E l m s t e i n   09.12.2012  

Katholische Kirchengemeinde
Nikolaus-Familiengottesdienst "Weihnachtsmannfreie Zone"


Das Bild zeigt Friedel Reichard als Hl. Nikolaus, Toni Rauch als Weihnachtsmann und Pfarrer Gerhard Burgard im Streitgespräch.

Am Sonntag, den 9. Dezember lud die katholische Pfarreiengemeinschaft Elmstein den Hl. Nikolaus in die kleine Kirche Mariä Heimsuchung ein.

Gerade als Pfarrer Gerhard Burgard diesen begrüßen wollte, erschallte von der Empore ein lautes Ho Ho Ho. Alle Kirchenbesucher sahen sich verwundert um und erblickten einen Weihnachtsmann in feuerrote Robe, langem Rauschebart und blinkender Zipfelmütze die Kirchenstufen herunterpoltern. Mit seinem prall gefüllten Sack stapfte er in Richtung Altar, wo ihn der Hl. Nikolaus und Pfarrer Burgard nicht gerade erfreut empfingen. Als er gefragt wurde, was er denn in der Kirche wolle, erklärte er lautstark, er käme von einem Neustadter Kaufhaus in dem er als Werbe-Nikolaus angestellt wäre und wolle zu Werbezwecken Geschenke an die Kinder verteilen. Sein Chef meine, dies würde die Kauflust steigern und ihm so zu mehr Umsatz verhelfen. Außerdem würde dieser Job gut bezahlt werden. Er würde sich sogar überlegen an Ostern als Osterhase zu kommen. Der hl. Nikolaus konnte bei so viel Konsumdenken nur mit dem Kopf schütteln, übermittelt doch er die eigentlichen Werte von Weihnachten. Sein Erinnern an die Geburt Jesu und dessen Liebe für die Menschen ist Geschenk genug. Dies konnte der Weihnachtsmann allerdings nicht verstehen. Etwas übermitteln für das man kein Geld bekommt, ist in der heutigen Zeit äußerst schwer zu begreifen. Trotz gegenseitigem Unverständnis waren sich aber doch beide am Ende des Streitgesprächs einig, dass nur die wahre Weihnachtsbotschaft das Leben der Menschen erhellen kann, nicht Geld und Rum.

Dieser Sketsch aufgeführt von Friedel Reichard (Hl. Nikolaus) und Toni Rauch (Weihnachtsmann) stammt aus dem Projekt "Weihnachtsmannfreie Zone - aber fair", dass das bdkj (Bund der katholischen Jugend) in Speyer schon vor zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk und Gepa ins Leben rief, damit die Menschen wieder an den Hl. Nikolaus herangeführt werden und nicht im Weihnachtsmann, der eine Erfindung von einer Cola Herstellungsfirma ist, den heiligen Mann sehen. Sie setzen diesen heiligen Mann in Szene, der in Patara in Lykien um 280 geboren wurde und zwischen 345 und 351 in Myra, dem heutigen Kocademre bei Kale in der Türkei starb. Der Überlieferung nach wurde Nikolaus von seinem Onkel, der selbst Bischof war im Alter von neunzehn Jahren zum Priester geweiht und als Abt im Kloster von Sion eingesetzt. Als seine Eltern an der Pest starben, erbte er ihr Vermögen, dass er an die Armen verteilte. Erst nach dem Tod des Onkels und langer Reise durch das Land wurde er zum Bischof geweiht.

Die katholische Kirchengemeinde dankt den beiden Akteuren ganz herzlich für ihre gekonnte Aufführung, sowohl in Elmstein als auch in Speyerbrunn.

 

von Yvonne Faß