E l m s t e i n   19.08.2012  

Pfälzerwald Verein OG Elmstein / Evangelischen Kirchengemeinde Elmstein Iggelbach
Bei brütender Hitze Waldgottesdienst am Treffnix


Auf dem Altar das von der Firma Krauss Iggelbach gestiftete Holzkreuz für diesen Zweck. Kirchenchor beim Singen.
Im Vordergrund sitzend Pfarrer Stefan Schatull ganz links Dekan Armin Jung

Wahrscheinlich war es der wärmste, ja heißeste Tag, für einen der sechsunddreißig Waldgottesdiensttermine, die seit 1977 vom PWV Elmstein mit der Evangelischen Kirchengemeinde Elmstein Iggelbach ausgerichtet wurden. 1977 wurde von Pfarrer Gottfried Müller (heute Oberkirchenrat bei der evangelischen Landeskirche in Speyer) der Anstoß dazu gegeben. Er fand beim Schützenhaus statt und war furchtbar verregnet. Glücklicherweise konnten die Gäste damals unters Dach schlüpfen. Durch diesen Regen ließ sich der PWV nicht entmutigen. Das Jahr darauf wurde in Schwarzbach bei bestem Wetter gefeiert. Im dritten Jahr schon wählte man das Treffnix auf dem Grünberg und dabei blieb es die weiteren vierunddreißig Jahre. Bekannt ist, dass es einmal so regnete und gewitterte, dass die Gottesdienstfeier in den überdachten Gängen der Heinrich-Weintz-Schule stattfand und ein andres Mal bei der Waldschutzhütte in der Nähe des Treffnix. Ansonsten hatte der PWV fast immer einen gnädigen Wettergott, der zumindest die Gottesdienstfeier zuließ.

Ein Wärmerekordtag wie heute war nun auch das erste Mal. Pfarrer Stefan Schatull erschien mit Familie und ließ sich unter den Gästen nieder. Als Ausrichter des Gottesdienstes konnten sich die Anwesenden auf den Dekan Armin Jung freuen. Dieser gab in seiner Begrüßung der Freude Ausdruck, wieder einen Gottesdienst im Freien mit passender Posaunenchorbegleitung abhalten zu können.

Aber es wurde noch mehr musikalisches geboten. Die Elmsteiner Jagdhornbläsergruppe eröffnete zünftig, wie es im Wald bei Treffen Brauch ist mit einem Vorspiel. Der Kirchenchor erfreute nach der Begrüßung mit dem Lied „Wir danken Gott für seinen Segen“. Mit dem Wechselbeten des Psalms 113 „Lobet, ihr Knechte des Herrn, lobet den Namen des Herrn!“ und dem Kanon „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn!“ wurde die versammelte Gemeinde mit in den Ablauf einbezogen. Dem Nachwuchs des Posaunenchors wurde vor dem Eingangsgebet die Gelegenheit geboten sich vorzustellen. Nach der Lesung der Salbungsgeschichte aus Lukas sang der Kirchenchor noch den Choral „Gott gab uns Atem, damit wir leben, er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben.“ Dekan Armin Jung verlas nun den Text aus dem Galaterbrief der seiner Ansprache über Paulus zugrunde lag. Der Galaterbrief enthält die Lebensgeschichte des Paulus, der kein Apostel aus dem direkten Umkreis von Jesus war. Er wurde nachdem er die neu erstandene Christengemeinde verfolgt hatte, durch ein Bekehrungserlebnis ein überaus eifriger Bekenner. Er verfasste bedeutende Briefe, wie den Römerbrief, quasi ein theologisches Grundsatzprogramm des neu erstandenen Christentums, den Korintherbrief, in ihm setzte er sich mit den Gegnern der frühen Kirche auseinander. In Antiochia, wohin Petrus gekommen war, setzte er sich mit diesem auseinander was richtig ist nach der Wahrheit des Evangeliums`: Nicht der Gesetzesgehorsam (Pharisäer), nicht die Verfolgung von Irrgläubigen (Stephanus), nicht die Erfüllung guter Werke (Judenchristentum), nicht das Bekehrungserlebnis (Damaskus) sondern die Heilstat und der Glaube an dieses Heil.

Weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus.
„Wir haben Gottes Spuren festgestellt“ (EG 665) ein aus dem französischen übertragener Choral sang die Gemeinde zur Fortsetzung der kirchlichen Feier. Gebet und nochmals der Kirchenchor „Bis hierher hat uns Gott gebracht“ im Gedenken an  ihr Mitglied Mathilde Ladhoff. Vor dem gesprochenen Segen, des Nachspiels vom  Posaunenchor und der Jagdhornbläser wurde die Gemeinde gebeten, gesanglich um den Segen zu bitten.

Nicht allzu viele nahmen anschließend an dem Angebot teil, noch eine gemütliche Stunde beim PWV zu verbringen. Hitze? oder Termindruck? könnten diese unverständIiche Abwanderungswelle ausgelöst haben.

 

von Fridolin Heintz