pirmin Spiegel, für die Landwirtschaftsschule, Exemplare ihres Buches „Im Märchenland“, das auch in portugiesischer Sprache abgefasst ist.


Ratinho im Gespräch mit den Firmbewerbern

Ganz besonders freute es die Verantwortlichen, dass der ehemalige FCK-Profi Ratinho sowie der Radweltmeister Christoph Fuhrbach, Referent für weltkirchliche Aufgaben in Speyer den Einladungen gefolgt waren und kurze Grußworte sprachen, ebenso Bürgermeister Thomas Kratz. Danach war es Zeit für das Mittagessen. Toni Rauch, Pfarreikoch der Pfarreingemeinschaft, hatte neben einem brasilianischen Rahmbraten, den er zusammen mit Frauen der kfd Esthal anbot, eigens für dieses Fest „Rio“ Würste kreiert, deren Duft einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ.

Aber man konnte kaum verweilen, da die weiteren Aktivitäten schon zum Mitmachen und Zuschauen einluden. Einige Firmbewerber trugen auf dem Bolzplatz bei der Schule ein Benefiz Fußballspiel Deutschland – Brasilien aus, bei dem auch Ratinho zugegen war. Er signierte die Fußballbibeln und die Urkunden, die die Firmbewerber danach erhielten. Danach lud Revierleiter Keck zu einem Solidaritätslauf mit vielen Hindergrundinformationen über die Forstwirtschaft durch die Natur ein. Der mit geistlichen Impulsen gespickte Lauf ging hoch zum Schafhof, über den Elmsteiner Blick und Möllbacher Häuschen zurück zur Kirche. Nach dieser Wanderung war es dann wichtig eine Stärkung durch Kaffee und Kuchen in der „Gut Stubb“, den die Kfd Elmstein herrichtete, einzunehmen. Besuchen konnte man auch den Eine-Welt-Laden und den Infostand von Frater Toni Braun über seine Indien Projekte. Die Kirche war den ganzen Tag über als Raum der Stille, des Gebetes und des Lobpreises geöffnet. Die Schwestern von Maria Rosenberg luden hier zum Beten und Singen ein. Aber auch für die kleinen Gäste gab es Abwechslung. So konnten sie im Erzählzelt von Henriette Reiser Geschichten aus der einen Welt gehören, Monika Gößwald von der Jugendzentrale Bad Dürkheim hatte Kreativspiele und Bastelarbeiten vorbereitet und Simona Faß und Sabine Zweiling zauberten beim Kinderschminken fantasievolle Gesichter. Für jeden war etwas dabei.

Der Abschlussgottesdienst mit Julian Jardelot und Carmen Gardin, die als Praktikanten in der Landwirtschaftsschule tätig waren rundeten das Fest ab.

Bedanken möchten sich die Initiatoren bei allen Helferinnen und Helfern, die dieses Fest in sehr kurzer Zeit organisierten und veranstalteten, einigen Jungen und Mädchen von der freiwilligen Feuerwehr Elmstein, die spontan die Nachtwache übernahmen sowie allen die an diesem Fest teilnahmen.

 

von Yvonne Faß
Fotos: Jürgen Bleh und Andrea von der Weiden