E l m s t e i n   17.04.2013 

Pfälzerwald-Verein OG Elmstein
Eine geschichtliche Tour in Hofstätten in der milden Sommerluft
Auch kulinarisch war einiges geboten


Die Seniorenwandergruppe vor der Gaststätte "Pfälzer Hof", in dem sie eingekehrt war

Hurra, der Frühling ist da und gar schon mit sommerlichen Temperaturen. Eine Einladung zu einer Tour in Hofstätten in dieser frühsommerlichen Jahreszeit, erging an die Seniorenwanderer/innen des PWV Elmstein. Am Mittwoch den 17. April 2013 um 10.00 Uhr startete die Wandergruppe ab Elmstein mit PKW`s nach Hofstätten. Geplant war auch um 12.00 Uhr in eine Gaststätte, in der eine zünftige Pfälzer Schlachtpartie angesagt war, einzukehren. Erst sammelte man sich, um den alten Ortsflecken in dem amphitheaterähnlichen Hochtal zu erkunden.

Stöbern wir ein wenig in der Geschichte des Örtchens erfahren wir von schweren Zeiten des Dörfleins. Wann es entstanden sein soll, ist im Dunkel der Vergangenheit verhüllt. In der Namenskunde gib es als erstes bekanntes Datum 1379 für den Ort. Die Hochsiedlung hieß damals „Hoffesteten“. Viele Variationen machte die Benennung durch bis es beim Namen Hofstätten blieb. Wenn wir schon die Namenskunde bemühen diese weiß auch noch von einer mittelhochdeutschen Bezeichnung zu berichten. Auch eine Erklärung des Namens ist dort parat: „Grund und Boden mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden“.


Uralter Hohlweg wird zur Rundwanderung genutzt
Historischer Grenzstein bei Hofstätten aus der bayerischen
Regierungszeit, mit den Buchstaben „KW“ Königlicher Wald

Eine Kirche im Dorf wird erstmals 1483 erwähnt. 1560 führten die Grafen von Leiningen in ihrem Herrschaftsbereich die Reformation ein und Hofstätten wechselte zur lutherischen Religion.


Blick auf Hofstätten. Leider hat sich die Sonne vom Wochenbeginn wieder verabschiedet

Im Dreißigjährigen Krieg 1635 wurden Hofstätten und seine Kirche vollkommen zerstört. Das verwüstete Tal blieb über einhundert Jahre unbewohnt. Von der ehemaligen Kirche hat man keine Vorstellungen mehr bis auf die Reste eines Gewölbeschlusssteines mit dem Relief eines Christuskopfes, welcher in einer Hauswand in der Nähe des Friedhofs vermauert ist. Der Friedhofsplatz könnte möglicherweise früher der Standort der Kirche gewesen sein.


Vorsitzender Walter Herter gratuliert Tilla Herter zu über neun Wanderteilnahmen 2012

Bildbeschreibung fehlt

Die Wiedergeburt von Hofstätten begann 1665 mit einer Melkerei dem sich 1717 ein Hofgut der Leininger anschloss. Allmählich siedelten sich zaghaft weitere Bewohner an. Doch dann überschwemmte die französischen Revolution im Jahre 1792 die Pfalz und 1794 wurde Hofstätten wiederum teilweise zerstört. In der napoleonischen Zeit wurde der Ort mit der Gemeinde Wilgartswiesen vereint.

Während der bayerischen Zeit blieb Hofstätten zusammen mit dem Hermersbergerhof, Johanniskreuz, Teil von Speyerbrunn, Erlenbach und Schwarzbach eine Annexe von Wilgartswiesen. Zahlreiche alte Sandsteinhäuser, die dem Sturm der Zeiten getrotzt hatten, heute leider viele unbewohnt, zeugen von Widerstandswillen während den Zeitläufen des alten Holzhauerdorfes.


Steinrelief "Christuskopf" historischer Fund von der ersten Kirche, die einschließlich Hofstätten im dreißzigjährigen Krig zerstört wurde

Heutiger Friedhof Hofstätten - Teilansicht mit alten Grabsteinen
Vermutlich der Standort der ersten Hofstätter Kirche

 

Quelle: Ortschronik Wilgartswiesen
von Fridolin Heintz