E l m s t e i n   11.11.2013 

 
St. Martinsfeier

     
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Einer der bekanntesten Heiligen in der katholischen Kirche ist Martin von Tours, der um 316 in Savaria, der römischen Provinz Pannonia prima, heute bekannt unter dem Namen Szombathely in Ungarn gelebt hat. Er starb am 8. November 397 in Candes/Frankreich. Seinen Namenstag, dem Tag seiner Grablegung am 11. November, feiern aber nicht nur die Katholiken, sondern auch die Anhänger der orthodoxen, anglikanischen und evangelischen Kirchen verehren diesen Heiligen, der mit einem Bettler seinen Mantel teilte und so Sinnbild für Nächstenliebe wurde. Da er sich den Ärmsten zuwandte, ihnen half ohne nach Stand und Ehre zu fragen, machte die Welt um einiges heller.

Mit ihren Laternen machten auch die Kinder aus Elmstein, zusammen mit ihren Eltern, Omas und Opas die katholische Pfarrkirche Herz Mariä heller, zu der sie zum ökumenischen Gottesdienst gekommen waren. Allen voran die Kinder der drei Kindergärten die ihm zu Ehren, zusammen mit ihren Erzieherinnen, eine Bildergeschichte als Frage- und Antwortspiel vortrugen. Die Geschichte „Lisa und das Martinslicht“, hinterlegt mit Bildern die in den Kindergärten liebevoll gestaltet wurden, erzählt von Lisa und ihrer Oma, die mit selbstgebastelten Laternen ein wahres Martinszimmer gestalten und so die Aufmerksamkeit von Frederic, einem Jungen aus Afrika, erregen. Diesem Jungen, dem der Brauch des Martinsumzuges fremd ist, schenkt Lisa eine Laterne, nimmt ihn mit zum Zug und bereitet ihm so eine große Freude. Genauso wie St. Martin es vorgelebt hat – teilen, beachten und helfen. Auch die beiden Pfarrer Gerhard Burgard und Stephan Schatull, die den Gottesdienst liturgisch begleiteten, die Beiträge von Bürgermeister Thomas L. Kratz sowie die lautstark gesungenen Martinslieder unterstrichen diesen Gedanken aufs Beste.

Nach dem Gottesdienst ging es zum Martinszug durchs Dorf.  An drei Stationen wurde Halt gemacht und im Schein der riesigen Martinslaterne in Liedern wie „Komm wir woll´n Laterne laufen“, „Durch die Straßen auf und nieder“ sowie „Ein armer Mann“ dem Heiligen Mann gedacht. Den Abschluss fand die Feier in der Bahnhofstraße, wo die freiwillige Feuerwehr ein großes Feuer aufgerichtet hatte. Hier konnte man sich stärken und den Abend Revue passieren lassen. Der Blick in die Kinderaugen, das Spiel in der Kirche und die ganze Atmosphäre, ließen die politischen Diskussionen in der Presse, über die Benennung und Ausrichtung dieses Tages verstummen. Nicht Nationalität und Religionsgesinnung bestimmen das St. Martinsfest, sondern ganz allein die Nächstenliebe.

 

von Yvonne Fass