E l m s t e i n | 14.07.2013 |
Pfälzerwald-Verein OG Elmstein
Einige Wanderfreunde des PWV Elmstein trafen sich bei herrlichstem Sonnenschein zu einer Wandertour vom Totenkopf bis zum Heldenstein. Die Strecke von Elmstein bis zum Totenkopf wurde in Privat-PKWs bewältigt. Die Zeiten als man direkt in Elmstein abwanderte und Ziele anlief für die man zwanzig bis fünfundzwanzig und mehr Kilometer unter die Füße nehmen musste, sind für Elmsteins Wanderschar passe´. Also wird gewöhnlich ein zentraler Punkt wie bei dieser Unternehmung, der Totenkopf, angefahren. Wie die voll gefüllten Parkplätze dort oben zeigen, verhalten sich noch einige Hundert Ausflügler, Wandersleute und Naturliebhaber genau so. Die Wanderstrecke vom Totenkopf bis zum Heldenstein beträgt einfach ca. sechs Kilometer das ist ungefähr die Entfernung, die einigermaßen gesunde Wanderer älteren Semesters noch gut schaffen können. Am Ziel beim Forsthaus Heldenstein verharrten wir einige Minuten bis sich die Wandersleute gesammelt hatten und genossen die himmlische Ruhe nur gelegentlich gestört durch sportliche Motorradhelden. Sich vorzustellen dass vor ca. 220 Jahren hier eine Schlacht zwischen preußischen und französischen Soldaten stattfand, fällt angesichts der Ruhe schwer. Geographisch befinden wir uns am Steigerkopf, der durch die geschichtlichen Ereignisse im Dreißigjährigen Krieg, bezeugt durch den „Schwedenstein“, und aktueller bei den Revolutionskriegen 1794 die Bezeichnung Schänzel erhielt. Schänzel, die Bezeichnung hat der Sattel durch die angelegten Schanzen in den beiden Kriegen erhalten. Bei den Kämpfen 1794 wollten die Französischen Revolutionstruppen die linksrheinischen deutschen Gebiete erobern und Frankreich einverleiben. Wie die Geschichtsschreibung mitteilt fand hier am 12. 13. Juli 1794 die verlustreiche Entscheidungsschlacht bei der ca. 4000 Preußen auf ca. 7000 Franzosen trafen, statt. Ob die deutsche Seite mit den Preußen die Stellung gehalten hätte, wäre da nicht der Verrat durch einen ortskundigen Jäger aus Dernbach gewesen? Dieser führte die Franzosen in den Rücken der Preußen hinter die sicheren Schanzen, die damit ihre Schutzfunktion verloren hatten. Außerdem erlitt der preußische Befehlshaber Generalmajor Theodor Philipp von Pfau in dem Kampf eine tödliche Verletzung, welcher er alsbald erlag. Das Schänzel war damit für die Deutschen verloren. Schon 1796 ließ der österreichische Generalfeldmarschall Graf von Wurmser für von Pfau ein Ehrenmal den sogenannten „Heldenstein“ errichten mit einer Inschrift, in der er die Tapferkeit und edle Gesinnung des Generals verewigte. Auch der österreichischen Truppen, die an der linksrheinischen französisch-deutschen Linie blutige Gefechte lieferten, wurde mit einem Denkmal gedacht. Selbst der auf dem Gipfel des Steigerkopfes (Schänzel) 1874 errichtete Aussichtsturm dient dem Andenken der deutsch-französischen Kriege. Wir statteten dem einladenden Gasthof in altem Gemäuer, Forsthaus Heldenstein (Schänzel), einen Besuch zur Stärkung und Erfrischung ab. Danach ging es auf den Rückweg zum Totenkopf. Kraftreserven zum Besuch der Ehrenmäler waren nicht mehr vorhanden. Um diese aufmerksam zu besichtigen ist eine Fahrt zum Forsthaus Heldenstein notwendig. Aber die Tour war ohnedies auch ein Erlebnis, für das der Wanderführerfamilie Müller Dank gebührt.
von Fridolin Heintz |