E l m s t e i n | 23.10.2014 |
kultur TOTAl - im Elmsteiner Tal
Im Rahmen der Kulturtage „kultur TOTAl - im Elmsteiner Tal“ zeigten Klaus Kullmer und Inge Faß am Donnerstag, den 23. Oktober im Gemeinschaftshaus in Iggelbach, unter dem Motto „Leben in Iggelbach – „anno dazumal“ Bilder vergangener Zeit. Nach der Begrüßung von Ortsbürgermeister Stefan Herter kamen dabei mittels Laptop und Beamer Aufnahmen zu Tage, die die Zuschauer zum Teil staunen, lachen und vor allen Dingen diskutieren ließen. „Wer ist das?“, „Ist das Der oder Die?“, „Nein, das ist doch nicht Der?“ waren häufige Zurufe, als die Bilder in Großformat an der Wand erschienen. Ein reges Feilschen um Namen und Ereignisse gleich zu Anfang, machte dabei die erforderliche und zeitaufwendige Detektivarbeit deutlich, die so eine Veranstaltung mit sich bringt. Besonders lustig, die in den Raum geworfenen Uznamen, mit denen manche abgelichteten Personen betitelt wurden. Die Fotografien, die aus privaten Alben der Bürgerinnen und Bürger stammen, hatte Klaus Kullmer zusammen getragen, gescannt, archiviert und für die Schau nach Themen und Anlässen sortiert. Inge Faß moderierte diese in ihrer unnachahmlichen lustigen Art und zusammen boten sie einen kurzweiligen Abend. Für die Bewirtung sorgte der Gesangverein Iggelbach. Der Anfang dieser spannenden Zeitreise machten Bilder über den Kirchenbau der protestantischen Kirche im Jahre 1931, ihrer Grundsteinlegung, der Einweihungsfeier mit großem Umzug und der Glockeneinholung, diese ebenfalls mit Umzug und unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung. Weiter ging es mit Aufnahmen über mehrere Jahrzehnte „Iggelbacher Kerwegeschehen“, den Vorbereitungen hierzu und ihrer Ausführung mit Umzug und Kerwerede. Im Anschluss dann reges Dorfleben mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den sogenannten „Sommerfrischlern“, wie die Urlauber hier genannt wurden. Dabei umfasste das Bildmaterial unter anderem Szenen von Sport- und Fastnachtsveranstaltungen, Theateraufführungen, Hochzeiten und Beerdigungen. Des Weiteren der Bau des Haus Mühleck, das Hochwasser im Jahre 1930, die Schulspeisung sowie Einblicke in das Arbeitsleben der Dorfbewohner. Ein ganz großes Thema war dabei allerdings immer wieder das Wirken der Lehrerfamilie Ruby, die in den 50er und 60er Jahren in Iggelbach ihren Dienst taten und maßgeblich zur Verschönerung des Dorfbildes beitrugen. Egal was die Bilder auch zeigten, Arnold Ruby und seine Ehefrau Hedwig waren mit ihren damaligen Schülerinnen und Schülern immer präsent. Diese musizierten mit ihren Melodicas bei runden Geburtstagen und auf Hochzeiten, trugen Kränze bei Beerdigungen oder säuberten und bepflanzen die Hänge und Plätze im Dorf. Aber auch Fotografien über Iggelbacher Originale wie die „Chrischtin vun de Bachbrick“, die „Poschtlensche“ und „de Dunnerkeitel“ durften nicht fehlen. Ebenso diverse Landschaftaufnahmen und sogar Ansichtskarten, die den Wandel der Zeit verdeutlichten. „Ein Anfang ist gemacht“ sagten Klaus Kullmer und Inge Faß zum Abschluss und stellten somit eine Fortführung dieser Veranstaltung in Aussicht. Dem regen Interesse des Abends mit Sicherheit von Vorteil und für die Nachfahren ein unverzichtbarer Bestandteil und ein wichtiges Lehrbuch für die Zukunft.
von Yvonne Faß |